UNESCO-Welterbe-Jubiläumsfeier im Parlament
Wien (pk) - Erhalten und Gestalten, unter diesen Vorzeichen wurde am 29.04. auf Einladung von Nationalratspräsidentin
Barbara Prammer und Kulturministerin Claudia Schmied im Parlament 20 Jahre UNESCO-Welterbe in Österreich begangen.
Ebenfalls gefeiert wurde die Verabschiedung der UNESCO-Welterbekonvention vor 40 Jahren, durch die sich die Unterzeichnerstaaten
zum Schutz des kulturellen und natürlichen Erbes ihrer Welterbestätten verpflichteten. 1993 erlangte
die Konvention auch in Österreich Gültigkeit.
Nationalratspräsidentin Prammer unterstrich, durch das Ratifizieren der Welterbekonvention im österreichischen
Parlament vor 20 Jahren habe sich das Land vor allem zum Erhalt seiner kulturellen Schätze für die Nachwelt
bekannt. Nicht reines Archivieren, sondern die Anstrengung, Kulturgüter für die Zukunft zu bewahren,
steht für Prammer im Mittelpunkt des Welterbekonzepts. Tradition und Innovation müssen sich nicht widersprechen,
pflichtete Bundesministerin Claudia Schmied bei, die Welterbestätte Semmeringbahn sei dafür ein gutes
Beispiel. Schmied betonte zudem, der wertschätzende Umgang Österreichs mit dem UNESCO-Ziel, internationale
Zusammenarbeit in Kultur und Bildung voranzutreiben, zeige sich nicht zuletzt an den schulischen Initiativen in
Verbindungen mit dem Welterbe.
Eva Nowotny, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission, erinnerte, dass mit der Unterzeichnung
der Welterbekonvention vor 40 Jahren eine neue Art des Völkerrechts etabliert wurde. Ein globales Gemeinschaftsprojekt,
das sich der Pflege von Besitztümern der Menschheitsfamilie verschrieben hat, habe damals einen institutionellen
Rahmen erhalten. Wie Nowotny umrissen auch Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann und die stellvertretende Direktorin
des Welterbezentrums Mechtild Rössler Geschichte, Zukunft und Herausforderungen bei der Umsetzung der Welterbekonvention.
Zentral in der Weiterentwicklung des Begriffes Welterbe sei die vermehrte grenzüberschreitende Herangehensweise,
gefördert auch durch den immer bedeutender werdenden internationalen Kulturtourismus, hoben die Rednerinnen
hervor.
190 Vertragsstaaten gehören heute der Welterbe-Gemeinschaft an. Die UNESCO-Welterbe-Liste, zu der auch neun
österreichische Stätten zählen, hat den Anspruch, gegenseitigen Respekt der Kulturen dieser Erde
auszudrücken. Zudem liegt darin die kollektive Verantwortung, mit Bedacht auf die Menschheitsgeschichte Zeugnisse
vergangener Kulturen, künstlerische Meisterwerke und einzigartige Naturlandschaften für eine gemeinsame
Zukunft zu erhalten.
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