Expertise im Schienenverkehr

 

erstellt am
26. 04. 13
14.00 MEZ

Weltkongress zu Aus- und Weiterbildung im Eisenbahnwesen an der FH St. Pölten
St. Pölten (fh) - Von 24. bis 26.04.2013 fand an der FH St. Pölten der zweite UIC World Congress on Rail Training statt. Über 150 ExpertInnen aus dem Eisenbahnsektor diskutierten über die Verbesserung von Sicherheit, Nachhaltigkeit und Kundenservice durch eine höhere Qualität in der Ausbildung von EisenbahnmitarbeiterInnen. Gäste kamen aus 29 Ländern von fünf Kontinenten.

„Ausbildung ist eine der zentralen Aufgaben für Unternehmen, um mit notwendigen Veränderungen zurecht zu kommen. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, braucht es neue Technologien und neues Wissen“, sagt Jean Pierre Loubinoux, der Generaldirektor der International Union of Railways (UIC), in seiner Eröffnungsrede zum Kongress im vollbesetzten großen Festsaal der FH St. Pölten. Ziel sei es, die jungen Talente der Zukunft zu entwickeln.

Der Kongress fördert das Potential der Beschäftigten im Eisenbahnwesen durch den Austausch bewährter Schulungspraktiken im gesamten Sektor. Dies umfasst neben den richtigen Ausbildungsmethoden auch den Einsatz entsprechender Technik und den Austausch über aktuelle Forschungsergebnisse im Bereich und deren Anwendung in der Praxis. Im Zuge des Kongresses wurden Best-Practice-Modelle sowie neue Herausforderungen und Technologien für die Aus- und Weiterbildung vorgestellt und diskutiert.

„Es ist eine große Ehre für die FH, diesen internationalen Kongress zu beherbergen“, sagt FH- Geschäftsführerin Dr. Gabriela Fernandes. FH-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Gernot Kohl, MSc verweist in seiner Begrüßungsrede auf die Ausbildungsmöglichkeiten im Schienenbereich an der FH St. Pölten: „Der Bachelor- und Masterstudiengang Eisenbahn-Infrastrukturtechnik sowie der Weiterbildungslehrgang MSc Europäische Bahnsysteme sind in Österreich einzigartig.“

„Themen des Kongresses waren nicht nur neue Lernmethoden und -technologien wie Simulatoren, Multimediatechnik und E-Learning, sondern auch Sicherheit und ArbeitnehmerInnenschutz, TrainerInnenausbildung und mögliche Maßnahmen gegen den Verlust von Kompetenz und Fachwissen im Unternehmen“, sagt FH-Prof. Dipl.-Ing. Georg Barta, FH-Dozent am Department Technologie.
Insbesondere fanden Europäische Initiativen und Standardisierungen, die Rolle der Hochschulen in der Eisenbahnausbildung und internationale Kooperationen Beachtung. Ergänzt wurde das Programm durch drei technische Exkursionen in das Bildungszentrum Wörth der ÖBB, die ÖBB-Betriebsleitzentrale Wien und die Baustelle des Hauptbahnhofs in Wien sowie den Schienenfahrzeugbau von Bombardier in Wien-Donaustadt.

Mag. Franz Hammerschmid, bei der ÖBB Infrastruktur für Unternehmensstrategie verantwortlich, betont in seiner Keynote, dass die Vorteile der Bahn der breiten Bevölkerung noch besser kommuniziert werden müssten und verweist auf die neue, schnellere Zugverbindung Wien-St. Pölten: „Von Wien hierher zu fahren, ist dadurch fast wie U-Bahn-Fahren“, so Hammerschmid. Während in den letzten Jahren im Bereich der Bahn privatisiert worden ist, ist es Hammerschmid zufolge jetzt an der Zeit zu harmonisieren, einheitliche Standards zu setzen und die Sicherheit zu erhöhen.

Alexander Netolicky von der ÖBB-Produktion GmbH und Präsident der Expertise Development Platform der International Union of Railways (UIC) zeigte sich begeistert von den lebhaften Diskussionen zwischen den TeilnehmerInnen und lobt die FH St. Pölten als Gastgeberin: „Die Fachhochschule konnte sich eindeutig gegen andere internationale Bewerber als Austragungsort durchsetzen.“

Lynne Milligan, Customer Service Director bei Arriva Trains Wales, referierte zu Ausbildung, Kundenorientierung und Service und betonte, wie wichtig der Servicegedanke bei den Bahnbetrieben ist: „Dann könnten Kundinnen sagen, treffen wir uns auf ein Essen im Zug statt fahren wir gemeinsam von A nach B.“

Neues Forschungslabor an der FH St. Pölten
Im Zuge des Kongresses wurde auch das neue Forschungslabor der Studiengänge für Eisenbahn-Infrastrukturtechnik, das raiLAB, für interessierte TeilnehmerInnen des Kongresses geöffnet. Präsentiert wurden unter anderem eine Stellwerkssimulation, wie sie auch von großen Eisenbahnunternehmen für die Ausbildung von Fahrdienstleitern verwendet wird, ein Lokfahrsimulator und eisenbahnspezifische Software, welche etwa für Fahrplankonstruktionen genutzt wird.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at