Präsentation von zehn monumentalen Tapisserie-Vorlagen mit Darstellungen der Tunis-Feldzüge
Kaiser Karl V. - von 7.5.2013 - 2.2.2014 im KHM
Wien (khm) - Das Kunsthistorische Museum Wien ist in der glücklichen Lage, zehn der ehemals zwölf
"Tunis-Kartons" zu seinem Bestand zu zählen. Sie haben die Zeiten überstanden, da sie als eigenständige
Kunstwerke geschätzt und von späteren Generationen sogar Tizian zugeschrieben wurden.
Im Juni 1535 stach Kaiser Karl V. mit einer Flotte von 400 Schiffen und über 30.000 Soldaten von Sardinien
aus in See, um das von Osmanen besetzte Königreich Tunis zu erobern. Um die Ereignisse des Feldzuges und seinen
erhofften Sieg in allen Details der Nachwelt zu überliefern, hatte Karl V. neben Historikern und Dichtern
auch seinen Hofmaler Jan Cornelisz Vermeyen als Begleiter und Berichterstatter ausgewählt. Erst 1546, elf
Jahre nach dem Sieg, erhielt der flämische Künstler den Auftrag, Vorlagen für insgesamt zwölf
monumentale Tapisserien mit Darstellungen des Feldzuges anzufertigen. Als Grundlage dienten ihm Zeichnungen und
Skizzen, die er selbst vor Ort in großer Zahl angefertigt hatte. Bei der Ausführung dieser Kartons in
Kohlestift, koloriert mit Aquarell bzw. Gouachfarben, wurde Vermeyen unter anderem vom flämischen Maler Pieter
Coecke van Aelst unterstützt. Vier Jahre dauerte es die bis zu 4 Meter hohen Vorlagen zu vollenden. Die topographisch
genau wiedergegebenen Schauplätze und die detailreichen Schilderungen führen das turbulente Kriegsgeschehen
anschaulich vor Augen. Auf jedem Karton ist eine oder mehrere Phasen des Feldzuges dargestellt.
Diese einzigartigen Kartons stehen im Zentrum der Ausstellung. Ergänzt wird der Blick auf die Eroberung von
Tunis durch Bestände verschiedener Sammlungen des Kunsthistorischen Museums wie der Bibliothek, der Gemäldegalerie,
der Hofjagd- und Rüstkammer, der Kunstkammer sowie dem Münzkabinett, die verschiedene Blicke auf das
Geschehen von 1535 ermöglichen.
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