Landesrätin Schmid: Bedarf für Frühe Hilfen ist gegeben
Feldkirch (vlk) - Die Initiative Frühe Hilfen bietet Unterstützung an, wenn junge Eltern Hilfe
brauchen. Nach zweijähriger Pilotphase ist das Modell seit 2011 im Regelsystem verankert. Die Zahlen belegen
klar, dass der Bedarf gegeben ist, so die Zwischenbilanz von Landesrätin Greti Schmid. "Und schon jetzt
zeigt die Praxis, dass es nach ersten Kontakten mit den Familien meist gelingt, eine passende Hilfe zu vermitteln
und dadurch die Situation zu verbessern", sagte Schmid am 27.05. in Feldkirch.
Ziel der Frühen Hilfen ist es, Eltern in belastenden Lebenslagen frühzeitig zu erkennen, zu erreichen
und zu unterstützen. Der Schwerpunkt der Unterstützung liegt in der Zeit der Schwangerschaft und in den
ersten drei Lebensjahren der Kinder. "Im Vordergrund steht das Wohl des Kindes", betonte Schmid.
Im Rahmen der Früherkennung engagieren sich Spitäler, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie
Hebammen mit verschiedenen Angeboten. Im Jahr 2012 wurden rund 150 Familien mit Unterstützungsbedarf erkannt
und an weiterführende Einrichtungen vermittelt, im ersten Quartal 2013 bereits 55.
Vermittlung und Vernetzung geschieht über das seit Jänner 2011 in allen vier Bezirken bestehende NETZWERK
FAMILIE – eine Kooperation zwischen aks gesundheit, Vorarlberger Kinderdorf und der Fachgruppe der niedergelassenen
Kinder- und Jugendfachärzte. Mit Stichtag 31. Dezember 2012 begleitete NETZWERK FAMILIE 255 Familien. In den
ersten drei Monaten des laufenden Jahres wurden 35 Familien in eine Begleitung übernommen.
Hilfeleistungen für Familien können sehr vielfältig sein – sie reichen von Hilfestellungen beim
Ausfüllen von Anträgen, über Beratungs- und therapeutische Angebote, über Kinderbetreuung,
bis hin zur Anleitung und Unterstützung bei Pflege, Versorgung und Erziehung des Kindes. Konkrete Leistungen
und Interventionen sind z.B. aufsuchende Elternberatung durch connexia GmbH, das Projekt "früh.start"
der IfS-Familienarbeit, Familienhilfe der ARGE Familienhilfe Träger, Angebote von Eltern-Kind-Zentren, Angebote
der aks gesundheit GmbH, Beratungsangebote diverser Beratungsstellen, therapeutische Angebote etc.
Einen wichtigen Vorteil der Frühen Hilfen sieht Landesrätin Schmid darin, dass Familien, die gute Erfahrungen
mit dem Hilfssystem machen, weniger Scheu haben, von sich aus zu kommen, falls es später erneut Probleme geben
sollte. Schmid hob hervor, dass die im Vorarlberger Landtag einstimmig beschlossene Verankerung der Prävention
frühkindlicher Interaktionsstörungen im Kinder- und Jugendhilfegesetz österreichweit einzigartig
ist. Das Vorarlberger Modell findet in den anderen Ländern große Beachtung. Am 23. Mai fand in Wien
eine österreichische Fachtagung statt, bei welcher das Programm Frühe Hilfen als best-practice-Modell
vorgestellt und diskutiert wurde.
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