24. Mai 2013 – 3. November 2013, Tiroler Volkskunstmuseum, täglich 9 – 17 Uhr
Innsbruck (tiroler-landesmuseen) - Die Ausstellung „Dreck“ im Tiroler Volkskunstmuseum befasst sich mit
einem allzu oft verdrängten Thema unserer Zeit. So sind Dreck und Kot zwar ungeliebte und kaum beachtete Teile
unseres Alltags, gleichzeitig bilden sie aber einen wichtigen Aspekt der Kulturgeschichte. Dreck wird in der historisch-volkskundlichen
Schau als vielschichtiges Phänomen betrachtet und von verschiedenen Seiten beleuchtet. Die Ausstellung macht
u. a. deutlich, dass Dreck einmal eine Frage von Ansehen und Image bzw. etwas Wertvolles war. Bis 3. November gibt
sie mit höchst unterschiedlichen Gegenständen wie Flohfallen, Ohrlöffelchen und Dreckapotheke überraschende
Einblicke in die „Kehr-Seiten“ der Kultur sowie in Reinlichkeit, Sauberkeit und Hygiene.
„Pfui!“ – Mit diesem Wort warnen wir unsere Kinder vor Dreck und Schmutz, leben wir doch in einer Zeit, die Sauberkeit
und Hygiene hochhält. „Das Tiroler Volkskunstmuseum setzt mit der Schau ,Dreck’ seine Reihe mit Ausstellungsthemen
zur Alltagswahrnehmung fort. Es kommt so der Anforderung nach, übergreifende Ansätze auf vorwiegend lokal
basierendem Material zu verdeutlichen. Die Ausstellung vermittelt ein facettenreiches und vielschichtiges Bild
eines häufig verdrängten Themas“, hebt PD Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen,
hervor. „Dreck auszustellen mag zwar auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. Doch gerade im musealen
Umfeld des Herausgeputzten und Repräsentativen ist der Blick auf das Dreckige und Schmutzige überaus
lohnenswert, handelt es sich beim Dreck doch um ein Alltagsphänomen, durch welches kulturelle Entwicklungen
und Stimmungen aufgezeigt werden können. Denn das, was wir heute als Kultur bezeichnen, wird ganz wesentlich
durch die Abgrenzung vom Dreck definiert“, betonen die Ausstellungskuratoren Dr. Herlinde Menardi und Mag. Karl
C. Berger.
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