Schwieriges Zinsumfeld und Restrukturierungsaufwendungen kennzeichnen Ergebnisentwicklung
Wien (rlb nö wien) - Die RLB NÖ-Wien konnte ihre Marktposition im vergangenen Jahr ausbauen und
sich im Kerngeschäft erfolgreich behaupten. Dies verdeutlichen sowohl das Einlagenwachstum von rund +10,3
Prozent auf EUR 8,3 Mrd. als auch das Kreditwachstum von rund +4,3 Prozent auf EUR 10,2 Mrd. Die Kredite an Unternehmen
stiegen 2012 um rund 6 Prozent.
9.000 Kunden mehr in Wien
Die Kundenanzahl der RLB NÖ-Wien erhöhte sich im Jahr 2012 um rund 9.000 auf insgesamt 265.000 Kunden.
"Das Vertrauen unserer Kunden und unser erfolgreiches Geschäftsmodell verleihen uns Solidität und
Erdung", ist Generaldirektor Mag. Klaus Buchleitner überzeugt.
Einzelabschluss mit EGT von EUR 100 Mio. Konzernjahresüberschuss EUR 23 Mio.
Das marktbedingt niedrige Zinsniveau und dadurch sinkende Margen belasteten im abgelaufenen Geschäftsjahr
das Ergebnis der RLB NÖ-Wien. Der daraus resultierende Rückgang des Nettozinsertrages (= minus 11,3 Prozent)
konnte durch die gute Geschäftsentwicklung nicht wettgemacht werden, so dass sich das Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit (EGT) der RLB NÖ-Wien im Einzelabschluss auf EUR 100 Mio. (2011: EUR 167 Mio.)
verringerte.
Im Konzernabschluss nach IFRS sank der Jahresüberschuss auf rund EUR 23 Mio. (nach rund EUR 111 Mio. im Vorjahr).
Hauptgrund dafür war der Verkauf des direkt gehaltenen 16,23-Prozent-Anteils an der Raiffeisen Bank Zrt. (Ungarn).
Konzernbilanzsumme mit EUR 32,3 Mrd. stabil
Die Konzernbilanzsumme der RLB NÖ-Wien konnte im vergangenen Jahr mit EUR 32,3 Mrd. stabil gehalten werden
(2011: EUR 32,1 Mrd., +1 Prozent).
Geringes Kreditrisiko
In einem schwierigen Marktumfeld hatte die RLB NÖ-Wien durch vorsichtige Kreditrisikopolitik und vorausschauendes
Risikomanagement das Risiko auch 2012 gut im Griff. "Die Kreditrisikovorsorgen blieben auch 2012 unter den
budgetierten Werten", so Generaldirektor Buchleitner.
Kernkapitalquote stieg von 9,4 auf 10,3 Prozent
Erneut gestiegen ist die gute Kapitalausstattung der RLB NÖ-Wien. Die Kernkapitalquote der RLB NÖ-Wien
bezogen auf das Gesamtrisiko konnte mit 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2011: 9,4 Prozent) um 0,9 Prozentpunkte
gesteigert werden und liegt somit deutlich über dem gesetzlichen Mindesterfordernis von 4,0 Prozent. Damit
befindet sich die RLB NÖ-Wien weiterhin über dem von der Europäischen Bankenaufsicht für Systembanken
geforderten hohen Niveau von 9,0 Prozent.
Die Eigenmittelquote liegt mit 14,9 Prozent ebenfalls klar über dem gesetzlichen Erfordernis von 8,0 Prozent
und über dem Vorjahreswert von 14,1 Prozent.
Zur Steigerung der Kernkapital- und der Eigenmittelquote trugen nicht nur das positive Ergebnis, sondern auch erste
vorbereitende Optimierungsmaßnahmen für Basel III bei.
Wachstumskurs in Wien fortgesetzt
"Sicherheit und Kompetenz, Innovation und Leidenschaft - das zeichnet den Lebensnerv der RLB NÖ-Wien
in der Beziehung zu unseren Kunden aus", so Generaldirektor-Stv. Dr. Georg Kraft-Kinz. Wachstum bei den Einlagen
(EUR 8,3 Mrd., +10,3 Prozent) und im Kreditgeschäft - sowohl bei Handel und Gewerbe in Wien als auch bei großen
Kommerzkunden - unterstreichen den Wachstumskurs und die Vertiefung der Beziehungen zu den Kunden in Qualität
und Umfang. Die RLB NÖ-Wien überzeugt mit zusätzlichen Serviceinstrumenten, etwa einem speziellen
Unternehmens-Check. "Wir verbinden neue Technologie und individuelle Kommunikation, verknüpfen digitale
und analoge Wege", sieht Kraft-Kinz "Raiffeisen in Wien auch bei App und neuen Zusatzleistungen für
Kunden auf innovativem Kurs."
NÖ Raiffeisenbanken mit bisher bestem Ergebnis (+33 Prozent)
Mit ihrem bisher besten Ergebnis schlossen die 70 niederösterreichischen Raiffeisenbanken das Geschäftsjahr
2012 ab. So konnten sie das EGT von 2011 auf 2012 auf EUR 114 Mio. steigern (2011: EUR 86 Mio.). Das bedeutet einen
Zuwachs um 33 Prozent. Die Bilanzsumme betrug per 31.12.2012 EUR 19.827 Mio. (VJ: EUR 19.519 Mio.)
955.000 Kunden bei 43 Prozent Marktanteil in Niederösterreich
Auch der Marktanteil der niederösterreichischen Raiffeisenbanken konnte von 42 auf 43 Prozent ausgebaut
werden. Nahezu jeder zweite niederösterreichische Bankkunde ist damit Raiffeisenkunde. Die Raiffeisenbanken
in Niederösterreich sind mit ihren mehr als 3.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 544 Bankstellen DER
Nahversorger im Finanzdienstleistungsbereich. Mehr als 11.000 Kunden - netto - konnten im vergangenen Jahr gewonnen
werden (+1,2 %). Damit haben insgesamt 955.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher eine Bankverbindung
zu Raiffeisen.
Ausgezeichnet verlief auch das operative Geschäft. Sowohl Kredite als auch Einlagen entwickelten sich 2012
positiv. So verzeichneten die niederösterreichischen Raiffeisenbanken ein Kreditwachstum von rund 8,1 Prozent
und ein Wachstum bei den Einlagen von +2,4 Prozent.
Ausblick 2013
"Die RLB NÖ-Wien ist in das Jahr 2013 gut gestartet und die Entwicklung ist bisher plangemäß
verlaufen. So verzeichneten wir sowohl bei Krediten als auch bei Einlagen im ersten Quartal bereits einen Zuwachs
von rund 3 Prozent", erklärt Buchleitner. Trotz des anhaltend niedrigen Zinsniveaus erwartet Buchleitner
in der Einzelbilanz für heuer ein Ergebnis zumindest auf dem Vorjahresniveau, im Konzernabschluss geht er
von einer deutlichen Ergebnissteigerung auf zumindest EUR 100 Mio. aus. Strategisch stehen klarerweise umfassende
Maßnahmen zur Anpassung an das neue regulatorische Umfeld unter Basel III im Mittelpunkt. Buchleitner dazu:
"Mit der raschen Umsetzung dieser notwendigen Maßnahmen kann auch im Jahr der Einführung der neuen
Regularien der Wachstumskurs sowohl im Privat- als auch im Kommerzkundenbereich erfolgreich fortgesetzt werden."
Einen wesentlichen Schwerpunkt sieht Buchleitner in der intensiven Zusammenarbeit im Verbund mit den niederösterreichischen
Raiffeisenbanken um weitere Synergien nutzen zu können.
Stabilität auf sechs Säulen
Die diversifizierte Konzernstruktur der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien mit ihren sechs stabilen Säulen: Bankgeschäft,
Industrie, Erneuerbare Energien, Medien, Dienstleistungen und Immobilien hat sich auch im Jahr 2012 bewährt.
Dadurch konnten negative Auswirkungen der wirtschaftlichen Situation in Teilbereichen durch gute Entwicklungen
in anderen Konzernteilen ausgeglichen werden. Die rund 700 Unternehmen mit weltweit insgesamt 162.000 Mitarbeitern,
an denen die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien direkt und indirekt beteiligt ist, haben das Jahr 2012 trotz teilweise
schwieriger Rahmenbedingungen insgesamt gut bewältigt.
Einzelergebnis von EUR 46,2 Mio. ermöglicht höhere Dividende an Eigentümer
Auch 2012 verzeichnete die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien in der Einzelbilanz eine sehr zufriedenstellende Ergebnisentwicklung.
Aufgrund stabiler Beteiligungserträge wesentlicher Tochterunternehmungen und einer traditionell schlanken
Kostenstruktur konnte das EGT bei EUR 46,2 Mio. (VJ: 67,9 Mio.) stabilisiert werden.
"Mit diesem - auch in einem schwierigen Jahr - erwirtschafteten EGT können wir unseren Eigentümern
- allen voran den niederösterreichischen Raiffeisenbanken - eine Dividende von EUR 41 Mio. ausschütten
- das sind um EUR 2 Mio. mehr als im Vorjahr", so Buchleitner.
Konzernergebnis durch außergewöhnliche Faktoren gekennzeichnet
Das Konzernergebnis der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien war 2012 durch eine Reihe von außergewöhnlichen
Faktoren gekennzeichnet. Dazu zählen vor allem Restrukturierungsaufwendungen, insbesondere der Verkauf der
Raiffeisenbank in Ungarn (siehe auch RLB NÖ-Wien) und des Außenwerbeunternehmens EPAMEDIA sowie Änderungen
in der Bewertung aufgrund des IFRS-Regelwerkes. Bereinigt um diese Sonderfaktoren läge das mit EUR 26 Mio.
negative Konzernergebnis zumindest auf dem Niveau des Vorjahres (2011: EUR 150 Mio.).
Bilanzsumme auf stabilem Niveau, Eigenmittelquote und Kernkapitalquote erhöht
Die Bilanzsumme des Konzerns ist 2012 mit EUR 33,98 Mrd. auf stabilem Niveau (VJ: EUR 34,03 Mrd.). Die Raiffeisen-Holding
NÖ-Wien verfügt über eine sehr gute Kapitalausstattung - dies dokumentiert die Substanzstärke
und solide Risikotragfähigkeit des Konzerns. So liegt die Eigenmittelquote mit 17,32 Prozent - nach 16,9 Prozent
im Vorjahr - auf hohem Niveau. Die Kernkapitalquote hat sich von 11,35 Prozent auf 11,95 Prozent erhöht.
Investitionen in der Höhe von EUR 134 Mio.
Fortgesetzt wurde 2012 auch die Investitionspolitik der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Trotz des schwierigen
Umfelds investierte das Unternehmen 2012 mit EUR 134 Mio. fast doppelt so viel wie im Vorjahr in Beteiligungen
und Immobilien (2011: EUR 78 Mio). Die größte Investition 2012 war jene in den Zubau zum Raiffeisenhaus
Wien, das RHW.2, mit Gesamtinvestitionskosten von EUR 84 Mio., die 2012 mit EUR 24,1 Mio. zu Buche schlug.
EUR 23 Mrd. Umsatz bei Industrie- und Dienstleistungsunternehmen
Der Umsatz der Industrie- und Dienstleistungsunternehmen der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien blieb mit EUR 23 Mrd.
gegenüber EUR 22,6 Mrd. im Vorjahr auf gleichbleibendem Niveau. Die Beteiligungsunternehmen investierten im
Jahr 2012 im In- und Ausland EUR 980 Mio.
Diversifikation im Portfolio hat sich bewährt
"Der Großteil unserer Beteiligungen, vor allem jene im Bereich der landwirtschaftlichen Verarbeitung,
haben sich im Jahr 2012 sehr gut entwickelt. Die Diversifikation in sechs Geschäftsfelder hat sich einmal
mehr bewährt", betonte Mag. Veronika Haslinger, Geschäftsleiterin der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien.
Das Jahr 2012 stand bei der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien im Zeichen der Portfoliooptimierung. So wurde im Bereich
der Medien mit dem Verkauf der Außenwerbefirma EPAMEDIA ein entscheidender Schritt zur zukünftigen Ergebnisverbesserung
gesetzt. Auch das Immobilienportfolio konnte durch den Verkauf des Fachmarktzentrumpakets - bestehend aus zwölf
Fachmarkt- und zwei Einkaufszentren in Wien, Niederösterreich, Kärnten und der Steiermark - an die UNIQA
Gruppe weiter optimiert werden.
Ausblick 2013
"Der bisherige Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2013 war auch in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien
plangemäß. Für die Einzelbilanz rechne ich aufgrund der zu erwartenden stabilen Beteiligungserträge
für heuer mit einem Ergebnis von über EUR 50 Mio.", so Buchleitner. Für die Konzernbilanz zeigen
letzte Prognosen, dass sich der Jahresüberschuss 2013 wieder auf gutem Niveau bewegen und in etwa EUR 170
Mio. erreichen wird.
Raiffeisen-Holding und Raiffeisenlandesbank Nö-Wien
Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien reg.Gen.m.b.H. hält direkt und indirekt rund 700 Beteiligungen in sechs
Geschäftsfeldern. Die wichtigste Beteiligung ist die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, dazu kommen Industriebeteiligungen
wie AGRANA Beteiligungs-AG, Leipnik- Lundenburger Invest Beteiligungs AG, NÖM AG und Strabag SE sowie Unternehmen
im Bereich Medien, Dienstleistungen, Immobilien und Erneuerbare Energien mit insgesamt weltweit 3.900 Standorten
mit insgesamt 162.000 Mitarbeitern.
Die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG ist das Verbundinstitut der Raiffeisen Bankengruppe NÖ-Wien. In der
Zentrale und 66 Geschäftsstellen in Wien arbeiten rund 1.300 Mitarbeiter.
Die 70 selbständigen niederösterreichischen Raiffeisenbanken verfügen über 544 Bankstellen
mit insgesamt rund 3.600 Mitarbeitern.
Geschäftsberichte Online
Den Geschäftsbericht der RLB NÖ-Wien finden Sie unter http://www.raiffeisenbank.at
Den Geschäftsbericht der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien finden Sie unter http://www.rhnoew.at
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