Solides Ergebnis in schwierigem Umfeld
Wien (verbund) - VERBUND, Österreichs führendes Stromunternehmen und einer der größten
Wasserkrafterzeuger Europas, präsentiert für das Quartal 1/2013 eine solide Geschäftsentwicklung
in einem schwierigen energiewirtschaftlichen und gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Das operative Geschäft im
Quartal 1/2013 war von erhöhter Wasserkrafterzeugung aufgrund guter Wasserführung der österreichischen
und bayerischen Flüsse positiv beeinflusst. Das insgesamt rückläufige Niveau der Großhandelspreise
für Strom belastete die Ergebnisentwicklung jedoch ebenso, wie die nach wie vor schwierige wirtschaftliche
Situation für Gaskraftwerke. Ein negativer Ergebnisbeitrag der italienischen Sorgenia verringerte das Konzernergebnis.
Den fordernden Rahmenbedingungen für Stromversorger begegnet VERBUND mit verstärkter Kostendisziplin
und stärkerer Kapitalstruktur. Die EBITDA-Prognose für das Geschäftsjahr 2013 von rund 1 Mrd.
auf Basis einer durchschnittlichen Eigenerzeugung aus Wasserkraft bleibt aufrecht und wird durch die gute Wasserführung
der ersten 3 Monate gestützt. Für das Geschäftsjahr 2013 ist geplant, die Dividende zu erhöhen
und insgesamt 1 /Aktie auszuschütten. Grund dafür ist der erfolgreiche Abschluss des Asset Swaps mit
E.ON am 24. April, dessen bilanzielle Darstellung im Quartal 2/2013 erfolgt und an dessen Wertrealisierung die
Aktionäre teilhaben werden.
Wolfgang Anzengruber, VERBUND-Vorstandsvorsitzender: Mit unserer Fokussierung auf Wasserkraft und die Märkte
Österreich und Deutschland ist VERBUND sehr gut für den massivsten Umbruch des Strommarkts seit der Liberalisierung
im Jahr 1999 gerüstet. Durch den nicht im Wettbewerb stehenden Wind- und Sonnenstrom, das Versagen des CO2-Markts
und die konjunkturbedingt schwache Stromnachfrage sind die Großhandelsstrompreise weiter gefallen. Mit dem
Tausch unserer Türkei-Beteiligung gegen Anteile an bayrischen Wasserkraftwerken, die uns nun zu 100 % gehören,
verbessern wir unsere Kapitalstruktur und das Risikoprofil und stärken unser erneuerbares Erzeugungsportfolio
mit Fokus auf Wasserkraft.
Mehr Wasserkrafterzeugung, aber niedrige Großhandelspreise Gaskraftwerke und Sorgenia-Beteiligung belasten
Die operative Geschäftsentwicklung im Quartal 1/2013 war von einer guten Wasserführung positiv beeinflusst.
Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke von 1,2 lag um 20 % über dem langjährigen Durchschnitt
und um 1 Prozentpunkt über dem Vergleichswert des Vorjahrs. Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke stieg
deutlich um 8,8 %. Damit stieg die Erzeugung aus Wasserkraft gesamt um 3,5 %. Die Erzeugung aus Wärmekraft
sank hingegen um 9,1 %. Das 2012 in Vollbetrieb gegangene Gas-Kombikraftwerk Mellach in der Steiermark erzeugte
284 GWh (111 GWh). Die Erzeugung der anderen thermischen Kraftwerke von VERBUND in Österreich war nahezu
stabil (7 GWh). Die zwei Gas-Kombikraftwerke in Frankreich erzeugten weniger Strom (43 GWh). Die Windkraft-Anlagen
erzeugten 138 GWh (+87 GWh). Insgesamt war die Eigenerzeugung von VERBUND im Quartal 1/2013 um 1,9 % höher
als im Quartal 1/2012.
Das insgesamt rückläufige Niveau der Großhandelspreise für Strom belastete die Ergebnisentwicklung
ebenso, wie die nach wie vor schwierige wirtschaftliche Situation für Gaskraftwerke. Die für das Geschäftsjahr
2013 maßgeblichen Preise für Strom-Futurekontrakte (Front-Year-Base 2013) lagen mit durchschnittlich
49,3 /MWh um 12 % unter dem Vorjahresniveau. Aufgrund der Absicherungsstrategie hat VERBUND den Großteil
der Eigenerzeugung bereits 2012 und in den ersten Monaten 2013 über den Terminmarkt mit einem durchschnittlichen
Absatzpreis von 50,2 /MWh eingepreist. Die Spotmarktpreise (Base) fielen um 6,3 % auf 42,3 /MWh. Ihre Entwicklung
prägten vor allem die konjunkturbedingt geringe Nachfrage sowie die niedrigen Preise für Brennstoffe
und Emissionszertifikate.
Das EBITDA reduzierte sich somit um 10,5 % auf 312,3 Mio. , das operative Ergebnis sank um 17,6 % auf 233,7 Mio.
. Das Konzernergebnis verringerte sich um 40,3 % auf 77,1 Mio. . Verantwortlich dafür war vor allem der
negative Beitrag der italienischen Sorgenia, im Wesentlichen beeinflusst durch eine Wertminderung ihrer 39%igen
Beteiligung an der Tirreno Power S.p.A. Der daraus resultierende Ergebniseffekt für VERBUND betrug im Quartal
1/2013 insgesamt 38,4 Mio. . Der Cashflow aus operativer Tätigkeit betrug 285,1 Mio. und verbesserte sich
um 15,8 %. Der Free Cashflow verbesserte sich deutlich von -144,8 Mio. im ersten Vorjahresquartal auf nun 53,4
Mio. .
Kosten senken und Kapitalstruktur stärken
Die fordernden Rahmenbedingungen für Stromversorger verlangen eine verstärkte Kostendisziplin. Im
ersten Schritt setzt VERBUND 2013 die Ausgabensenkung konzernweit fort und erarbeitet weitere Maßnahmen.
Das Investitionsprogramm bis 2017 wurde von 2,2 Mrd auf 1,5 Mrd reduziert. VERBUND investiert aufgrund des
schwierigen Marktumfeldes in erster Linie in regulierte Geschäftsbereiche wie das österreichische Hochspannungsnetz
und den Ausbau der Windkraft in Österreich, Deutschland und Rumänien. Im Bereich Wasserkraft wird der
Bau des 430 MW-Pumpspeicher-Kraftwerks Reißeck II/Kärnten (Inbetriebnahme 2014) fortgesetzt und das
50 MW-Laufwasserkraftwerk Ashta/Albanien in 2013 fertiggestellt. Darüber hinaus modernisiert das Unternehmen
laufend bestehende Anlagen und erhöht so die Effizienz seiner Kraftwerke. Um die Profitabilität bei den
Gaskraftwerken zu verbessern, werden derzeit sämtliche Optionen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit überprüft.
Zugleich stärkt das Unternehmen seine Kapitalstruktur und erhöht so die Flexibilität in einem risikoreicheren
energie- und gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Im Quartal 1/2013 flossen rund 270 Mio. aus dem Verkauf der Anteile
am steirischen Energieversorger STEWEAG STEG GmbH (SSG) an VERBUND. Damit ist das Desinvestitionsprogramm in Österreich
weitgehend abgeschlossen.
Aus dem Asset Swap mit E.ON erhielt VERBUND eine Differenzzahlung von rund 400 Mio. . Der Abschluss dieser Transaktion
erfolgte am 24. April 2013, ihre bilanzielle Darstellung erfolgt im Quartal 2/2013.
Ausblick auf das Gesamtjahr
Für das Geschäftsjahr 2013 plant VERBUND die Dividende zu erhöhen und insgesamt 1 /Aktie auszuschütten.
Grund dafür ist der erfolgreiche Abschluss des Asset Swaps mit E.ON, an dessen Wertrealisierung die Aktionäre
teilhaben sollen. Die EBITDA-Prognose für das Geschäftsjahr 2013 von rund 1 Mrd. auf Basis einer durchschnittlichen
Eigenerzeugung aus Wasserkraft bleibt aufrecht und wird durch die gute Wasserführung der ersten 3 Monate gestützt.
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