Erfolgsbilanz: Unternehmensgründerinnen-Projekt „Gründe deinen eigenen Arbeitsplatz“
macht Frauen fit für die Selbständigkeit
Eisenstadt (bmls) - Im November 2011 fiel der Startschuss für das Unternehmens- gründerinnen-Projekt
„Gründe deinen eigenen Arbeitsplatz“. Initiiert wurde das bis Ende April 2013 laufende Projekt von Frauenlandesrätin
Verena Dunst, die Umsetzung übernahm das Berufsförderungsinstitut Burgenland (BFI). Die Bilanz kann sich
sehen lassen: „Seit Ende 2011 haben 33 Frauen von dem Projekt profitiert. Viele von ihnen haben ihr Vorhaben,
selbständig tätig zu werden, umgesetzt. Bereits 17 Gründungen wurden während der Projektlaufzeit
umgesetzt, weitere sieben sind in Planung. Fünf Frauen haben einen Arbeitsplatz gefunden. Ich beglückwünsche
die Teilnehmerinnen zu ihrem Mut, ihrem Engagement und zu ihren herausragenden Geschäftsideen. Ich freue mich,
dass sie selbstbewusst den Schritt in die Selbständigkeit gewagt haben. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass
die finanzielle Unterstützung für das Projekt gut angelegtes Geld ist“, zieht Dunst Resümee. Die
Aufgabe des Unternehmensgründungsprogramms bestand darin, Arbeit suchenden Frauen einen guten Start in die
Selbständigkeit zu ermöglichen und bei der Neugründung existenzfähiger Betriebe und der Schaffung
von Arbeitsplätzen unter die Arme zu greifen. Ein Folgeprojekt ist bereits geplant.
Betreuung von der Geschäftsidee bis zur Umsetzung
Zielgruppe des Projektes „Gründe deinen eigenen Arbeitsplatz“ waren erwerbslose Frauen, die berufliche
Chancen in der Selbstständigkeit sehen. Vielen Frauen fehlt oft der rote Faden von der Idee bis zur Umsetzung.
Hier hat das Projekt angesetzt. Peter Maier, Geschäftsführer BFI- Burgenland: „In Zeiten der wirtschaftlichen
Veränderungen kann ich, wenn ich arbeitslos geworden bin, natürlich zu Hause sitzen, Inserate in Zeitungen
durchblättern und mich ,nur einfach so‘ bewerben. Der Gang zum AMS ist da schon der viel bessere und gezieltere
Weg. Dort wird klar, welche Möglichkeiten es am Arbeitsmarkt gibt und was ich selbst dazu beitragen muss,
zum Beispiel im Rahmen einer Qualifizierung. Darüber hinaus besteht aber natürlich auch die Möglichkeit,
die ,eigene Chefin meiner eigenen Firma‘ zu werden und mich selbständig zu machen. Dass dies nicht einfach
ist, wird jeder und jedem klar sein.“ Deshalb habe man mit diesem BFI-Projekt die Möglichkeit geboten, in
enger Begleitung von Fachleuten das eigene Unternehmen zu gründen. Beginnend bei der Geschäftsidee, über
Finanzierungs- und Einstiegsmöglichkeiten, bis hin zum gezielten Marketing und den räumlichen Voraussetzungen.
Letztendlich sei es auch einfacher in der Gruppe zu arbeiten, „weil alle Teilnehmerinnen an diesem Projekt, in
dieselbe Richtung denken und man gegenseitig viel voneinander lernen kann“, so Maier.
Spezielle Bedürfnisse im ländlichen Raum abdecken
„Speziell im ländlichen Raum gibt es wegen infrastrukturellen Lücken unterschiedliche Bedarfe, die
mit Unternehmensgründungen abgedeckt werden können. Damit kann das Potential von Frauen als Existenzgründerinnen
zunehmend in den Fokus der Regionalentwicklung rücken. Frauen kennen die Situation und die Bedarfe vor Ort
oft sehr gut und verfügen häufig über zahlreiche soziale Kontakte, was wiederum eine viel versprechende
Basis für erfolgreiche Unternehmensgründungen bietet. Weiters bietet selbständige Arbeit den Frauen
die Möglichkeit, Beruf und Familie leichter zu vereinbaren und damit ein reibungsloses Familienmanagement
zu sichern. Durch die Kooperation mit der Dorferneuerung können nun die Frauen, mit dem nötigen Handwerkszeug
ausgestattet, bedarfsorientiert und nachhaltig die Chance der Selbstständigkeit in ihren Gemeinden nützen“,
erklärt die Landeskoordinatorin des BFI- Burgenland, Margot Bösenhofer.
Das Branchenspektrum, das die gegründeten Unternehmen abdecken, ist breit gefächert und reichen von der
Fotografie, der Natur- und Landschaftsführung, über das Backen von Hochzeitsmehlspeisen, Lerntraining
bis hin zu Tanz- und Bewegungskultur. Stolz auf ihre Damen ist die Projektleiterin Ulrike Rössler. „Sie haben
sich ihre unternehmerischen Fähigkeiten hart erarbeitet“, weiß die Wirtschaftstrainerin. „Wichtig ist,
das Angebot immer an die Region, wo die Frauen leben, zu adaptieren“, ergänzt Dunst.
Nachfolgeprojekt startet im Herbst 2013
Das Projekt wurde aus ESF-Mitteln finanziert. Die Kosten betrugen rund 96.000 Euro. „In der aktuellen Förderperiode
standen 1,7 Millionen Euro an Fördermitteln seitens des ESF für innovative Frauenprojekte zur Verfügung“,
so Dunst. Die Mittel wurden gut genutzt: bis dato wurden 25 Projekte im Burgenland umgesetzt. Das Gründerinnen-Projekt
ist eines davon, und es war zugleich das vierte seiner Art seit dem Jahr 2000. Die fünfte Gründerinnen-Offensive
ist bereits auf Schiene, kündigt die Landesrätin an: „Im Herbst werden wieder mit einem Projekt starten,
dieses Mal mit Schwerpunkt Süd- und Mittelburgenland. Wir planen wie beim letzten Mal mit rund 60 Frauen in
die Clearing-Phase zu gehen und im Anschluss daran mit rund 30 Frauen das Projekt zu starten.“
„Mein Ziel als Frauenlandesrätin ist die stetige Verbesserung der Erwerbssituation der Frauen im Burgenland“,
betont Dunst. Von 2000 bis 2012 stieg die Zahl der unselbständig beschäftigten Frauen im Burgenland
von 36.805 auf 47.297 an.
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