Dachau / Klagenfurt (stadt) - In Klagenfurts Partnerstadt Dachau fand am Wochenende der 68. Jahrestag der Befreiung
des Konzentrationslagers statt. An der Gedenkveranstaltung nahmen aus Klagenfurt Bürgermeister Christian Scheider,
Gemeinderätin Mag. Sieglinde Trannacher und Altbürgermeister Leopold Guggenberger, der Gründungsvater
der Städtepartnerschaft, daran teil.
In Dachau bei München ließ der damalige Reichsführer-SS Heinrich Himmler 1933 das erste KZ der
SS errichten. Das KZ bestand zwölf Jahre, vor allem politische Gefangene wurden hier inhaftiert. Die SS schuf
in dem Lager einen "Staat im Staat", unterdrückte und ermordete politische Gegner. Dachau wurde
zu Propagandazwecken als Vorzeigelager und zur Abschreckung politisch Andersdenkender präsentiert. Wie nach
der Befreiung durch die US-Armee am 29. April 1945 festgestellt wurde, war Dachau kein Vernichtungslager, doch
in keinem anderen KZ der Nazis geschahen so viele politische Morde wie hier.
In der "Schule der Gewalt" für die Männer der SS, die hier für ihren Einsatz in den anderen
Lagern geschult wurden, waren samt den Außenlagern rund 200.000 Menschen inhaftiert. Rund 42.500 Menschen
wurden hier ermordet.
Seit Mai 1965 befindet sich auf dem Gelände eine Gedächtnisstätte. Alljährlich wird hier der
Befreiung des Lagers gedacht. Eingeleitet wurde die Gedenkfeier, zu der Dachaus Bürgermeister Peter Bürgel
auch seinen Klagenfurter Amtskollegen Christian Scheider und Gemeinderätin Mag. Sieglinde Trannacher begrüßen
konnte, mit einem Festakt der Israelitischen Kultusgemeinde in Bayern. Dem folgte nach einer Kranzniederlegung
beim Mahnmal des unbekannten Hälftlings die Gedenkveranstaltung des Internationalen Lagerkomitees Dachau.
Bei allen Ansprachen gab es scharfe Worte gegen den steigenden Rechtsradikalismus in Deutschland und die Aufforderung
an die Politik und den Verfassungsschutz, mit allen Mitteln gegen die rechte Szene, gegen Neonazis und gegen Parteien,
die dieses Umfeld noch fördern, vorzugehen.
Die Gedenkveranstaltung endete mit einer Kranzniederlegung vor dem Internationalen Mahnmal. Auch Bürgermeister
Scheider legte für die Stadt Klagenfurt einen Kranz nieder.
Für den Klagenfurter Bürgermeister sind Veranstaltungen und Initiativen, die vor dem Grauen des Krieges
mahnen, wichtig. Auch die Aktion "Stolpersteine" in Klagenfurt gehört etwa dazu.
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