Schmied: Schulabbruch sank um mehr als 16.000 Fälle

 

erstellt am
03. 05. 13
14.00 MEZ

Bildungsministerin: "Unsere Strategie für erfolgreiche Schulabschlüsse wirkt. Dennoch ist jeder Schulabbruch einer zu viel."
Wien (bmukk) - Bei den aktuellen Zahlen der EU zum Thema frühzeitige Schul- und BildungsabgängerInnen hat sich Österreich verbessert: 2012 hatte 92,4 Prozent der 18- bis 24-Jährigen einen Abschluss der Sekundarstufe II und damit eine erfolgreiche Berufsausbildung absolviert, bzw. sie hatten eine Reife- oder Diplomprüfung abgelegt oder waren aktuell in Ausbildung. Laut der EU-weiten Definition für vorzeitigen Bildungs- bzw. Schulabbruch hatten 2012 7,6 Prozent (53.226) der 18- bis 24-Jährigen keinen Schulabschluss der Sekundarstufe II erreicht oder waren nicht in Ausbildung.

Damit lag der österreichische Wert zum ersten Mal unter der 8 Prozent Marke. 2008 waren es noch 10,1 Prozent (69.714) gewesen. In absoluten Zahlen sank damit die Zahl der SchulabbrecherInnen binnen fünf Jahren um 16.488 junge Menschen. 2009 betrug der Wert 8,7 Prozent (59.572), 2010 und 2011 lag der Wert jeweils bei 8,3 Prozent (56.823 bzw. 57.876).

Österreich liegt damit um 5,2 Prozentpunkte deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 12,8 Prozent SchulabbrecherInnen und auf dem 7. Rang innerhalb der EU-27. Den europäischen Zielwert von 10 Prozent beim Schulabbruch hat Österreich damit schon lange vor dem geplanten Referenzjahr 2020 erreicht.

"Österreichs Strategie für eine gute Bildung und Ausbildung der jungen Menschen, die von der EU schon mehrfach als vorbildhaft anerkannt wurde, greift. Dennoch ist jeder Schüler und jede Schülerin, der bzw. die keinen Abschluss erreicht, einer bzw. eine zu viel. Die Antwort kann nur darin liegen, den Kampf für eine gute Bildung und Ausbildung intensiv und engagiert weiter zu führen", erklärt Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied.

Die Kooperation mit dem Sozialressort bei der Einführung des Jugendcoachings für gefährdete SchülerInnen ist dabei EU-weit vorbildhaft und wird Schritt für Schritt auf ganz Österreich ausgeweitet. Auch das Maßnahmenpaket gegen Schulabsentismus, das nun im Nationalrat beschlossen wurde, ist eine wichtige Hilfestellung für die Jugendlichen und vor allem für ihre Familien und ihr soziales Umfeld.

"Jetzt gilt es, die Modelle für Schulsozialarbeit weiter auszubauen, die Sprachförderung entlang der von der Bundesregierung entwickelten Modelle individuell und standortbezogen zu intensivieren und die Schule weiter für die Interessen und Neigungen der Jugendlichen zu sensibilisieren. Letztlich ist das beste Modell eine Schule, die für Chancengerechtigkeit und Leistung steht und die dafür sorgt, dass kein Kind aufgrund seiner Herkunft zurückgelassen wird", erläutert die Bildungsministerin ihre Vorhaben.

Die Sicherung der Sprachkenntnisse und Grundkompetenzen, Eltern-Schüler- Lehrergespräche, Bildungs- und Berufsberatung, Förderung der Neigungen der SchülerInnen und eine Kultur des gegenseitigen Respekts müssen unsere Schulkultur prägen. Mit der PädagogInnenbildung NEU soll die Ausbildung der LehrerInnen entscheidend verbessert werden. Der Persönlichkeitsbildung der Lehrenden und der SchülerInnen müssen wir uns besonders widmen. Dem Schulklima und der Beziehung der Schulpartner zueinander kommt ein großer Stellenwert bei der Erreichung der Bildungsziele zu, das bestätigt auch die Wissenschaft, insbesondere die Hirnforschung.

"Besonders die Verbesserung der Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen mit einer anderen Erstsprache als Deutsch wird im Mittelpunkt der Anstrengungen für das Erreichen von Bildungsabschlüssen stehen müssen", stellt die Ministerin angesichts der Schulabbruchszahlen nach Migrationshintergrund fest:

Bei Jugendlichen der ersten Generation liegt der Schulabbruchswert nach EU-Kriterien 2012 bei 18,6 Prozent. 2008 lag dieser Wert noch bei 25,6 Prozent. Bei Jugendlichen der 2. Generation entwickelte sich der Wert von 24,8 Prozent im Jahr 2008 auf aktuell 18,8 Prozent im Jahr 2012.

"Wir müssen engagiert an der Transformation des österreichischen Bildungssystems weiter arbeiten. Alle jungen Menschen, die in Österreich leben, bestimmen in 10 bis 15 Jahren den Wohlstand unseres Landes", schloss die Bildungsministerin.

 

 

 

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