Medizinphysikerin Monika Ritsch-Marte
 wird zum OSA-Fellow ernannt

 

erstellt am
14. 05. 13
14.00 MEZ

Innsbruck (universität) - Univ.-Prof.in Dr.in Monika Ritsch-Marte, Leiterin der Sektion für Biomedizinische Physik an der Medizinischen Universität Innsbruck, wird am 14.05. im Rahmen der Europäischen Konferenz in Biomedizinischer Optik (ECBO) in München zum OSA Fellow ernannt. Die renommierte Optische Gesellschaft Amerikas (OSA) verleiht diese Ehre nur an einen erlesenen Kreis ihrer weltweit zahlreichen Mitglieder.

Die OSA, international renommierte und rund 18.000 Mitglieder aus 175 Ländern zählende Optische Gesellschaft mit Sitz in Washington, verleiht jährlich an 72 ihrer Mitglieder den Titel Optical Society Fellow. Die ehrenhafte Stellung gebührt profilierten OSA-WissenschafterInnen, die aufgrund ihrer Forschungsleistungen herausragende Beiträge auf den Gebieten der Optik und der Photonik einbringen konnten. Der Nominierungsprozess ist dabei höchst kompetitiv, zumal schon der Anteil der Nominierten für die Auszeichnung zum Fellow auf 0,5 Prozent aller OSA-Mitglieder limitiert ist. Neben Christoph K. Hitzenberger von der Medizinischen Universität Wien ist Monika Ritsch-Marte eine von zwei ÖsterreicherInnen unter den diesjährigen Fellows, von denen inzwischen bereits über 40 Prozent außerhalb der USA beheimatet sind.

Überzeugende optische Technologien für Medizin und Zellbiologie
Der offizielle Akt der Ernennung in den Rang eines Fellows erfolgt für die mehrfach ausgezeichnete Medizin-Physikerin heute in München, wo im Rahmen des World of Photonics 2013 Kongresses auch die von der OSA mitgetragene Europäische Konferenz in Biomedizinischer Optik (ECBO) abgehalten wird. „In den Rang eines Fellows gehoben zu werden, bedeutet eine große Ehre für mich und mein Team“, freut sich Monika Ritsch-Marte. Im Labor für „Biomedizinische Laseranwendungen“, das die gebürtige Vorarlbergerin gemeinsam mit Prof. Stefan Bernet leitet, entstehen jene Technologien, die den Einsatz von Licht für relevante (bio)medizinische Anforderungen ermöglichen und für die Ernennung zum OSA Fellow ausschlaggebend waren. Monika Ritsch-Marte hat sich neben der optischen Mikromanipulation auf die Entwicklung von Lichtmodulatoren spezialisiert. Spatial Light Modulators (SLMs) heißen die winzigen LCD-Bildschirme, die computer-generierte Holographie verwenden, um mikroskopische Teilchen in verschiedenen Ebenen festzuhalten oder gezielt anzuleuchten und ohne Farbstoff sichtbar zu machen. Und mit der Etablierung von Techniken, die sich den in der Arbeitsgruppe von Monika Ritsch-Marte erfundenen und patentierten Spiralphasenkontrast zunutze machen, leuchten Konturen einer Nerven- oder Bindegewebszelle auf. Auch die sogenannte CARS (Wide-Field Coherent-anti-Stokes-Raman-Scattering)-Mikroskopie, eine Methode der nichtlinearen Optik, die „chemische Abbildungen“ von ungefärbten Proben liefert, ist ein Spezialgebiet von Prof.in Ritsch-Marte, von dem im Besonderen die klinische Forschung profitiert.

Monika Ritsch-Marte wurde 1961 im Vorarlberger Höchst geboren. Die zweifache Mutter studierte Theoretische Physik in Innsbruck und Quantenoptik an der Universität von Waikato in Neuseeland. Nach ihrer Habilitation und zahlreichen Forschungsaufenthalten in Europa und den USA hält sie seit 1998 eine Professur für Medizinische Physik an der Universität Innsbruck bzw. leitet seit 2004 die Sektion für Biomedizinische Physik an der Medizinischen Universität Innsbruck. Prof.in Ritsch-Marte erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Kardinal-Innitzer-Preis für Naturwissenschaften 2009 und den Tiroler Landespreis für Wissenschaft, sowie 2010 einen mit zwei Millionen Euro dotierten "ERC Advanced Grant", dem kompetitivsten Exzellenzprogramm des Europäischen Forschungsrates, für ihr Forschungsprojekt catchIT. In den Jahren 2007 und 2008 war sie die erste Frau, die der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft als Präsidentin vorstand.

 

 

 

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