Internationales Theaterfestival SCHÄXPIR

 

erstellt am
07. 05. 13
14.00 MEZ

In gut sechs Wochen startet in Linz, Bad Ischl und Braunau das Internationale Theaterfestival SCHÄXPIR mit Theaterkunst für junges Publikum auf höchstem Niveau.
Linz (lk) - SCHÄXPIR 2013 bringt Produktionen aus 13 Ländern mit einer vielfältigen Themenpalette für jede Altersgruppe und aus allen Genres. Elf Tage lang wird in Linz, Bad Ischl und Braunau erzählt, getanzt, gespielt und gesungen. Professionelle Gruppen mit dem Anspruch beste, qualitätsvolle Unterhaltung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu zeigen, wurden von SCHÄXPIR eingeladen und machen Oberösterreich Ende Juni zum Mittelpunkt der Theaterszene für junges Publikum.

Das Internationale Theaterfestival SCHÄXPIR hat sich einen Namen gemacht und das ist bei der siebenten Ausgabe deutlich zu sehen. Theatergruppen aus insgesamt 13 Ländern präsentieren ihre Top-Produktionen. Acht Uraufführungen werden in Linz gezeigt, sechs Stücke sind das erste Mal im deutschsprachigen Raum zu Gast und 13 erstmalig in Österreich.

SCHÄXPIR gilt in der Szene als The-Place-To-Be! Größen wie Sebastian Nübling mit dem jungen theater basel oder Jérôme Bel, als einer der wichtigsten Vertreter des zeitgenössischen Konzepttanzes, sind heuer mit Produktionen in Linz zu sehen. Aufsehenerregende Inszenierungen, die direkt aus der Lebenswelt des jungen Zielpublikums gegriffen sind, werden von 20. bis 30. Juni gezeigt.

Heuer wird die Internationalität des Festivals noch unterstrichen durch das 2nd ASSITEJ International Meeting. Von 22. bis 29. Juni findet das größte jährliche Treffen des Theaters für junges Publikum im Rahmen von SCHÄXPIR statt. Unter dem Motto FACING THE ARTIST geben Künstler/innen aus der ganzen Welt in Diskussionen, Vorträgen und Workshops acht Tage lang Einblick in ihre Arbeit. Ein gutes Festival gelingt nur dann, wenn die Leidenschaft zum Netzwerken gegeben ist!

Bereits die Eröffnung wird ein besonderes Theatererlebnis! Im Großen Saal des neuen Musiktheaters am Volksgarten wird die Inszenierung TRAVERSE der französischen Compagnie Arcosm einen fulminanten Auftakt machen. Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer wird das Festival eröffnen.

Ein wesentliches Ziel von SCHÄXPIR ist, Theater für junges Publikum in Österreich und international als ernst zu nehmende Kunstform zu etablieren. Mit einem Programm wie es heuer zu erleben ist, wird das Festival diesem Anspruch erneut gerecht.

SCHÄXPIR für alle Altersstufen
Für Kinder im Vorschulalter sind gleich sechs Produktionen im Programm. Die ganz Kleinen werden von NOCHMAL! der deutsch-italienischen Gruppe Franceschini // Droste & Co begeistert sein. Wiederholung beziehungsweise die Freude daran trifft genau den Geschmack von zweijährigen Kindern und älteren.

Auch Sturm ist für Kinder ab zwei Jahren und zeigt: Für Shakespeare ist es nie zu früh! Die Gruppe Plaisiranstalt aus Wien hat mit diesem Schauspiel beim jungen Publikum bereits für Begeisterung gesorgt. Schlaf gut, süßer Mond! bringt Traumwelten auf die Bühne. Das Musiktheaterstück ist von und mit Sänger/innen aus Bulawayo/Simbabwe.

Wie in einer Traumwelt fühlt sich auch das Publikum von Ein föhniger Nachmittag (L'aprés midi d'un foehn-Version 1) der französischen Compagnie Non Nova. Mit wenigen Handgriffen umgestaltete Plastiksäcke tanzen im Wind von sieben Ventilatoren zu Claude Debussys "Der Nachmittag eines Fauns".

Schwester von Theater Marabu aus Bonn zeigt, wie unterschiedlich die Erlebniswelten von Kindern und Erwachsenen sein können und welche Erleichterung es bringt, verstanden zu werden. Die Geschichte von Jon Fosse war bereits als Kinderbuch sehr erfolgreich.

Geschichten sind es, die Stories - wo alles beginnt anfängt zu erzählen. TWOF2 + dascollectiv begibt sich nämlich genau dorthin, auf die Suche nach dem Beginn von SCHÄXPIR wird nicht müde zu betonen, dass gutes Theater für Kinder auch immer gutes Theater für Erwachsene sein muss. Dementsprechend sind angeführte Altersgrenzen immer als Richtlinien zu sehen: Eine Produktion, die für Fünfjährige gekennzeichnet ist, kann ein älteres Kind ebenso fesseln wie seine Eltern. Auch Erwachsene sollten sich SCHÄXPIR nicht entgehen lassen!

Bei der Uraufführung von Ich Jane - Du Tarzan vom 1. Österreichischen Bewegungszirkus sind ausnahmsweise nur Kinder im Publikum erwünscht. Sie springen für ein fehlendes Filmensemble ein und müssen dabei vollen Körpereinsatz zeigen.

Auch bei Raumschiff Erde werden Erwachsene nur "geduldet". Kinder werden hier unter der Regie von toxic dreams und DSCHUNGEL WIEN zu Forscher/innen.

Ganz anders verhält es sich bei der Produktion Museum of Memories. Die renommierte internationale Gruppe NIE baut dafür im Posthof ein kleines Museum der Erinnerungen, um darin behutsam die Geschichte einer geliebten, verstorbenen Person zu erzählen. Eine Inszenierung, die Erwachsene genauso berühren wird wie Jugendliche.

MORNING wird ebenfalls Publikum jenseits der angegeben Altersgrenze mitreißen. Sebastian Nübling hat mit dem jungen theater basel ein Stück von Simon Stephens inszeniert. Diese Kombination hat bereits 2011 mit PUNK ROCK bei SCHÄXPIR voll eingeschlagen und für einen wahren Publikumsansturm gesorgt.

Justus Neumann ist auch ein alter Bekannter in Linz. Sein Zelt am Domplatz sorgte beim letzten Festival für Furore. Heuer findet er den Weg von den Bruney Islands nach Linz auf den Schlossberg. Mit seinem Theaterverein zum aufgebundenen Bären wird Neumann die neue Produktion Alzheimer Symphonie im Park des Schlossmuseums Linz uraufführen!

SCHÄXPIR-Uraufführungen
Heuer werden bei SCHÄXPIR acht Uraufführungen zu sehen sein. Die Theater in Linz machen es sich bei jedem SCHÄXPIR-Festival zur Aufgabe, eine Uraufführung zu präsentieren. Heuer werden die drei Inszenierungen vom u\hof: Theater für junges Publikum, dem Theater Phönix und dem Theater des Kindes am 21. Juni gezeigt.

Den Beginn macht Mein Bruder, der Räuber Kneißl. Das Stück ist eine Koproduktion vom Theater des Kindes mit dem theater // an der rott und dem DSCHUNGEL WIEN und erzählt eine wahre Geschichte.

Es folgt Heiße Sohlen vom u\hof: Theater für junges Publikum. Das Landestheater hat Bühnenkunstpreisträger Henry Mason beauftragt und er schickt in der Inszenierung von u\hof-Leiter John F. Kutil eine Gruppe Senior/innen sowie eine junge Clique aufs Tanzparkett, um lang vergessene Erinnerungen aufleben zu lassen und damit so manchen Generationskonflikt zu lösen.

Bei Die Fortpflanzung der Amöben von und im Theater Phönix geht es hingegen ziemlich zur Sache. Ein Stück über Sexualität, weit weg vom Aufklärungsunterricht, unterstützt von kultverdächtigen Brit-Rock-Songs in der Regie von Heidelinde Leutgöb.

Ebenfalls mit Linz-Bezug können die Uraufführungen von HALT! und BUSSTOP der weltweit agierenden Tänzerin Silke Grabinger aufwarten. Dieses Heimspiel bestreitet sie mit ihrer Formation SILK fluegge gemeinsam mit Junges Pottporus aus Herne im Ruhrgebiet.

Jugendliche aus Linz sind auch bei der SCHÄXPIR-Koproduktion StadtRAUSCHEN zu sehen. Diese bemerkenswerte Produktion führte Jugendliche dreier Städte zusammen - Linz, Graz und Wien. Sie entdecken ihre jeweilige Heimatstadt aus neuen Blickwinkeln. Realisiert wird dieses Projekt von theaternyx*, TaO! und TheaterFOXFIRE. Die Uraufführung ist am 26. Juni in der Tabakfabrik Linz.

Auflösung der Genregrenzen
In der internationalen Theaterszene verabschieden sich immer mehr Gruppen davon, ihre Produktion als Sprechtheater, Tanzstück oder anders auszuweisen, sondern bedienen sich mehrerer Darstellungsformen, um Inhalte und Gefühle zu vermitteln und Themen aufzugreifen.

Das Internationale Theaterfestival SCHÄXPIR hat seit jeher das Ziel, derartige Strömungen aufzuspüren und dem oberösterreichischen Publikum diese Trends auf den Festivalbühnen zu präsentieren. Schon die Eröffnungsproduktion TRAVERSE der französischen Compagnie Arcosm ist nicht nur Tanz. Die Kombination aus Bewegung, Percussion und Schauspiel ist mitreißend und berührend.

Bei Inszenierungen für das allerkleinste Publikum wird das Aufbrechen der Genregrenzen ebenfalls deutlich. Das oben genannte Stück NOCHMAL! kann sowohl im Bereich Musik- als auch Tanztheater angesiedelt werden. Peter und der Wolf von THEATER AN DER PARKAUE / norton.commander. productions. ist Sprech-, Musik-, Objekttheater und Musikunterricht zugleich. Staring Girl, eine Produktion für Jugendliche der belgischen Gruppe Zonzo Compagnie, bietet Crossover im besten Sinn: Film, Live-Konzert, Theater - in genialem Zusammenspiel! Crossover ist auch Max'n Morizz feat. TEXTA vom Landestheater Linz. Es vereint Regietheater mit Puppenspiel und HipHop.

Musik und Tanz bei SCHÄXPIR 2013
Was ist eigentlich ein Genre? Etwa beim Begriff Musiktheater. Sind das Theaterstücke, die musikalisch begleitet werden oder ist damit doch die klassische Oper gemeint? Musik ist bei SCHÄXPIR 2013 in vielen Variationen und Ausführungen zu finden. Ob bei der ungewöhnlichen Produktion U DIKKE MA! - eine Fußballoper (hetKIP & CAMPO, Belgien) in Form einer grölenden Meute oder in Das Kind der Seehundfrau mit leisen, fragilen Tönen (makemake produktionen, DSCHUNGEL WIEN und WIEN MODERN).

Die Produktion 6 von der schallundrauch agency zeigt, dass Musik helfen kann Themen ihren Schrecken oder ihre Peinlichkeit zu nehmen. Ein Schauspiel, das mit Tanz und Musik Wege findet, einfach über Sex zu reden.

Tanz ist eine Ausdrucksform, die sich der Musik bedient und ohne Worte vielschichtige Geschichten erzählen kann. Oft muss ein ganz persönlicher Weg zu diesem Genre gefunden werden, wie die TheaterFOXFIRE/DSCHUNGEL WIEN Produktion Boys don't cry zeigt.

Tanz ist für jede und jeden verständlich - einerseits kann er intensiv und brutal sein wie bei Chicks for money and nothing for free der belgischen Koproduktion von KOPERGIETERY und het KIP oder bei M wie Macbeth von Nevski Prospekt, andererseits auch leise und subtil wie bei Schaust du weit genug zurück, richtet sich dein Blick nach vorne von fABULEUS/WOEST und Krokusfestival aus Leuven/Belgien. Zwei Tänzerinnen entdecken hier Grenzen in allen möglichen Bedeutungen des Wortes und versuchen diese zu überwinden.

Inklusive Theatergruppen wie Theater HORA mit Disabled Theater und Theater STAP mit Schwalbengesang bedienen sich des Tanzes, um ihren Protagonist/innen dieses Sprachrohr universellster Verständlichkeit zu bieten.

Ungewöhnliche Spielorte
Hand in Hand mit dem Aufbrechen der Genregrenzen geht das Sprengen der räumlichen Beschränkungen.

Aus Leipzig macht sich ein Theaterbus mit dem Stück WAGEN 1322 auf die Reise nach Oberösterreich in die Städte der Landesausstellung Freistadt und Bad Leonfelden. Am AEC Maindeck wird in der Festivalzeit ein seltsam anmutender Container stehen - Spielort von Haus der niederländischen Gruppe Het Filiaal.

Ein weiterer Trend ist, den Raum zum Mitspieler zu machen. Die Plätze fließen direkt in das Geschehen ein! Sehr schön zu sehen bei Murikamification vom Tänzer/Performer Erik Kaiel. Er nimmt das Publikum mit auf einen Parkour durch Linz.

Auch die Produktion Jacobsnase von Studio ORKA aus Belgien ist stark vom Aufführungsort abhängig. Gerüche spielen hier eine wesentliche Rolle. Wir dürfen gespannt sein, welche Aromen uns im Keller der Tabakfabrik Linz aufgetischt werden.

Die bereits erwähnte Inszenierung BUSSTOP von SILK fluegge und Junges Pottporus muss ebenfalls als Vertreter eines ungewöhnlichen Ortes erwähnt sein. Es spielt bei der Haltestelle Unionkreuzung der LINZ AG - oder heißt es, spielt mit der Haltestelle?

 

 

 

Informationen: http://www.schaexpir.athttp://www.schaexpir.at

 

 

 

 

 

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