Schutz der Unternehmen vor
 Wirtschafts- und Industriespionage

 

erstellt am
08. 05. 13
14.00 MEZ

Wien (bmi) - Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Mag. Mag. (FH) Konrad Kogler eröffnete am 07.05. im Wiener Museumsquartier die Kick-off Veranstaltung für die bundesweite Informationskampagne zum Thema "Wirtschafts- und Industriespionage: So schützen Sie Ihr Unternehmen".

"Der Schutz und die Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich ist dem Innenministerium besonders wichtig. Gemeinsam mit den Vertretern der Wirtschaft und der Wissenschaft wollen wir Wirtschafts- und Industriespionage bekämpfen, um die Sicherheit der Unternehmen zu gewährleisten", sagte der Generaldirektor bei der Eröffnung der Kick-off-Veranstaltung. Die Kampagne wird von der Wirtschaftskammer Wien durchgeführt. Sie wurde von der Wirtschaftskammer Österreich, dem FH Campus Wien, der Internationalen Handelskammer, dem Kuratorium Sicheres Österreich sowie dem Innenministerium gemeinsam konzipierte.

Im Regierungsprogramm der laufenden Gesetzgebungsperiode ist die Einrichtung von Sicherheitspartnerschaften zwischen den Sicherheitsbehörden und der österreichischen Wirtschaft vorgesehen. Ein wesentliches Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist der mit dem FH Campus Wien, der Wirtschaftskammer und dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) gemeinsam konzipierte Lehrgang "ManagerIn zum Schutz gegen Wirtschafts- und Industriespionage (WIS-M)". Die Ausbildung zielt darauf ab, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines Unternehmens, die für die Abwehr von Wirtschafts- und Industriespionage zuständig sind, professionelle Kompetenzen für ihre Arbeit zu vermitteln.

Aus der Studie "Gefahren durch Wirtschafts- und Industriespionage für die österreichische Wirtschaft" aus dem Jahr 2010, die gemeinsam mit dem Innenministerium, dem BVT, der Industriellenvereinigung, der Wirtschaftskammer Österreich und dem FH Campus Wien erarbeitet wurde, geht hervor, dass der österreichischen Wirtschaft durch Wirtschafts- und Industriespionage ein jährlicher Schaden von mindestens 880 Millionen Euro entsteht.

Unternehmen stehen bei der Wirtschafts- und Industriespionage vor einer doppelten Herausforderung: Zum einen wird mit dem Bekanntwerden einer Opferwerdung ein öffentlicher Reputationsverlust gefürchtet. Zum anderen kommen die Täterinnen und Täter zu etwa 50 Prozent aus dem firmeninternen Umfeld. Diese sogenannten Innentäter sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit legalen Zugangsmöglichkeiten und verfügen über Insiderwissen zu innerbetrieblichen Vorgängen. Hinzu kommt, dass mehr als zwei Dritteln der Unternehmen die Arbeit der Sicherheitsbehörden im Bereich der Wirtschafts- und Industriespionage unbekannt ist.

In bundesweiten Informationsveranstaltungen sollen den Unternehmen das Phänomen der Wirtschafts- und Industriespionage, die sich daraus ergebenden Bedrohungen, die Zuständigkeiten der Sicherheitsbehörden und das Ausbildungsangebot für Unternehmensmitarbeiterinnen und -mitarbeiter zum Schutz gegen Wirtschafts- und Industriespionage vermittelt werden.

Mag. Peter Gridling, Direktor des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, referierte bei dieser Eröffnungsveranstaltung zum Thema "Bedrohung und Umfeld".

"Dem Innenministerium ist es ein besonderes Anliegen, kompetente Ansprechpartner in den Unternehmen zu haben, um gemeinsam Risikoanalysen durchzuführen zu können", sagte Generaldirektor Kogler.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at