Niessl: Wirtschaftszahlen bestätigen den burgenländischen Kurs: Das ist ein Erfolg
aller Burgenländer
Eisenstadt (blms) - Laut einer aktuellen Studie der Bank Austria hat das Burgenland 2012 mit 1,6 Prozent
das größte Wirtschaftswachstum unter den österreichischen Bundesländern verzeichnet und lag
damit deutlich über dem Österreichschnitt von 0,8 Prozent. Der Zuwachs an Beschäftigung fiel mit
2,3 Prozent im Burgenland ebenfalls am stärksten aus. „Das sind sensationelle Wirtschaftszahlen. Sie bestätigen
unseren Erfolgskurs. Wir haben 2009 gemeinsam mit den Sozialpartnern die richtigen Maßnahmen im Kampf gegen
die Wirtschaftskrise gesetzt. Mit diesem Kraftpaket haben wir die Folgen der globalen Wirtschaftskrise abgefangen“,
betont Landeshauptmann Hans Niessl: „Das Burgenland bleibt weiter auf Erfolgskurs.“ Auch im laufenden Jahr 2013
wird das Burgenland mit 1,3 Prozent wieder am stärksten wachsen, so die Prognose der Studienautoren.
Seit dem EU-Beitritt hat die burgenländische Wirtschaft um 20 Prozent zugelegt, 13.500 Jobs konnten durch
Investitionen, die mit EU-Förderungen ausgelöst wurden, geschaffen werden. Muskeln zeigt auch die Industrie
mit einem Zuwachs von 8 Prozent. „Das ist ein gemeinsamer Erfolg aller Burgenländerinnen und Burgenländer.
Es war richtig, in Zeiten der Krise zusammenzurücken, um gemeinsam mit den Sozialpartnern ein Kraftpaket zu
schnüren. Das ist nicht selbstverständlich“, so Niessl. Nun sei es wichtig, auch in Zukunft darauf zu
schauen, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Erfolgskurs fortzusetzen. Hier stünden drei Ziele
im Vordergrund, sagt Landeshauptmann Stellvertreter Mag. Franz Steindl: „Eines unserer Ziele muss mehr Internationalisierung
sein. Aufholbedarf haben wir auch bei Forschung, Entwicklung und Innovation.“ Außerdem müsse man danach
trachten, noch mehr Betriebe ins Land holen. Hier leiste die Wibag vorbildliche Arbeit, so Steindl. Wichtig in
diesem Zusammenhang sei auch die zukünftige Förderkulisse, betont Niessl: „Dass die Förderungen
geringer ausfallen werden, ist klar. Aber der Unterschied bei der Förderhöhe darf im Vergleich zu den
Nachbarländern nicht zu groß sein. Wir haben die Zusage vom Bund, dass es ein Zusatzprogramm geben
wird. Wenn feststeht, wie hoch die EU-Fördergelder tatsächlich ausfallen, wird darüber verhandelt.“
Erfreut über die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung ist auch der Präsident der Burgenländischen
Wirtschaftskammer, Ing. Peter Nemeth. Eine Stärke der heimischen Wirtschaft, so WK-Chef, sei die breite Basis,
auf der diese stehe. „Sie reicht quer durch alle Bereiche, wobei Bau und Tourismus herausragen. Den größten
Aufholbedarf gibt es bei den Dienstleistungen und im Handel.“ In Summe würden burgenländische Firmen
60.000 Arbeitsplätze anbieten, darüber hinaus würden 1000 Lehrbetriebe 2800 Lehrlinge ausbilden,
rechnet Nemeth vor.
Kampf gegen Arbeitslosigkeit
Trotz der erfreulichen Zahlen gäbe es noch viel zu tun, betont AK Präsident Alfred Schreiner: „Natürlich
ist Wirtschaftswachstum auch für uns ein wichtiger Faktor. Wir haben infolge der Krise 2008 mit zahlreichen
Maßnahmen die Beschäftigung aufrechterhalten. Das war eine große Herausforderung und wir haben
dafür auch Einschränkungen in Kauf genommen. Aber die alte Formel, dass ein Wachstum der Wirtschaft automatisch
weniger Arbeitslose bedeutet, stimmt in Zeiten einer globalisierten Wirtschaft nicht mehr.“
Kopfzerbrechen bereitet Schreiner besonders die Arbeitslosigkeit bei älteren Arbeitnehmern. „Bei den Über-50Jährigen
ist die Arbeitslosigkeit im Burgenland um 9,9 Prozent angestiegen, österreichweit um 6,6 Prozent.“ Wichtig
seien faire Wettbewerbsbedingungen für burgenländische Arbeitnehmer und Firmen: „Die österreichischen
Spielregeln müssen zu 100 Prozent eingehalten werden. Es gibt ausländische Firmen, die sich nicht daran
halten. Das beutet auch einen Wettbewerbsnachteil für burgenländische Unternehmen. Wir benötigen
mehr Kontrollorgane und gesetzliche Möglichkeiten, Übeltäter auch über die Grenzen hinaus zu
verfolgen.“
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