Multimediale Ausstellung zeigt die Geschichte und Funktionen des Wiener
Gemeindebaus. Erste Station: Camillo-Sitte-Schule, von 25. April bis 10. Mai 2013.
Wien (rk) - Der Wiener Gemeindebau gilt in Europa als herausragendes Beispiel für eine gelungene Wohnungspolitik.
Mittlerweile kann der Gemeindebau in Wien auf eine beinahe 100 Jahre lange Tradition zurückblicken. Die Ausstellung
thematisiert die Geschichte des Gemeindebaus, seinen Wandel im Laufe der Zeit und wirft auch einen Blick in die
Zukunft.
"Viele Städte beneiden Wien um den Gemeindebau. Diese einzigartige Errungenschaft des sozialen Wohnbaus
ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis einer konsequenten Wohnbaupolitik, die ihre Anfänge
im sogenannten ,Roten Wien' hat und bis heute fortgeführt wird. Aus diesem Grund ist es mir wichtig, dass
möglichst viele - vor allem junge Menschen - in Wien durch diese Ausstellung die Bedeutung und die Funktionen
des Wiener Gemeindebaus für unsere Stadt kennen- und verstehen lernen", hielt Wohnbaustadtrat Michael
Ludwig am 25.04.bei der Ausstellungseröffnung in der Camillo-Sitte-Schule fest.
Karin Ramser, stellvertretende Direktorin von Wiener Wohnen: "Die Unternehmung Wiener Wohnen nimmt eine große
soziale Verantwortung für die Stadt wahr. Sie verwaltet 220.000 Gemeindewohnungen, in denen rund 500.000 Menschen
leben. In der Ausstellung sehen die Besucherinnen und Besucher nicht nur die architektonischen Leistungen, sondern
auch die Maßnahmen, durch die Wiener Wohnen den sozialen Auftrag professionell umsetzt und das Miteinander
im Gemeindebau stärkt."
Von den 1920er Jahren bis in die Zukunft
In der multimedialen Wanderausstellung "Gemeinde baut - Wiener Wohnbau 1920 bis 2020" werden die
Geschichte des Gemeindebaus und dessen Bedeutung für die Wienerinnen und Wiener sowie für die Gesellschaft
umfassend beleuchtet - von den Anfängen des "Roten Wien" in den 1920er Jahren bis in die Gegenwart
und Zukunft. Die Ausstellung veranschaulicht die sich ändernden Anforderungen in die soziale Wohnbaupolitik
zwischen gesellschaftlichen Veränderungen, technischem Fortschritt beim Bau, Stadtplanung und Architektur.
Im Mittelpunkt der Schau stehen die Menschen und ihre unterschiedlichen Bedürfnisse, die sie im Wandel der
Zeit an ihren Wohnraum stellten und stellen. Für die kommunale Wohnungspolitik in Wien war und ist die Versorgung
der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Wohnungen eine zentrale Aufgabe.
"60 Prozent der Wienerinnen und Wiener leben in einer geförderten Wohnung. Neun von zehn Wohnungen, die
in Wien neu errichtet werden, werden mit Mitteln der Wohnbauförderung finanziert. Jährlich werden zwischen
5.000 - 6.000 geförderte Wohnungen neu errichtet. Und damit liegt Wien im europäischen Vergleich an der
Spitze. Gemeinsam mit den Investitionen im Bereich der umfassenden Wohnhaussanierung hat die hohe Anzahl an geförderten
Wohnungen eine preisdämpfende Wirkung auf den gesamten Wohnungsmarkt. Davon profitieren alle Wienerinnen und
Wiener", so Stadtrat Ludwig.
Innovation seit fast 100 Jahren
"Der Gemeindebau ist seit seinen Anfängen innovativ und eng verknüpft mit sozialen Errungenschaften",
sagte Karin Ramser und verwies auf die ersten Gemeindebauten, wie den Reumannhof im 5. Bezirk oder den Karl-Marx-Hof
in Döbling, die sich durch weitläufige Grün- und Freiflächen, aber auch die direkte Nähe
zu sozialen Einrichtungen, wie Schulen, Kindergärten oder Büchereien auszeichnen. "Der Gemeindebau
hat sich von Anfang an in das gesellschaftliche Umfeld eingebettet und dieses maßgeblich mitgeprägt.
Und das gilt bis heute", so Ramser. Mit den Anforderungen an den Wohnbau, hat sich auch der Gemeindebau weiterentwickelt.
"Dass die Menschen erfreulicherweise immer älter werden, die zunehmende Anzahl an Singlehaushalten, aber
auch ökologische und ökonomische Gesichtspunkte verändern den Wohnbau und machen ständige Weiterentwicklungen
notwendig."
Erste Station: Camillo Sitte Schule
Die erste Station der Ausstellung ist die größte HTL Österreichs, die Camillo-Sitte-Schule
in der Leberstrasse 4c im 3. Wiener Bezirk. Die Ausstellung ist von 25. April bis 10. Mai 2013 von Montag bis Freitag
in der Zeit von 9.00 bis 20.00 Uhr bei freiem Eintritt zu besichtigen. In weiterer Folge ist geplant, die Schau
auch an weiteren Stationen im In- und Ausland zu zeigen.
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