Zehetner: Bereits wesentliche Erleichterungen für EPU erreicht - nun weiter konsequent
an Verbesserungen arbeiten
Wien (pwk) - 2012 gab es rund 251.000 Ein-Personen-Unternehmen (EPU) in Österreich, 11.000 mehr als
im Jahr zuvor (2011: 240.000 EPU). "Damit hat sich der Anteil von EPU an österreichischen Unternehmen
insgesamt von 54,6 auf 55,6 Prozent um einen Prozentpunkt erhöht, hält sich also auf einem konstant hohen
Niveau", präsentiert Elisabeth Zehetner, Bundesgeschäftsführerin in der Wirtschaftskammer Österreich
(WKÖ) und für EPU zuständig, die aktuellen Zahlen der EPU-Statistik. "Wir arbeiten konsequent
an besseren Rahmenbedingungen für EPU, die mittlerweile mehr als die Hälfte aller aktiven Mitglieder
der WKÖ stellen", spricht Zehetner die zahlreichen Verbesserungen für Kleinstunternehmen, die von
der WKÖ auf Schiene gebracht werden konnten, an, wie etwa die Erhöhung des Wochengeldes für Unternehmerinnen
oder den gesetzlichen Anspruch auf Krankengeld. Die Erfolge sind erfreulich, für Zehetner aber keinesfalls
ein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen, vielmehr gehe es darum, nach vorne zu blicken und sich weiter intensiv
für die Anliegen der Kleinstunternehmer starkzumachen: "Wir wollen genau diese Themen aufgreifen, die
den Betrieben unter den Nägeln brennen."
Aktuelle EPU-Statistik 2012
Gemäß aktueller EPU-Statistik entfielen 2012 die meisten EPU, also 124.267 EPU, mit 44,6 Prozent auf
die Sparte Gewerbe und Handwerk, gefolgt vom Handel mit 23,7 Prozent und 65.946 Unternehmen und Information und
Consulting mit 53.782 Unternehmen (19,3 Prozent). Bei der Betrachtung der EPU nach Rechtsformen, zeigt sich, dass
228.409 EPU (90 Prozent) nicht eingetragene Einzelunternehmen sind, 7.091 eingetragene Einzelunternehmen (2,8 Prozent)
und 15.676 GmbHs (6,2 Prozent). Der Frauenanteil unter den Ein-Personen-Unternehmen 2012 liegt österreichweit
mit 235.500 EPU bei 46,9 Prozent. Die meisten Ein-Personen-Unternehmerinnen und Unternehmer, nämlich rund
78.900 (33,5 Prozent), sind zwischen 40 und 50 Jahre alt, gefolgt von der Altersgruppe der 50 bis 60-Jährigen
mit rund 59.500 Unternehmen (25,2 Prozent) und jener zwischen 30 und 40-Jahren mit 52.619 EPU (22,3 Prozent).
Weitere Verbesserungen knapp vor Inkrafttreten
Auch wenn von der WKÖ in den vergangenen Jahren bereits viele Verbesserungen durchgesetzt werden konnten,
von denen vor allem Kleinstunternehmen profitieren, "steht der Einsatz für weitere Erleichterungen und
Verbesserungen für EPU ganz oben auf der Agenda", betont Zehetner. So hat sich die WKÖ aktuell intensiv
für eine deutliche Erleichterung bei der Versicherungs-Nachzahlung stark gemacht: "Derzeit sind die Nachzahlungen
nach dem dritten Jahr der Gründung innerhalb eines Jahres zu leisten, was junge Unternehmen massiv belastet.
Wir haben uns dafür eingesetzt, dass diese Frist auf drei Jahre ausgeweitet und die Beiträge in zwölf
unverzinsten Teilbeträgen geleistet werden können. Damit wird dem verflixten 4. Jahr jetzt der Schrecken
genommen", erklärte Zehetner. Für Betriebe mit Einkünften unter der SV-Mindestbeitragsgrundlage
soll es zudem eine Überbrückungshilfe geben, die EPU und Kleinunternehmer entlasten. Das Gesetz liegt
derzeit dem Parlament zur Beschlussfassung vor.
Zehetner: Arbeitsräume absetzbar machen
Eine weitere wichtige Erleichterung, gerade für Ein-Personen-Unternehmerinnen und Unternehmer, würde
die Absetzbarkeit der Arbeitsräume - eine langjährige Forderung der WKÖ - darstellen, ist Zehetner
überzeugt. "Nicht überall lässt sich das Arbeitszimmer klar abgrenzen. Gerade für EPU,
die sich entscheiden, ihre selbstständige Tätigkeit von daheim auszuüben - vielleicht auch um eine
bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu leben - braucht es eine faire Regelung zur steuerlichen Absetzbarkeit
von Arbeitsplätzen", betonte Zehetner.
Neuer SV- und Steuerrechner bietet unkomplizierte Soforthilfe für EPU
Das neueste Service für Unternehmer ist der SV- und Steuer-Rechner, der von Wirtschaftsministerium, Sozialversicherung
der gewerblichen Wirtschaft und WKÖ gemeinsam entwickelt wurde. Die im März veröffentlichte App
gibt rasch und unkompliziert jederzeit einen Überblick darüber, welche Sozialversicherungs- und Einkommensteuer-Vorschreibungen
im laufenden Jahr zu erwarten sind. Außerdem berechnet die kostenlose App, die sowohl für iPhones als
auch für Android-Handys entwickelt wurde, die eventuell in Folgejahren zu erwartenden Nachzahlungen.
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