Verkehrsministerin Bures: "Technische Absicherung und Bewusstseinsbildung sollen Unfallrisiko
weiter reduzieren" - ÖBB-Video zeigt Auswirkungen von Kollision Zug mit Pkw
Wien (bmvit) - "Wir unternehmen sehr viel, um das Unfallrisiko auf Eisenbahnkreuzungen zu verringern",
so Verkehrsministerin Doris Bures am 06.05. in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Direktor des Kuratoriums
für Verkehrssicherheit, Othmar Thann, und ÖBB-Holding-AG Vorstand Franz Seiser aus Anlass des morgigen
internationalen Tags für die Sicherheit auf Eisenbahnkreuzungen. Im Mittelpunkt stehen dabei die technische
Absicherung von Eisenbahnkreuzungen und Bewusstseinsbildung. Denn das Risiko auf Eisenbahnkreuzungen wird oft unterschätzt.
Die ÖBB haben dazu ein Video produziert, das die Gefahr und die dramatischen Auswirkungen von einem Zusammenstoß
von einem Zug mit einem Auto zeigt.
"Technische Absicherung verringert das Unfallrisiko. Aber genauso wichtig ist, dass sich die Straßenverkehrsteilnehmer
die Gefahren bewusst machen. Es kommt auf den Faktor Mensch an. Dafür zu sensibilisieren, ist das Ziel des
Awareness-Day", sagte Verkehrsministerin Doris Bures.
Mit der neuen Eisenbahnkreuzungsverordnung, die seit September 2012 in Kraft ist, gelten klare Regeln für
die Absicherung von Eisenbahnkreuzungen. Das bedeutet, dass mehr Kreuzungen Schiene-Straße technisch gesichert
werden, also entweder mit einer Lichtsignalanlage oder mit Lichtsignalanlage plus Schranken. "Das ist eine
gemeinsame Verantwortung von Schienen- und Straßenerhalter", so die Verkehrsministerin.
"Das Thema Sicherheit hat bei uns absolute Priorität. Wir investieren seit mehreren Jahren jährlich
ca. 25 Millionen Euro in diesen Bereich. Die Maßnahmen reichen von der Verbesserung der Situation an Eisenbahnkreuzungen
bis hin zu bewusstseinsbildenden Maßnahmen für Kinder und Autofahrer", so ÖBB-Vorstand Seiser.
Denn Züge fahren nicht auf Sicht, der Bremsweg ist unter anderem wegen des großen Gewichts 5- bis 10-mal
so lang wie der eines PKWs und kann mehr als einen Kilometer betragen.
Auf die hohe Vermeidbarkeit der Unfälle wies der Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV),
Othmar Thann, hin. Denn Unfälle auf Bahnübergängen seien fast ausschließlich auf menschliches
Fehlverhalten zurückzuführen (mangelnde Aufmerksamkeit, Fehleinschätzung, Fehlverhalten). Oft seien
gerade Personen, die täglich Eisenbahnkreuzungen queren und den Fahrplan kennen, besonders sorglos und dadurch
gefährdet. "Trotz roter oder gelber Lichter oder Läutwerk bei beschrankten Bahnübergängen,
hat man sich in jedem Fall durch Schauen und Hören von einer gefahrlosen Überquerung der Eisenbahnkreuzung
zu überzeugen", erinnerte der KFV-Direktor.
Weniger Unfälle, weniger Tote
Diese Investitionen schlagen sich auch in den Unfallzahlen nieder. Seit 2007 werden von der Sicherheitsuntersuchungsstelle
des Bundes Unfälle auf Eisenbahnkreuzungen systematisch erfasst. Im ersten Berichtsjahr gab es 191 Kollisionen
zwischen Zug und Straßenverkehrsteilnehmer, zwischen 2007 und 2010 lag die durchschnittliche Zahl der Unfälle
bei 170 im Jahr. 2011 waren es 155 Unfälle und 2012 wurde mit 140 Unfällen der bisher niedrigste Wert
erreicht. Die Zahl der dabei Getöteten ist von 31 im Jahr 2007 auf 21 im Jahr 2011 und schließlich auf
15 im Vorjahr gesunken.
Eindrucksvolles Unfall-Video: Keine Chance für Pkw bei Kollision mit Zug
Die ÖBB haben filmisch dokumentiert, was bei einem Zusammenprall von einem Zug und einem Pkw passiert. Das
Video veranschaulicht auf dramatische Weise, wie gefährlich eine solche Kollision ist und dass der Lenker
dabei oft keine Chance hat. Die Bilder sollen aufrütteln und das Problembewusstsein schärfen. Denn die
Ursache liegt bei nahezu 100 Prozent der Unfälle bei den Straßenverkehrsteilnehmern.
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