Wien (rhnoew) - Die Skyline des Donaukanals ist um eine neue architektonische Sehenswürdigkeit reicher:
Am 15.04. wurde das RHW.2 der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, das in Sachen Energieeffizienz neue Maßstäbe
bildet, feierlich eröffnet. Umweltminister Nikolaus Berlakovich verlieh dem Klimaschutzhochhaus die klima.aktiv-Plakette
in Gold. Einen besonderen musikalischen Willkommensgruß gab es von den Kindern des hauseigenen Betriebskindergartens.
Als „Ironie der Geschichte“ bezeichneten am Montag Vormittag BM Nikolaus Berlakovich und Erwin Hameseder, Obmann
der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, die Tatsache, dass am ehemaligen Standort der OPEC-Zentrale, das erste zertifizierte
Bürohochhaus der Welt nach Passivhausstandards errichtet wurde. Fossile Energie weicht somit einer nachhaltigen
Gebäudenutzungsform.
„Unser Stammhaus am Donaukanal wurde 1975 gebaut. Seit dem sind wir Gott sei Dank gewachsen“, betonte der Aufsichtsratspräsident
der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, Christian Konrad. Deshalb habe man sich für den Zubau zum Raiffeisenhaus
Wien entschieden. „Wir wollten ein modernes, rationelles Gebäude errichten, das energietechnisch heraussticht“.
„Wenn wir etwas angehen, machen wir es ordentlich. Dieses Haus ist eine Familienzusammenführung am besten
Standort, den man sich dafür vorstellen kann“, so Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien.
Im 78 m hohen Gebäude sind neben der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien weitere Sektorunternehmen wie etwa AGRANA,
LLI, RENERGIE, Raiffeisen Immobilien Vermittlung aber auch der Österreichische Raiffeisenverband untergebracht.
Insgesamt umfasst das RHW.2 21 Obergeschoße mit einer vermietbaren Fläche von rund 20.000 m² und
bietet für rund 900 Mitarbeiter Platz.
Auch die Landeshauptleute von Wien und Niederösterreich gratulierten zum neuen Bürogebäude und brachten
als obligatorisches Gastgeschenk Brot und Salz für die Hausherren. „Wachsende Bauten freuen mich, denn das
heißt, dass die Wirtschaft prosperiert“, so Bgm. Michael Häupl. Landeshauptmann Pröll wiederrum
„hofft, dass das Gebäude ein Symbol bleibt für die gute Zusammenarbeit zwischen Raiffeisen und dem Land
Niederösterreich“.
Auszeichnung in Gold
„Raiffeisen steht für Nachhaltigkeit. Dieses Gebäude ist ein Best-Practice-Beispiel für Energieeffizienz“,
lobte Bundesminister Nikolaus Berlakovich bei der Eröffnung. Das RHW.2 wurde nach dem klima.aktiv Gebäudestandard
bewertet und erreichte 900 von 1.000 möglichen Punkten. Aus diesem Grund überreichte BM Berlakovich „die
höchste Auszeichnung, die wir vergeben können“, die Klima-Aktiv-Gold-Plankette, an den Obmann der Raiffeisen-Holding
NÖ-Wien, Erwin Hameseder.
Klimaschonendes Vorzeigehochhaus
Das RHW.2, wurde von den Architekten Dieter Hayde, Ernst Maurer und Radovan Tajder geplant. Der Bauherr und Generalkonsulent
Vasko+Partner orientierte sich bei der Ausführung an den strengen Intentionen der Raiffeisen Klimaschutz-Initiative.
Unter der Devise „Nutzung der Standortressourcen” werden die Elemente Sonne, Wasser, Erde, Luft sowie energiebewusste
Bautechnik und moderner Materialeinsatz bestmöglich kombiniert. Eine biogasbetriebene Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage
produziert den Großteil der im Haus benötigten Energie zum Heizen, Kühlen und Lüften sowie
für den Hausbetrieb selbst. Über diese einmalige Kombination von verschiedenen, die Energieeffizienz
steigernden Systemen wird der Energieverbrauch im Vergleich zu ähnlichen Bürohochhäusern um über
50 % reduziert.
„Uns war besonders wichtig, dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen. Dazu gehören ein gutes Raumklima ebenso
wie die Ergonomie und natürlich die gesamte Infrastruktur“, erklärte Klaus Buchleitner, Generaldirektor
der Raiffeisen-Holding und Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien. Das RHW.2 beherbergt beispielsweise einen Betriebskindergarten
mit insgesamt 80 Betreuungsplatzen, der auch Kindern aus dem umliegenden Gebiet offensteht. Das Kaffeehaus im Lobbybereich
soll, neben der hauseigenen Bankstelle, zu einem Ort der Begegnung werden.
84 Millionen Euro investiert
Die Gesamtinvestitionskosten beliefen sich auf 84 Mio. Euro. Sowohl der Kosten- als auch der Zeitplan konnten optimal
eingehalten werden. Rund sieben Prozent des Gesamtinvestitionsvolumens flossen in Maßnahmen zur Erhöhung
der Energieeffizienz. Damit gelingt es, die Energiekosten, die für ein herkömmliches Bürohaus anfallen,
auf die Hälfte zu reduzieren.
Raiffeisenhaus 3
„Und wir bauen schon wieder“, freute sich Buchleitner im Rahmen der Eröffnung des RHW.2. Allerdings handelt
es sich dabei nicht um ein drittes Bürohochhaus für unsere Mitarbeiter sondern um ein neues SOS-Kinderdorfhaus
in der Hinterbrühl. „Wir setzen damit ein klares Zeichen.“ Nachdem für Raiffeisen NÖ-Wien ein neues
Bürogebäude errichtet wurde, wolle man auf jene nicht vergessen, die durch ihre persönlichen Schicksale
an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden.
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