Wien (sky unlimited) - Eine Institution feiert ihren 100. Geburtstag: der Österreichische Komponistenbund
ist seit 1913 Sprachrohr von Komponistinnen und Komponisten aller Genres. Gefeiert wird mit einem Jubiläumsfestival
von 10.-17. Juni an acht Orten mit Konzerten von Pop bis Klassik, einem Symposion sowie einer Chronik.
Der Österreichische Komponistenbund feiert sein 100 jähriges Bestehen. Seit 14. Juni 1913 vertritt die
Vereinigung in Österreich lebende und wirkende Komponistinnen und Komponisten aller Genres. Gefeiert wird
natürlich musikalisch: Das Festival “100 Jahre Österreichischer Komponistenbund” präsentiert an
8 Tagen 12 Konzerte an 8 Orten. Gezeigt wird die ganze Bandbreite heimischen Musikschaffens: Pop, Rock, Klassik,
Jazz, Elektronik und Wienerlied. Die Festivaleröffnung am 10. Juni im Radiokulturhaus widmet sich dem Nachwuchs.
In Kooperation mit den fünf österreichischen Musikuniversitäten werden Werke Studierender vorgestellt.
Führende Ensembles der zeitgenössischen ernsten Musik wie oenm, Ensemble Reconsil und ensemble xx. jahrhundert
präsentieren an den folgenden Tagen zahlreiche Konzerte mit Werken aus den letzten 100 Jahren, u.a. von Friedrich
Cerha, Johannes Maria Staud, Julia Purgina, Manuela Kerer, Arnold Schönberg.
Highlights unterschiedlichster musikalischer Genres
In einer Composers’ Lounge – Audio/Visual & DJ-Night am 11. Juni im Porgy & Bess ist neben dem extravagant-genialen
David Hebenstreit alias Sir Tralala, Filmkomponist und Jazz/Rock-Urgestein Gerd Schuller zu Gast, der zusammen
mit seinem KeyTrio eine Auswahl seiner Songs – ergänzt durch Live-Visuals von OchoReSotto – präsentiert.
Nach Franz Reiseckers Elektronik-Performance zur Projektion des Stummfilms Po Zakonu klingt die Composers’ Lounge
mit einer DJ-Line von Rupert Huber aus ….
Die Composers’ Lounge Crossover am 15. Juni im Wiener Konzerthaus lädt zu einer spannenden Reise durch musikalische
Genres, Stile, Länder und Zeiten. Die Neuen Wiener Concert Schrammeln, Vienna Clarinet Connection, Living
Transit, Die Strottern und Wilfer & Wilfer spannen den Bogen von urwienerischer Musik bis zu Jazz vom Feinsten.
Gedenkkonzert für verfemte Komponisten
Beim Jubiläumsfestival bleibt ein dunkles Kapitel der Geschichte nicht ausgespart: Nach der Machtübernahme
durch die Nationalsozialisten wurde der Österreichische Komponistenbund im Jahr 1938 aufgelöst. Bei der
Neugründung des Vereins im Jahr 1947 waren viele der einstigen Mitglieder durch Verfolgung oder durch die
Kriegsereignisse verstorben oder lebten im Exil. Der Konzertabend am 12. Juni würdigt die verfemten Komponisten,
das oenm spielt im Wiener Konzerthaus stellvertretend für die vielen verfolgten und vertriebenen Komponisten
Werke von Walter Arlen, Joseph Horovitz, Roman Haubenstock-Ramati, Ernst Krenek, Marcel Rubin und Egon Wellesz.
Österreichische Pop-Musik im Fokus
Beim Gala-Abend der österreichischen Pop-Musik am 13. Juni im Wiener Konzerthaus präsentieren drei große
Sängerinnen aktuelle Pop-Songs aus Österreich. Eva K. Anderson, Valerie Sajdik und ein Überraschungsgast
performen eigene Songs, sowie Lieder aus der Feder heimischer KomponistInnen (Christian Kolonovits, Clemens Wenger,
Harald Hanisch u.a.).
Festivalfinale mit Gratiskonzert im Hofburg-Innenhof
Zum Finale lädt das Festival zu einem Konzert bei freiem Eintritt in den Inneren Burghof der Hofburg:
Die Gardemusik des Österreichischen Bundesheeres unter der Leitung des Heeresmusikchef und Gardekapellmeister
Oberst Mag. Bernhard Heher wird Werke der Symphonischen Blasmusik der ÖKB-Mitglieder von Vereinsgründung
bis jetzt spielen.
Symposion und Chronik
Die musikalischen Highlights ergänzt ein internationales wissenschaftliches Symposion mit Lectures zur
Ästhetik des zeitgenössischen Komponierens, zu rechtlichen und sozialen Problemen zeitgenössischer
Komponistinnen und Komponisten sowie zum internationalen und nationalen Kulturbetrieb. Während des Festivals
wird die 160-seitige Chronik zur Geschichte des Österreichischen Komponistenbundes präsentiert. Die Chronik
erscheint im Praesens Verlag und ist zum Preis von € 20 während des Festivals erhältlich.
Der Österreichische Komponistenbund (ÖKB)
Der ÖKB ist die offizielle Interessenvertretung in Österreich lebender und wirkender Komponistinnen
und Komponisten aller musikalischen Stilrichtungen und Genres. Die 1913 gegründete Vereinigung ist als gemeinnütziger
Verein organisiert und hat derzeit mehr als 500 Mitglieder. Oberstes Ziel ist die Förderung und Stärkung
der gesellschaftlichen, kulturpolitischen und wirtschaftlichen Position der Musikschaffenden Österreichs.
Die zentralen Tätigkeiten des ÖKB sind Information und Beratung für Mitglieder (z.B. KünstlerInnen-Sozialversicherungsgesetz,
(Urheber)Recht, Steuerfragen, Verlagsverträge, Honorarrichtsätze für Auftragskompositionen, KomponistInnen
Web-Datenbank, Workshops zur Weiterbildung), Standesvertretung in kulturellen und politischen Gremien, nationale
und internationale Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Organisation und Durchführung zahlreicher
Projekte wie Konzerte, Kompositionswettbewerbe, Musikvermittlungsprojekte, nachhaltige Nachwuchsförderung
und Workshops. Der Vorstand setzt sich zusammen aus Klaus Ager (Präsident), Hannes Heher und Alexander Kukelka
(Vizepräsidenten), Johannes Kretz und Lothar Scherpe (Kassiere), Harald Hanisch und Erich Urbanner (Schriftführer).
|