Treffen zu Autonomie und Minderheiten
Jerusalem/Bozen (lpa) - Nach den Etappen in Haifa und Jerusalem ist am 19.04. die Israel-Reise von Landeshauptmann
Luis Durnwalder zu Ende gegangen. In einer ganzen Reihe von Treffen, Runden Tischen und Vorträgen hat der
Landeshauptmann Südtirols Erfahrungen mit der Autonomie, dem Schutz von Minderheiten und dem friedlichen Zusammenleben
der Sprachgruppen geschildert.
Auch das gehört zu einer Israel-Reise: LH Durnwalder mit CIPMO-Direktor Janiki Cingoli an der Klagemauer in
Jerusalems AltstadtZoomansichtAuch das gehört zu einer Israel-Reise: LH Durnwalder mit CIPMO-Direktor Janiki
Cingoli an der Klagemauer in Jerusalems Altstadt
Nach dem Auftakt seiner Israel-Reise in Nazareth (siehe eigene Aussendung vom Mittwoch) standen für den Landeshauptmann
und seine kleine Südtiroler Delegation Gespräche und Treffen in Haifa und Jerusalem auf dem Programm.
So hatte Durnwalder Gelegenheit, an der Universität von Haifa Südtirols Entwicklung hin zur Autonomie
zu schildern, während es in Jerusalem an einem vom akademischen "Truman Institute for the Advancement
of Peace" organisierten Runden Tisch um den Schutz von Minderheiten und ein friedliches Zusammenleben zwischen
Mehr- und Minderheit ging. Dies auch mit Blick auf die in Israel lebende arabische Minderheit, die rund 20 Prozent
der Bevölkerung stellt.
Um das selbe Thema ging es auch bei den politischen Treffen des Landeshauptmanns, etwa mit arabischen wie jüdischen
Abgeordneten der Knesset, des israelischen Parlaments. Darin erläuterte Durnwalder vor allem die Säulen
des Südtiroler Autonomiemodells: vom ethnischen Proporz bei der Besetzung öffentlicher Stellen über
die Vertretung aller Sprachgruppen in den Institutionen bis hin zu den Regeln zum Sprachgebrauch, zur Schulbildung
in der Muttersprache, zur Förderung der Kultur und zur verwalterischen wie finanziellen Selbstverwaltung.
"Dass wir heute stehen, wo wir stehen, haben wir dem guten Willen und der Dialogbereitschaft aller Seiten
zu verdanken, die uns eine sehr weitgehende Autonomie eingebracht haben", so Durnwalder. Diese Autonomie sei
wiederum Grundlage dafür, Entscheidungen treffen zu können, die den Bedürfnissen der drei Sprachgruppen
entsprächen. "In diesem Sinne ist Südtirol ein Grund zur Hoffnung dafür, dass für alle
Minderheitenfragen - auch für jene im Nahen Osten - eine Lösung gefunden werden kann", so der Landeshauptmann.
Durnwalder wurde auf seiner Israel-Reise, von der er in der Nacht zurückkehrt, von Eurac-Präsident Werner
Stuflesser, Alberto Stenico als Vertreter des Südtiroler Ablegers des "Centro Italiano per la Pace in
Medio Oriente" (CIPMO), Heiner Nicolussi Leck vom Beirat für Entwicklungszusammenarbeit sowie mehreren
Wirtschaftsvertretern begleitet.
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