Der aktuelle Wirtschaftsbericht zeigt, dass die Stadt besonders in schwierigeren Zeiten wichtige
Stütze für UnternehmerInnen ist.
Graz (stadt) - Kreatives Wirtschaften, mit einem hohen Maß an Nachhaltigkeit - dies heftet sich nicht
nur Thomas Maitz von der Grazer Firma perludi auf seine Fahnen, indem er Design und Möbel für Kinder
gestaltet, sondern soll auch als nach außen sichtbares Symbol für die Wirtschaftspolitik der Stadt Graz
gelten.
Und so präsentierten im perludi-Showroom in der Kernstockgasse 22 Wirtschaftsstadtrat Univ.-Doz DI Dr. Gerhard
Rüsch und die Vorständin der Abteilung Wirtschaft und Tourismusentwicklung der Stadt Graz, Mag. Andrea
Keimel, den aktuellen Wirtschaftsbericht 2012. Dieser zeichnet trotz wirtschaftlich angespannter Zeiten ein positives
Bild für die Stadt Graz, betont Rüsch: "Graz ist mit rund 1.000 neuen Unternehmen einmal mehr Gründungsmotor
der Steiermark. Zahlreiche Maßnahmen wie Gründungspaket und Mietförderung für JungunternehmerInnen
aber auch die Festigung von Graz als Zentrum für Wissenschaft, Forschung und Ausbildung tragen dazu bei, dass
die steirische Landeshauptstadt auch in Krisenzeiten wirtschaftlich besser abschneidet als die meisten Städte
Österreichs".
Dass das Engagement im Sinne der gewünschten Nachhaltigkeit Früchte trägt, belegen die nackten Zahlen,
wonach 93 (!) Prozent der Grazer GründerInnen, die betreut wurden, auch nach drei Jahren auf dem Markt noch
reüssieren können. Zum Vergleich: In Restösterreich schafften dies nur 85 Prozent. Dieses Engagement
bekommt quasi auch Nachwuchs, pflanzt sich fort. Immerhin beschäftigen diese Unternehmen bereits nach drei
Jahren im Schnitt 2,6 Angestellte.
Wichtigste Kennzahlen des Wirtschaftsberichts 2012
Beschäftigung/Bevölkerung
- Die Zahl der Beschäftigten stieg im Vorjahr in Graz und Umgebung um 1,1
Prozent auf rund 160.000 ArbeitnehmerInnen
- Graz wächst, verzeichnet mehr Zuzug, hat 2012 erstmals die 300.000 EinwohnerInnenschwelle
überschritten. Und so ist es zu erklären, dass auch die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahr um neun Prozent
gestiegen ist.
Kommunalsteuer
- Verzeichnete ein Realwachstum von 2,2 Prozent und erreichte ein Volumen von rund
106 Millionen Euro.
- Dabei sind es vor allem die großen, die so genannten Top-50-Unternehmen,
von denen 60 Prozent höhere Steueraufkommen verzeichneten.
- Und hierbei sind es wiederum die vier wirtschaftsstrategischen Stärkenfelder
Automotiv (AC Styria), Human- und Biotechnologie (Human Technology Styria -HTS), Energie- und Umwelttechnik (Eco
World Styria) sowie die Kreativwirtschaft (Creative Industry Styria - CIS), die für knapp 30 Prozent des Grazer
Kommunalsteueraufkommens verantwortlich zeichnen.
Tourismus
- Die Nächtigungszahlen steigen kontinuierlich und erreichten im Vorjahr mit
943.800 einen absoluten Höhepunkt. Die magische Million ist somit in greifbare Nähe gerückt.
Bildung
- Die vier Grazer Unis und die vier Hochschulen zählten im Wintersemester
2012/2013 mehr als 60.000 Studierende
- Dort sind mehr als 5.500 ForscherInnen tätig.
- 2012 kamen es zu 8.300 akademischen Abschlüssen, 2.300 MaturantInnen haben
die Reifeprüfung geschafft.
- Der Ausbau und die Festigung von Graz als Zentrum für Wissenschaft, Forschung
und Ausbildung war auch 2012 eines der größten Anliegen.
Gründungen
- 2012 betrug die Zahl der Gründungen 981, ist somit auf hohem Niveau leicht
rückläufig (2011 waren es 1008).
- 49 Prozent der Gründungen in Graz entfallen auf die Sparte Gewerbe/Handwerk
Blick in die Zukunft
Als besonders wichtig für die Zukunft und den florierenden Wirtschaftsstandort Graz sieht Rüsch auch
darin, Absolventen der Fachhochschulen und Unis stärker an Graz zu binden, also die Leistungsträger von
morgen, in Graz zu halten. Dennoch bedeute Wirtschaft nicht die bloße Konzentration aus Unternehmertum. "Auch
Angestellte von Unternehmen, aber auch viele kreative Personen in sozialen Organisationen oder Institutionen sind
ein Teil der Wirtschaftskette. Sie alle tragen dazu bei, dass Graz diesen ausgezeichneten Ruf als Wirtschaftsstandort
genießt.
Unterstützung für Menschen mit Visionen
Das Amt für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung trägt das seine dazu bei, sowohl als Schnittstelle
zwischen Unternehmen und Verwaltung zu fungieren, als auch mit ganz konkreten Maßnahmen (51 Projekte in sieben
Themenbereichen) wie Mietförderungen und Start-up-Hilfen UnternehmerInnen zu unterstützen. "Esgeht
auch um echte Wertschätzung gegenüber den Unternehmen mit dem Ziel, mehr Wertschöpfung am Standort
Graz zu generieren", erklärt Keimel.
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