Ausstellung in der Akademie der bildenden Künste Wien von 18. April bis 2. Juni 2013
Wien (kaluweit) - Das Atelierbild von Pierre Subleyras (1699-1749) zählt zu den bedeutendsten
Selbstporträts der Malereigeschichte. Nach längerer Restaurierung kehrt das Werk am 18. April 2013 an
seinen angestammten Platz in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien zurück. Im
Rahmen der Schau »Pierre Subleyras bittet ins Atelier. Ein Künstlerleben im Spätbarock« gibt
das berühmte Porträt auch so manches Geheimnis preis.
Als Maler der Päpste und Diplomaten ist der 1699 in Frankreich geborene Pierre Subleyras im Rom der 1730er
und 1740er Jahre weithin bekannt und gesucht. In seinem gegen 1749 datierbaren Selbstporträt stellt sich der
Künstler gleich mehrmals dar: zwei Mal in seinem Atelier, wo er dem Betrachter die größten Erfolge
seiner Malerkarriere vorführt und sich gleichzeitig mit seiner kleinen Tochter malend an der Staffelei zeigt.
Auf der Rückseite des Atelierbildes wurde um 1970 überraschend ein weiteres Selbstbildnis des Künstlers
freigelegt. In dieser Darstellung gibt Subleyras sich standesbewusst mit allen Attributen eines akademisch gebildeten
Malers. Dem Betrachter wendet er einen nachdenklichen, aber aufmerksamen Blick zu. Dieses zweite, intimere Selbstbildnis
sollte er allerdings unvollendet hinterlassen müssen. Subleyras stirbt, noch während er daran arbeitet,
an Tuberkulose.
In beiden Darstellungen des Künstlers schwingt auf berührende Weise ein melancholischer Tenor mit: im
stolzen Rückblick auf ein reiches Lebenswerk ebenso, wie in der Selbstreflexion des von der Krankheit gezeichneten
Mannes.
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