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Bienenschutz
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erstellt am
30. 04. 13
14.00 MEZ
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Wissenschaftliche Grundlagen für effektiven Bienen- und Pflanzenschutz unabdingbar
Abstimmung zu Verbot von neonicotinoiden Beizmitteln ohne Ergebnis
Wien (bmlfuw) - Die Abstimmung im Berufungsausschuss auf Beamten- und Experteneben über ein vorübergehendes
Verbot neonicotinoider Beizmittel am 29.04. ist ohne Ergebnis geblieben. Österreich hat sich bis zuletzt gemeinsam
mit anderen Mitgliedstaaten für einen Kompromiss eingesetzt. Der Kompromissvorschlag hätte sinnvolle
Ausnahmeregelungen für bestimmte Situationen und Kulturen, unter Einhaltung strengster Auflagen seitens der
Landwirtschaft, vorgesehen. Nachdem sich heute keine Mehrheit ergeben hat, kann die Kommission nun entscheiden.
Nach eigenen Angaben wird sie die Entscheidung in der nächsten Woche fällen.
Jene Staaten, die sich heute für ein Verbot ausgesprochen haben, sind nicht in der gleichen Form wie Österreich
vom Schädlingsproblem betroffen. So haben Länder wie Spanien nicht denselben Schädlingsdruck wie
heimische Bäuerinnen und Bauern mit dem Maiswurzelbohrer. Österreichs Ziel bei der Abstimmung war es,
effektiven Bienen- und Pflanzenschutz zu verbinden.
Österreich hat sich für den Kompromissvorschlag mit Ausnahmeregelungen ausgesprochen, weil es die europäische
Ebene bisher verabsäumt hat, eine wissenschaftlich fundierte und vollständige Studie vorzulegen, die
als Grundlage für die Abstimmung hätte dienen können. Ebenso fanden bisher von den Mitgliedstaaten
durchgeführte Untersuchungen zur Wirksamkeit bereits gesetzter Bienenschutzmaßnahmen keine Berücksichtigung.
Außerdem haben mehrere Mitgliedstaaten bereits angekündigt, dass sie im Falle eines Verbots gentechnisch
verändertes Saatgut anbauen wollen. Österreich hat sich schon vor Jahren bewusst gegen diesen Weg entschieden.
Wenn Nachbarländer gentechnisch verändertes Saatgut einsetzen würden, wäre eine Abdrift nach
Österreich unvermeidbar. Zudem droht durch ein Verbot ein Mehr an Chemie durch großflächige Pestizidspritzungen.
Weiters wären von einem Verbot in erster Linie Kleinbauern betroffen. Sie haben oft Probleme mit einer vielfältigen
Fruchtfolge, da sie mit ihr die Futtergrundlage für ihre Tiere nicht am eigenen Betriebe erzeugen können.
Österreichische Maßnahmen greifen, heimischer Bienenschutz ist garantiert
Österreich zeigt bereits heute vor, dass wirksamer Bienen- und Pflanzenschutz möglich ist. Seit Jahren
gelten hierzulande strenge und nachweislich wirksame Auflagen für den Einsatz von Neonicotinoiden. Die Bienenverluste
werden laufend wissenschaftlich untersucht, wobei die Varroa-Milbe als Hauptursache für das Bienensterben
identifiziert wurde. Die Arbeit der Imker hat in Österreich hohen Stellenwert. Das Lebensministerium unterstützt
sie daher seit Jahren mit effektiven Programmen. Investitionen in die Bienengesundheit und die Förderung von
Biobienen, den Ankauf von Geräten, etc. werden damit ermöglicht.
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Kadenbach: Skandalöses Abstimmungsverhalten Österreichs
Berlakovich hat als Umweltminister de facto abgedankt
Wien (sk) - Erfreut zeigt sich die SPÖ-EU-Abgeordnete Karin Kadenbach über das Abstimmungsergebnis
im Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit für einen besseren Schutz der
Bienen. "Nach langem Ringen hat sich letztendlich bei 15 EU-Mitgliedstaaten die Vernunft durchgesetzt und
sie haben dem Vorschlag der Kommission zugestimmt, drei Pestizide, die maßgeblich für das Bienensterben
verantwortlich gemacht werden, zu verbieten", sagte Kadenbach gegenüber dem Pressedienst der SPÖ.
Zwar sei das Votum nicht eindeutig, da es keine qualifizierte Mehrheit gibt, dennoch könne die Kommission
jetzt handeln und die Pestizide verbieten.
Als "Skandal erster Güte" bezeichnet Kadenbach jedoch das Abstimmungsverhalten Österreichs,
dass sich ein weiteres Mal gegen ein Verbot der Neonicotinoide ausgesprochen hat. "Herr Berlakovich ist nicht
nur Landwirtschafts- sondern auch Umweltminister, deshalb müsste ihm auch der Schutz der Bienen am Herzen
liegen. Darüber hinaus kann es auch für die Landwirtschaft auf lange Sicht erhebliche Nachteile bringen,
wenn das Bienensterben ungebremst weitergeht", sagt die Europaparlamentarierin, Mitglied im Umweltausschuss
des Parlaments. "Berlakovich negiert alle wissenschaftlichen Erkenntnisse, wie beispielsweise die Studie der
Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit. Als Umweltminister hat er de facto abgedankt",
so Kadenbach.
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Auer: Sturm der Entrüstung gegen Berlakovich völlig haltlos und überzogen
Aufklärung fehlt: Trotz Maisbeiz-Verbot hat Deutschland dieselben Bienenverluste
Wien (övp-pk) - "Die Vorwürfe gegen Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich
sind absolut nicht angebracht und völlig überzogen. Es fehlt noch immer jede sachliche Grundlage für
ein EU-Verbot der drei Beizmittel, die Schädlinge von Kulturen wie Mais, Raps oder Sonnenblumen fernhalten.
Dass eine Datengrundlage fehlt, gesteht auch die EFSA selbst ein", hält Bauernbund-Präsident Jakob
Auer zur innenpolitischen Debatte um die gestrige EU-Abstimmung über das EU- weite Aussetzen von Neonicotinoiden
fest. So räumt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) Unsicherheiten ein
und kommt zum Schluss, dass "eine abschließende Bewertung von Neonicotinoiden betreffend des Risikos
für die Bienen nicht möglich ist".
Ungarn will Gentechnik-Saatgut verwenden
Als Alternative zu den Neonicotinoiden gilt gentechnisch verändertes Saatgut, das automatisch gegen die Schädlinge
resistent wäre, oder ein großflächiger Fruchtwechsel. "Der Umweltminister, der für Österreich
eine konsequent gentechnikfreie Anbaupolitik verfolgt, ist zu Recht besorgt, dass Nachbarn wie Ungarn durch das
Verbot zu einem flächendeckenden Einsatz von GVO-Saatgut gezwungen werden", verwies Auer auf die folgenschweren
Konsequenzen eines EU- Verbotes.
Gerade auf kleineren Anbauflächen, etwa in der Steiermark, helfe ein Fruchtwechsel nicht allein gegen den
schädlichen Maiswurzelbohrer. Die Flächen seien viel zu klein, um den Schädling effektiv bekämpfen
zu können. "Viele bäuerliche Familienbetriebe in Österreich, die heute Mais oder Raps auf einer
kleinen Fläche anbauen, sind deshalb ausdrücklich an einer sachlichen Aufarbeitung der bisher unbewiesenen
Zusammenhänge von Maisbeize und Bienenverlusten interessiert", betonte der Bauernbund-Präsident
das Interesse an einer wissenschaftlichen Aufarbeitung und einem flächendeckenden Bienenmonitoring.
Varroa-Milbe ist Auslöser des Bienensterbens, Effekte der Maisbeize nicht nachgewiesen
Ohne fundierte Grundlage dürfen also nicht heimische Mais- oder Rapsbauern dämonisiert werden. Für
mehr als „aufklärungsbedürftig“ hält Auer die Tatsache, dass etwa in Deutschland die Maisbeize nicht
eingesetzt werde und bei unserem Nachbarn trotzdem zumindest dieselben Bienenverluste während der Wintermonate
auftreten. Für Experten liegt damit die Schlussfolgerung auf der Hand: Auslöser des Bienensterbens ist
die Varroa-Milbe, nicht die Beizmittel, mit denen das Saatgut behandelt wird. Deshalb „aufklären und dann
politisch handeln“, forderte Bauernbund-Präsident Auer abschließend.
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Hofer: Abstimmungsverhalten in Brüssel ist ein Skandal
Berlakovich als Umweltminister untragbar
Wien (fpd) - Schockiert zeigt sich FPÖ-Umweltsprecher NAbg. Norbert Hofer über das Abstimmungsverhalten
von Minister Berlakovich im Rahmen des Verbots von Pestiziden, die den Bestand heimischer Bienenvölker gefährden.
"Die Behauptung des Umweltministers, wonach die Wirkung der betroffenen Pestizide auf Bienen wissenschaftlich
nicht geklärt sei, ist falsch. Ich bin schockiert über die dreiste Art und Weise, wie hier Lobbyismus
für wenige Unternehmen gemacht wird, die mit diesen Pestiziden die große Kasse machen. Berlakovich ist
als Umweltminister untragbar geworden."
Ich kann, so Hofer weiter, nicht beurteilen, ob Berlakovich als Landwirtschaftsminister vernünftige Arbeit
geleistet hat. Ich höre jedoch aus den Reihen der österreichischen Bauern wenig Gutes. Als Umweltminister
hat er jedenfalls Österreich mit seiner letzten Entscheidung blamiert. Ich lege ihm den Rücktritt nahe."
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Huber: Berlakovich muss zurücktreten
BZÖ-Petition für Verbot von synthetischen Pestiziden eingebracht
Wien (bzö) - "Angesichts der katastrophalen permanenten Performance von Landwirtschaftsminister
Berlakovich und sein gestriges Abstimmungsverhalten in Brüssel gegen ein Teilverbot von drei Pestiziden im
Zusammenhang mit dem Bienensterben muss der Minister zurücktreten", sagte BZÖ-Landwirtschaftssprecher
Abg. Gerhard Huber.
"Es ist inakzeptabel, dass Berlakovich eindeutige Expertisen von international anerkannten Fachleuten missachtet,
um die Interessen von Konzernen zu vertreten. Im Wissen, dass diese Giftstoffe bei einer nur einmaligen Anwendung
20 Jahre im Boden nachweisbar sind, im Wissen, dass Giftstoffe wie Roundup, Neonicotinoide und andere direkt auf
die Zellen und das Nervensystem wirken, ist es unverantwortlich, dass er hier nicht reagiert. Wie durch wissenschaftliche
Tests nachgewiesen wurde, sind diese Gifte mittlerweile sogar in sogenanntem Bio-Brot vorhanden. Berlakovich soll
sich überlegen, was er den Österreichern hier auftischt", kritisierte Huber und abschließend:
"Das BZÖ fordert in einer Petition Gesundheitsminister Stöger, Landwirtschaftsminister Berlakovich
sowie Bundeskanzler Faymann auf, sich dafür einzusetzen, dass diese Herbizide bzw. Pestizide (Roundup, Neonicotinoide)
sofort vom Markt genommen werden".
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Lunacek: Trotz Österreichs Blockadehaltung hat Vernunft im Kampf gegen Bienensterben
gesiegt
Grüne: Europäische Schlüsselentscheidung gegen Neonicotinoide und zum
Schutz der Bienen
Wien (grüne) - "Dieses Mal ist es unmöglich, den schwarzen Peter Brüssel in die Schuhe
zu schieben. Im Gegenteil: Österreich und Umweltminister Berlakovich haben sich heute zum Erfüllungsgehilfen
der Agrochemie-Industrie gemacht. Glücklicherweise ohne Erfolg! Die heutige Entscheidung der Mehrheit der
EU-Mitgliedstaaten für den Schutz von Bienen und das Verbot der drei Pflanzenschutzmittel aus der Stoffgruppe
der Neonikotinoide bei der Saatgutbehandlung von Mais, Raps und Sonnenblumen ist überfällig und richtig.
Diese Gifte sind am weltweit beobachteten Bienensterben zweifelsfrei beteiligt und gehören deswegen verboten",
erklärt Ulrike Lunacek, Vizepräsidentin der Grünen im Europaparlament und Europasprecherin der österreichischen
Günen, zum vorläufigen Teilverbot von drei umstrittenen Pestiziden durch die EU-Mitgliedstaaten.
Lunacek: Ich sehe in diesem Abstimmungsergebnis einen großen Erfolg für die zahlreichen Umwelt- und
Verbraucherorganisationen sowie die 90 Abgeordneten des Europaparlaments (mehrheitlich Grüne), die sich gegen
die Verwendung dieser umstrittenen Gifte in der Landwirtschaft gewehrt haben. Dass sich Österreich und ein
Minister, der die Bezeichnung Umwelt nur zum Schein in seiner Amstbezeichnung trägt, trotz des Bienensterbens
nicht haben belehren lassen und sich mit der Ablehnung des Verbot zum Steigbügelhalter für Chemieinteressen
machen, wirft einen Schatten auf diesen ansonsten sonnigen Tag für eine nachhaltige Landwirtschaft in Europa.
Es muss nun darum gehen, wieder mehr gute ackerbaulich Praxis auf die Felder zu bringen und sinnvolle Alternativen
zu entwickeln. Das Ergebnis der heutigen Abstimmung ist ein Durchbruch und die Kommission ist nun aufgefordert,
die Vorschläge umzusetzen."
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Tadler: Berlakovich als Umwelt- und Landwirtschaftsminister untragbar
Wie stellt sich der Landwirtschaftsminister eigentlich in Zukunft den Obstanbau vor - ohne
Bienen?
Wien (str) - "Berlakovich beweist derzeit täglich aufs Neue, dass er als Umwelt- und Landwirtschaftsminister
absolut untragbar ist", kommentiert Team Stronach Agrarsprecher Erich Tadler das gänzlich unverständliche
Abstimmungsverhalten in der Frage des Pestizidverbots zum Schutz der Bienen. "Berlakovich hat den Almbauern
nicht die volle Wahrheit gesagt, ist vollkommen beratungsresistent in der Pestizidfrage - und den Milchbauern brockt
er auch noch Nachzahlungen ein", warnt Tadler.
"Während andere Länder - hoffentlich noch rechtzeitig - die Notbremse zum Schutz der Bienen ziehen,
ignoriert Berlakovich alle Warnungen. Wie stellt sich der Landwirtschaftsminister eigentlich in Zukunft den Obstanbau
vor - ohne Bienen?", so Tadler. Der Team Stronach Mandatar erinnert, dass es die Almbauern auch Berlakovich
zu verdanken haben, dass sie nun große Probleme mit den Almflächen haben. "Und bei der längeren
Behaltefrist von Kälbern lässt Berlakovich die Bauern wieder im Regen stehen", warnt Tadler.
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