Zeman: Tschechien soll in nächsten fünf Jahren der Eurozone beitreten - Leitl: Ausbau
der Verkehrsverbindungen zwischen beiden Ländern endlich abschließen!
Wien (pwk) - Anlässlich des offiziellen Staatsbesuchs des neuen tschechischen Präsidenten Milos
Zeman in Österreich - nach dem Besuch in der Slowakei seine zweite Auslandsreise - hielt Zeman am 24.04. in
der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) einen Vortrag zum Thema "Möglichkeiten einer erweiterten
Zusammenarbeit der mitteleuropäischen Länder".
In seiner Begrüßungsrede wies WKÖ-Präsident Christoph Leitl auf die hervorragenden wirtschaftlichen
Beziehungen mit der Tschechischen Republik hin: "Das bilaterale Handelsvolumen liegt bei rund zehn Milliarden
Euro und damit ist Tschechien unser wichtigster Wirtschaftspartner in Zentral- und Osteuropa. Mit einem Investitionsvolumen
von knapp 15 Milliarden Euro ist Österreich der drittgrößte Investor in unserem nördlichen
Nachbarland und damit ist die Tschechische Republik hinter den USA der zweitwichtigste Investitionsstandort für
österreichische Unternehmen. Alleine im Vorjahr investierten österreichische Firmen eine Milliarde Euro
vor Ort." Der einzige Wermutstropfen in den Wirtschaftsbeziehungen sei die noch ausbaufähige infrastrukturelle
Verbindung zwischen den beiden Staaten. "Leider haben wir es in dem Vierteljahrhundert seit dem Fall des Eisernen
Vorhangs noch nicht geschafft, die Verkehrsverbindungen zu aller Zufriedenheit auszubauen. Das ist daher ein Aufruf
an die Politik, diese endlich voranzutreiben und abzuschließen", so Leitl.
Präsident Zeman war in seinen Ausführungen mit dem WKÖ-Präsidenten einer Meinung und bekräftigte,
dass "beide Seiten dazu aufgerufen sind, die wichtigen Verkehrsverbindungen etwa von Brünn nach Wien
sowie von Budweis nach Linz endlich zu finalisieren, um auch die wirtschaftlichen Beziehungen dadurch noch weiter
zu vertiefen". Zeman thematisierte auch die innenpolitische Diskussion in der Tschechischen Republik, die
Euro-Mitgliedschaft betreffend. "Mein Ziel ist, dass wir binnen fünf Jahren der Eurozone beitreten, auch
wenn die tschechische Bevölkerung derzeit noch mehrheitlich dem ablehnend gegenüber steht." Zeman
und Leitl betonten, dass Europa nur durch ein starkes gemeinsames Auftreten und mit einer gemeinsamen Währung
etwa gegen weltweite Spekulationen bestehen könne, wogegen eine kleine Landeswährung nicht gewappnet
sei. Zusätzlich sei der Euro nicht nur für die wirtschaftliche Entwicklung Europas im globalen Wettbewerb
die einzige vernünftige Lösung, sondern auch eine wichtige Stütze, um Europa noch mehr zu einen.
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