Lebensmittel sind kostbar
Alle vier Sozialpartner unterstützen Initiative des Lebensministeriums durch konkrete Maßnahmen
Wien (bmlfuw) - Lebensmittel sind ein kostbares Gut. Trotzdem werden tagtäglich Berge einwandfreier
Nahrungsmittel weggeworfen, während viele Menschen ihre Grundbedürfnisse nicht oder kaum decken können.
Bei der von Umweltminister Niki Berlakovich gestarteten Initiative „Lebensmittel sind kostbar!“ wurden gemeinsam
mit den Sozialpartnern im Rahmen von sechs Dialogrunden und über 80 ExpertInnen Handlungsschwerpunkte und
konkrete Maßnahmen für die kommenden Jahre festgelegt.
„Wir sind am Beginn einer großen Aufgabe. Heute präsentieren wir gemeinsam das erste Ergebnis unseres
Schulterschlusses. In konstruktiver Zusammenarbeit ist es uns gelungen, ein Aktionsprogramm gegen die Lebensmittelverschwendung
zu schnüren. Darin haben wir uns zum Ziel gesetzt, durch konkrete Maßnahmen und Aktivitäten die
Lebensmittelabfälle im Restmüll bis Ende 2016 um 20 Prozent zu verringern sowie generell entlang der
gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren“, so Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich der Präsentation
des Aktionsprogramms „Lebensmittel sind kostbar!“.
„Zahlreiche Aktivitäten der Landwirtschaftskammer Österreich informieren VerbraucherInnen über die
Herkunft und den Wert von Lebensmitteln (z.B. Schule am Bauernhof, Seminarbäuerinnen, Woche der Landwirtschaft
usw.) und geben Tipps im Umgang mit ihnen (z.B. zum Mindesthaltbarkeitsdatum, Restl-Kochen etc.)“, hält Gerhard
Wlodkowski, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, fest.
“Schon jetzt lebt der Handel einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln“, unterstreicht Bettina Lorentschitsch,
Obfrau der Bundessparte Handel in der WKÖ. So geben etwa viele Handelsunternehmen im Zuge von Kooperationen
Lebensmittel an soziale Einrichtungen weiter und haben eigene Schulungsprogramme für Mitarbeiter zum verantwortungsvollen
Umgang mit Lebensmitteln ins Leben gerufen. Zudem wird etwa durch automatische Bestellsysteme im Lebensmittelhandel
die punktgenaue Lieferung an den Einzelhandel sichergestellt. Auch der Lebensmittelgroßhandel setzt mit seinen
Partnern - wie etwa in Kooperationen mit der Gastronomie - schon jetzt konkrete Maßnahmen: Diese garantieren
die effiziente Nutzung der kostbaren Ressource Lebensmittel und helfen, die Abfallmenge gering zu halten.
„Der richtige Umgang mit Lebensmitteln fängt schon vor dem Verkauf an die KonsumentInnen an. Der Lebensmittelverschwendung
muss schon bei der Produktion und im Handel Beachtung geschenkt werden. Die KonsumentInnen sollten nicht verlockt
werden, zu viel zu kaufen. Gerade bei leicht verderblichen Produkten sollte man sich nicht von Mengenrabatten all
zu sehr verführen lassen. Eine derartige Lebensmittelverschwendung wollen wir nicht unterstützen“, erklärt
Melitta Aschauer-Nagl, Bereichsleiterin für Bildung und Konsumentenschutz der Arbeiterkammer.
„Das Aktionsprogramm zur Eindämmung von Lebensmittelabfällen bedarf eines vernünftigen und sicheren
Rechtsrahmens, damit er tatsächlich Erfolg haben wird.
Der ÖGB wird sich aktiv bei künftigen Arbeiten zur Erstellung dieses Rahmens einbringen,“ betont Ernst
Tüchler, Referent im volkswirtschaftlichen Referat des ÖGB.
Lebensministerium setzt weiter auf Bewusstseinsbildung
Das Lebensministerium wird auch seinen Teil für eine erfolgreiche Umsetzung des Aktionsprogrammes leisten.
„Wir werden vor allem jene Maßnahmen vorantreiben, die das Bewusstsein der Menschen für den Wert von
Lebensmitteln stärkt. Beispielsweise soll der Wettbewerb VIKTUALIA auch im kommenden Jahr über die Bühne
gehen und umfassende Informationsaktivitäten fortgesetzt werden. Ein weiteres wichtiges Anliegen des Ministeriums
ist es, die Datenerhebung entlang der gesamten Wertschöpfungskette voranzutreiben. Und nicht zuletzt wird
der Stakeholderdialog auch in Zukunft fortgesetzt“, betont Berlakovich abschließend.
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