Klosterneuburg (stift) - An die 100 „Große Mausohr-Fledermäuse“ bezogen mit ihren Jungtieren das
frisch renovierte Sommerquartier im Dachboden des Stiftes. Die sorgsame Neudeckung des Daches und der Erhalt des
Ein- und Ausflugloches wurden somit von der Fledermauskolonie angenommen.
Die Fledermausart „Großes Mausohr“ – auf lateinisch „Myotis myotis“ - oder auch „Kirchenfledermaus“ genannt,
gehört zu den größten einheimischen Arten. Im süddeutschen Raum gilt sie als ausgestorben,
in Österreich steht sie daher unter besonderem Schutz. Im Sommer bevorzugen sie große Dachböden
als Quartier, überwintert wird nach der Paarungszeit im Herbst schlafend in Kellergewölben oder in Höhlen
mit möglichst gleichbleibender Temperatur. Im Stift haben die Tiere seit Jahrzehnten im nordwestlichen Eck
des Dachbodens ein Sommerquartier gefunden. Etwa 100 Weibchen hängen dort tagsüber von den Dachsparren.
Bei den umfangreichen Renovierungsarbeiten des Daches des Barocktraktes wurde auf die Mausohren besondere Rücksicht
genommen. So wurde mit den Arbeiten gewartet, bis die Tiere das Sommerquartier 2012 verlassen hatten und bei der
Neudeckung wurden die alten Dachsparren innen am neuen Unterdach befestigt, damit die Tiere im Sommer 2013 wieder
ihre altbekannten Plätze finden können. Auch das Ein- und Ausflugsloch unter einer Dachverschneidung
wurde erhalten und von den Mausohren wieder gefunden.
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