Staatssekretär setzt Initiative für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ausbildungsprojekte
Wien (bmeia) - Möglichkeiten zur Vertiefung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit dem
afrikanischen Kontinent standen im Mittelpunkt des Treffens des Staatssekretärs Reinhold Lopatka mit den 25
Botschaftern afrikanischer Staaten. Die österreichische Agentur für Entwicklungszusammenarbeit (ADA),
die Österreichische Entwicklungsbank und das Finanzministerium (Soft Loans) sind Partner der Afrika-Initiative,
die das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten mit Unterstützung der
WKÖ und der Stadt Wien startet. Die afrikanischen Botschafter zeigten durchaus großes Interesse, stärker
mit Österreich wirtschaftlich zusammenzuarbeiten und auch im Tourismus auf österreichisches Know-How
zurückzugreifen.
Für eine verstärkte Wirtschaftskooperation bestehen gute Aussichten. „Wir setzen bei der Schnittstelle
von Wirtschaft und Entwicklung an. Gerade für die österreichische Exportwirtschaft bieten sich in Afrika
Chancen, die es zu nutzen gilt. Die Voraussetzungen sind gut: Österreich ist von keiner kolonialen Vergangenheit
in Afrika belastet. Das notwendige Vertrauen für eine Intensivierung des Handels ist vorhanden“, hielt der
Staatssekretär fest. Die Schwerpunktsetzung zu Afrika erfolgt in enger Abstimmung zwischen dem Außenministerium
und der Wirtschaftskammer Österreich.
„Unsere Afrika-Initiative umfasst drei Schwerpunkte: Erstens gilt für uns „More trade than aid“, zweitens
bieten wir Unterstützung im Bildungs- und Ausbildungsbereich, wie zum Beispiel im Tourismus und beim Training
von Diplomaten und drittens setzen wir auf eine engere Partnerschaft und Zusammenarbeit mit afrikanischen Partnern
im Rahmen multilateraler Organisationen“, so Lopatka weiter.
„Konkret schult Österreich zum Beispiel Ingenieure in der Errichtung von Solarthermieanlagen in Südafrika
oder unterstützt Kaffeebauern in Tansania in der Produktion und im Marketing von hochwertigem Kaffee. Waagner-Biro
baut in Mosambik mit der Hilfe von Soft Loans Brücken, und die Tourismusschule Schloss Klessheim bietet Stipendien
für Ausbildungsplätze“, erläuterte der Staatssekretär.
„Wir werben außerdem für den Beitritt afrikanischer Länder zur Internationalen Anti-Korruptionsakademie
und für die Weiterentwicklung der Kooperation zu Energiethemen. Der Standort Wien hat hier in den letzten
Jahren ein starkes Profil entwickelt. Das neue Büro für die Umsetzung der UN-Initiative „Nachhaltige
Energie für Alle“ in Wien ergänzt den aus mehreren Einrichtungen bestehenden Energie-Cluster und ist
gerade für afrikanische Länder von hoher Relevanz“, so Lopatka. Mit einem Büro der Afrikanischen
Union (AU) in Wien könnten afrikanische Staaten ihre Interessen am Standort Wien noch besser vertreten. „Wir
sind bereit, die Errichtung eines AU-Büros in Wien mit einem Start-up-Paket zu unterstützen und hoffen,
dass es für dieses Projekt auch bald grünes Licht von der AU gibt“, schloss der Staatssekretär.
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