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Nationaler Bildungsbericht
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erstellt am
23. 05. 13
14.00 MEZ
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Schmied: Nationalen Bildungsbericht für Weiterarbeit nutzen
Maßnahmen müssen stabilisiert und offene Punkte engagiert bearbeitet werden
Wien (sk) - "Der Nationale Bildungsbericht ist eine wichtige Grundlage für unsere bildungspolitische
Arbeit, wenn wir das wollen. Ich appelliere daher an alle, diese Expertise für den bildungspolitischen Diskurs
zu nutzen", erklärte Bildungsministerin Claudia Schmied am 22.05. im Nationalrat. Der Bildungsbericht
zeige: Vieles wurde erreicht, Maßnahmen müssen stabilisiert und abgesichert werden und offene Punkte
- wie das Dienst- und Besoldungsrecht für Lehrerinnen und Lehrer - müssen engagiert und unerschrocken
bearbeitet werden, sagte Ministerin Schmied.
Auf das bereits Erreichte könne man stolz sein, betonte Bildungsministerin Schmied. 60 Regierungsvorlagen
zum Thema Bildung habe es gegeben, darunter wichtige Reformen wie das verpflichtende Kindergartenjahr, kleinere
Klassen, die Neue Mittelschule, den Ausbau der Ganztagsschule und Lehre mit Matura.
Bei den bereits gesetzten Maßnahmen heiße es "absichern, stabilisieren und mit Leben erfüllen".
Schmied wünscht sich regelmäßig respektvolle Eltern-Schüler-Lehrer-Gespräche, mehr Berufs-
und Bildungsberatung, sowie den Ausbau der Lese- und Deutschförderung.
"Unerschrocken, offensiv weiter vorwärts" heiße es bei den noch offenen Punkten, vor allem
beim Dienst- und Besoldungsrecht der Lehrerinnen und Lehrer, betonte Schmied. Denn im neuen Dienstrecht liege der
Schlüssel für weitere "bildungspolitische" Reformen. "Seit einem Jahr fanden 26 Verhandlungsrunden
dazu statt, das betrachte ich als Investition", berichtete Schmied.
Im Rahmen eines neuen Dienst- und Besoldungsrechts sollen die Einstiegsgehälter angehoben werden. "Wir
wollen 500 Euro mehr für junge Lehrerinnen und Lehrer pro Monat", so Schmied. Insgesamt müsse die
Übernahme von mehr Funktionen und Verantwortung für Direktorinnen und Direktoren sowie Lehrerinnen und
Lehrer entsprechend abgegolten werden. Um mehr Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger für den Schulberuf zu
begeistern, müssen Vordienstzeiten anerkannt werden. "Hier müssen wir engagiert und intensiv weiterverhandeln",
unterstrich Schmied. Es gehe um bessere Schulen und attraktivere Gehälter für Junglehrerinnen und -lehrer
mit Leistungskomponenten.
Abschließend erklärte die Bildungsministerin: "Ja, wir investieren derzeit viel in Bildung, aber
jede Mehrinvestition wird eng mit Qualität verknüpft." In Österreich gebe es beispielsweise
eine dichte Schulinfrastruktur und ein ausgezeichnetes berufsbildendes Schulsystem. "Und bei jeder Investition
wird die Qualitätsanpassung gefordert", betonte Schmied.
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Marek ortet Handlungsbedarf bei Lesekompetenz
ÖVP-Bildungssprecherin zum Nationalen Bildungsbericht im Nationalrat
Wien (övp-pk) - Die Herausforderungen, die sich aus den Daten des Nationalen Bildungsberichts ergeben,
liegen klar auf der Hand. Besonderen Handlungsbedarf gibt es im Bereich der Lesekompetenz. Das sagte ÖVP-Bildungssprecherin
Abg. Christine Marek anlässlich der Debatte des Berichts im Plenum des Nationalrats. Hier gebe es zahlreiche
Baustellen, bedauerte Marek unter anderem die ersatzlose Auflösung der unter Bildungsministerin Elisabeth
Gehrer ins Leben gerufenen "Stabstelle Lesen" im Bildungsministerium vor drei Jahren. "Dabei sehen
wir im Bildungsbericht klar, dass wir genau bei der Lesekompetenz Handlungsbedarf haben - hier liegen wir maximal
im Mittelfeld im Vergleich zu anderen Ländern und haben besonders viele Risikoschülerinnen und -schüler".
Lesen sei die "zentrale Grundkompetenz", auf der alles Weitere aufbaue, und das bereits in der Volksschule
vermittelt werden müsse. "Auch Mathematikaufgaben sind nicht zu lösen, wenn man die zugehörigen
Texte nicht lesen kann."
Im Vergleich mit 13 anderen EU-Staaten würden Österreichs Zehnjährige beim Lesen sogar Schlusslicht
sein. "Hier braucht es besonders auch die Eltern", wies Marek darauf hin, dass es vor allem dort besondere
Defizite gebe, wo zuhause nicht vorgelesen bzw. gelesen werde.
Wesentliches Thema sei die Chancengleichheit - "das bedeutet aber nicht für jedes Kind das Gleiche, sondern
das individuell Beste. Nur die Einheitsschule zu fordern, ist zu wenig. Hier macht uns ein Vergleich mit den Gesamtschulländern
wie beispielsweise Italien oder England auch sicher." Die ÖVP bekenne sich klar zu einem differenzierten
Schulsystem, das weiter entwickelt werden müsse. Das bewährte Gymnasium einfach zu zerschlagen, schaffe
aber keine Chancengerechtigkeit." Echte Chancengerechtigkeit braucht Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen",
verwies Marek auch auf den Ausbau ganztägiger Angebote, bei denen die Schulstandorte selbst autonom mit gleichberechtigten
Partnern über die jeweilige Form entscheiden.
Wichtig seien auch bessere Übergänge vom Kindergarten in die Volksschule und dann in die Sekundarstufe
I und damit auch Bildungsempfehlungen, aufgrund derer die Kinder in die jeweils beste Schule aufsteigen - mit voller
Durchlässigkeit für den weiteren Bildungs- und Berufsverlauf. "Die Weiterentwicklung der Volksschule
ist dabei eine zentrale Herausforderung, denn dort geht es um die Vermittlung der Basiskenntnisse, aber auch der
Förderung der Kenntnisse in der Unterrichtssprache. Nur jenen Kindern, die dem Unterricht auch folgen können,
bieten sich beste Chancen", schloss Marek.
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Haubner: Nationaler Bildungsbericht ist nicht visionär
BZÖ-Entschließungsantrag betreffend "standortbezogenes Sprachförderungskonzept"
Wien (bzö) - "Einiges geht in die richtige Richtung, Vieles ist aber halbherzig und wenig mutig
und Wesentliches fehlt überhaupt. Er ist auch nicht visionär - er entspricht lediglich der Realität".
Mit diesen Worten kommentierte BZÖ-Bildungssprecherin Abg. Ursula Haubner den "Nationalen Bildungsbericht
Österreich 2012" in ihrem Debattenbeitrag. "Vor allem fehlt die Reform des Lehrerdienstrechts, die
Gehaltsreform und die Zuständigkeiten von Bund und Ländern. Auch in der Verwaltung und Bürokratie
gibt es keine Veränderungen. Wenn es aber nicht gelingt, diese großen Brocken anzugehen, dann wird weiter
viel Geld in ein nicht zeitgemäßes System fließen", kritisierte Haubner.
"Dieses Geld fehlt dann im Klassenzimmer, bei den jungen Menschen für eine chancengerechte Ausbildung,
bei der Raumausstattung für moderne Arbeitsplätze und fehlt ebenso bei der Entlastung der Eltern, die
sehr viel Geld für Nachhilfeunterricht ausgeben müssen. Das Geld wird aber auch für motivierte gutausgebildete
Lehrer fehlen. Realistischerweise wird aber die Regierung in dieser Legislaturperiode die Reformen nicht mehr erledigen
können", so Haubner weiter.
"Jedes Kind hat das Recht, bestmöglich seiner Talente und Fähigkeiten in unserem Bildungssystem
gefördert zu werden. Das erfordert aber einen modernen und differenzierten Unterricht. Der entscheidende Weg
ist, sich viel mehr inhaltlich mit der Art des Unterrichts zu befassen", meinte Haubner und weiter: "Eine
gute Ausbildung und Bildung ist für jeden Einzelnen ein Gewinn für einen guten Job, ist auch eine gute
Grundlage für eine soziale Sicherheit und ist auch für das gesellschaftliche Zusammenleben wichtig. Insgesamt
profitiert auch Österreich von bestausgebildeten jungen Menschen".
Insgesamt gebe es im Bildungsbereich noch viele Baustellen. Es werde sehr viel Steuergeld in diesem Bereich eingesetzt,
aber viele dieser Steuergelder versickern in einem doppelgleisigen System und der Output für die jungen Menschen
ist ein sehr mittelmäßiger. Beinahe 80 Prozent der Gelder fließt in Personalkosten für die
Pädagogen", erklärte Haubner, die auch einen nachweisbaren Bildungsabschluss mit der 9. Schulstufe
einforderte. "Die 9. Schulstufe sollte nicht ein reines Absitzen der Schulpflicht sein, sondern dieses letzte
Jahr sollte ein entscheidendes Jahr sein", betonte Haubner, die auch einen Entschließungsantrag betreffend
"standortbezogenes Sprachförderungskonzept" einbrachte.
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Markowitz: Österreich ist bei der Bildung durchgefallen
Bildungsausgaben 40 Prozent über dem EU-Durchschnitt, PISA-Ergebnisse dennoch wenig
zufriedenstellend
Wien (str) - "Es ist erschreckend: Fünf von 20 Kindern, die ich in einer Klasse der Sonderschule
im Rahmen der Demokratiewerkstatt besuchte, waren völlig fehl am Platz. Und das einzig aus dem Grund, weil
sie anfangs die erforderlichen Deutschkenntnisse nicht vorweisen konnten. Das kann es doch nicht sein!", prangerte
Team Stronach Bildungssprecher Stefan Markowitz in der Debatte zum neuen Bildungsbericht an. Er kritisierte den
mangelnden Einsatz der Regierung, sich für das weitere Schicksal dieser Kinder einzusetzen: "Mittlerweile
sprechen diese fünf Kinder ausgezeichnet Deutsch, haben als einzige der gesamten Klasse Visionen über
die Berufswahl, haben eine Lehrplatz oder Schnupperplatz bekommen. Doch was ist mit den anderen Kindern? Sie werden
die Langzeitarbeitslosen von morgen", warnt Markowitz. Dass Staatssekretär Kurz die Integration hochschreibe,
sei lobenswert, "aber Plakatieren allein ist zu wenig", so Markowitz.
"Was also läuft fasch im Staate Österreich, wenn unser Bildungsbudget 40 Prozent über dem EU-Durchschnitt
liegt, wir uns aber weiterhin vor PISA-Ergebnissen fürchten müssen?", fragte Markowitz und zeigte
auf, wo man ansetzen muss, um international konkurrenzfähig zu werden: Die Lehrerausbildung optimieren - "die
Lehrer müssen den Beruf ergreifen, weil sie den Kindern etwas beibringen wollen und nicht wegen der zwei Monate
Ferien". Auch der Schuldirektor soll wie ein Manager Personal aussuchen können, von den Besten wählen
und die Schule so führen, dass Leistung der Lehrer wieder zählt und die Schüler die Kulturtechniken
beherrschen!"
"Dass die Junglehrer nun höhere Einstiegsgehälter bekommen, ist ein wichtiger Schritt in die richtige
Richtung. Jetzt muss Bildungsministerin Schmied das Image der Lehrer durch entsprechende Kampagnen polieren und
dafür Sorge tragen , dass nicht mehr das Parteibuch bei der Besetzung von Lehrerposten eine Rolle spielt,
sondern Qualifikation und Leistung des Lehrpersonals. Das sind wir unseren Kindern - der Zukunft unseres Landes
- schuldig", so Markowitz.
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