Wien (statistik austria) – Die Inflationsrate für April 2013 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria
1,9% (März 2,3%). Das ist der niedrigste Wert seit November 2010 (1,9%). Hauptverantwortlich dafür waren
starke Verbilligungen bei Treibstoffen (-7,2% im Jahresvergleich). Da die Heizölpreise (-8,4%) ebenfalls stark
zurückgingen, fielen die Teuerungen in der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" (+2,5%) nicht
mehr so deutlich aus wie in den vergangenen Monaten. Bei Nahrungsmitteln (+4,1%) nahm der Preisdruck jedoch zu.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat April 2013 lag bei 107,8. Gegenüber
dem Vormonat (März 2013) blieb das durchschnittliche Preisniveau unverändert.
Ohne billigere Mineralölprodukte hätte die Inflation 2,3% betragen
Die größte Preisdynamik im Jahresabstand wies die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie"
auf (durchschnittlich +2,5%; Einfluss: +0,45 Prozentpunkte). Wohnungsmieten stiegen durchschnittlich um 3,3%, Betriebskosten
für Miet- und Eigentumswohnungen jeweils um 4,6%. Moderat hingegen stiegen die Kosten für die Instandhaltung
von Wohnungen (+2,0%) und für Haushaltsenergie (+1,9%; Strom +5,8%, Fernwärme +6,2%, Gas +0,1%, Heizöl
jedoch -8,4%).
Durchschnittlich um 3,8% stiegen die Preise in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke".
Ihr Einfluss war mit +0,44 Prozentpunkten ungefähr gleich hoch wie jener der Ausgabengruppe "Wohnung,
Wasser, Energie". Deutlich teurere Nahrungsmittel (durchschnittlich +4,1%) waren dafür ausschlaggebend
(Fleisch +6,7%, Gemüse +8,8%, Brot und Getreideerzeugnisse +3,5%, Fisch +9,2%, Obst jedoch -1,5%). Alkoholfreie
Getränke kosteten durchschnittlich um 1,8% mehr (Orangensaft +6,5%).
Die Teuerungen in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +3,4%; Einfluss: +0,27
Prozentpunkte) wurden vor allem von höheren Kosten für Bewirtungsdienstleistungen (durchschnittlich +3,8%)
verursacht. Die Preise für Beherbergungsdienstleistungen stiegen insgesamt um 1,7%.
Hauptpreisdämpfer im Jahresabstand war die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -1,2%; Einfluss:
-0,17 Prozentpunkte), was überwiegend auf Preisreduktionen bei Treibstoffen (insgesamt -7,2%) zurückzuführen
war. Die Preise für Instandhaltung und Reparaturen stiegen hingegen insgesamt um 3,2%.
+0,0% gegenüber März 2013
Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie
Getränke" (durchschnittlich +0,5%; Einfluss: +0,06 Prozentpunkte). Dafür waren vor allem Teuerungen
bei Fisch (+6,4%), Fleisch und Gemüse (jeweils +0,8%) und Milch (+2,2%) verantwortlich.
Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich -1,1%; Einfluss: -0,13 Prozentpunkte) war
Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand. Saisonbedingte Verbilligungen bei Pauschalreisen (insgesamt -5,2%) waren
der Hauptgrund dafür.
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im April 2013: +2,1%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im April
2013 bei 118,84. Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,1% (März 2,4%). Der Unterschied zum VPI von 0,2
Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Die
deutlichen Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile
im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI stark gegenüber dem VPI. Merkliche Verbilligungen bei Treibstoffen
(höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) dämpften den HVPI gegenüber dem VPI. Auch Ausgaben für
die Instandhaltung von Wohnungen (geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften den HVPI leicht
gegenüber dem VPI.
Teuerung für Pensionistenhaushalte im April 2013 bei +2,3%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im April 2013 2,3% (März
2,4%). Der Indexstand des PIPH lag bei 108,3. Die Differenz zum VPI von 0,4 Prozentpunkten wurde überwiegend
von deutlichen Teuerungen in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" und bei Nahrungsmitteln (jeweils
höhere Gewichtsanteile im PIPH) verursacht. Aber auch Ausgaben für die Wohnungsinstandhaltung sowie für
Sozialschutz- und Versicherungsdienstleistungen (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) trugen dazu bei.
Außerdem dämpften Verbilligungen bei Treibstoffen (geringere Gewichtsanteile im PIPH) den PIPH weniger
stark als den VPI. Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Erziehung und Unterricht" (jeweils geringere
Gewichtsanteile im PIPH) schlugen hingegen im PIPH etwas weniger durch als im VPI.
Inflation beim täglichen Einkauf stark über dem Durchschnitt, beim wöchentlichen stark darunter
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf
widerspiegelt, erhöhte sich im April 2013 um 3,7% (März 2,4%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der
einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält,
stieg im Jahresabstand um 0,6% (März 0,9%). Beim Mikrowarenkorb schlugen die deutlichen Teuerungen der Nahrungsmittelpreise
voll durch, beim Miniwarenkorb die starken Preisrückgänge bei Treibstoffen.
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