Wien (nationalfonds) - Die Neugestaltung der 1978 eröffneten Österreich-Ausstellung im Staatlichen
Museum Auschwitz-Birkenau wird im Mai 2013 europaweit ausgeschrieben. Der damit betraute Nationalfonds der Republik
Österreich für Opfer des Nationalsozialismus sucht in Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt im ersten
Schritt eine/n KuratorIn und eine/n wissenschaftliche/n LeiterIn für die inhaltliche Konzeption der neuen
Ausstellung. Die gestalterischen Arbeiten werden in einem späteren Schritt ausgeschrieben.
In der neuen Österreich-Ausstellung soll im Sinne einer zeitgemäßen Gedenkkultur das Schicksal
österreichischer Opfer in Auschwitz, der Widerstand österreichischer Häftlinge, aber auch die Involvierung
von ÖsterreicherInnen als TäterInnen und HelferInnen an den dort begangenen Verbrechen thematisiert werden.
Der/die KuratorIn wird die Gesamtleitung der Realisierung innehaben und die Grundidee der neuen Ausstellung bestimmen.
Der/die wissenschaftliche LeiterIn ist für die Sicherstellung der Qualität und historischen Fundiertheit
der Ausstellung verantwortlich. Die Wahl des besten eingereichten Entwurfs wird durch eine fachkundige Bewertungskommission
erfolgen.
Der Beginn der Ausschreibung ist für Mitte Mai 2013 vorgesehen. Die Ausschreibungsunterlagen mit den detaillierten
Teilnahmeerfordernissen werden auf der Website des Bundeskanzleramtes
veröffentlicht.
"Das Projekt ist von großer gesellschaftspolitischer Bedeutung", sagt die Generalsekretärin
des Nationalfonds Mag.a Hannah Lessing. "Es freut mich, dass Österreichs Bekenntnis zu seiner Verantwortung
und der erkennbare Perspektivenwechsel auf die österreichische NS-Vergangenheit nun in der internationalen
Holocaust-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau ihren Ausdruck finden werden", so Lessing weiter.
Im März 1978 wurde unter maßgeblicher Beteiligung von Auschwitz-Überlebenden die österreichische
Länderausstellung eröffnet. Seither wurde die Ausstellung jedoch nicht verändert und wird aufgrund
der Ausblendung der Frage der Mittäterschaft und hinsichtlich des Wandels in der europäischen Gedenkstättenlandschaft
als nicht mehr zeitgemäß angesehen.
Der Nationalfonds wurde 2009 von der Bundesregierung mit der Koordinierung der Neugestaltung betraut. Ein wissenschaftlicher
und ein gesellschaftlicher Beirat wurden eingerichtet, um den Neugestaltungsprozess zu begleiten.
Im Jahr 2014 wird das Gebäude, in dem sich die Ausstellung befindet, in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen
Museum Auschwitz-Birkenau saniert und für die zukünftige Ausstellung adaptiert. Die neue Ausstellung
soll im Frühjahr 2015 eröffnet werden.
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