BMVIT startet 22-Mio.-Euro-Ausschreibung für Produktionsforschung
Wien (bmvit) - Der Wirtschafts- und Beschäftigungsstandort Österreich ist maßgeblich von
der Sachgüterindustrie geprägt, die knapp 20% der heimischen Wertschöpfung ausmacht. Mit diesem
hohen Industrieanteil liegt Österreich weit über dem EU-Schnitt. Die Industrie ist mit 680.000 Beschäftigten
und doppelt so vielen in den vor- und nachgelagerten Dienstleistungen der wichtigste Jobmotor. "Österreich
ist ein Industrieland und das soll so bleiben. Deswegen setzen wir bei der Innovationsförderung massiv auf
Produktionstechnologien, weil wir damit Wachstum und Beschäftigung in Österreich sichern", sagt
Innovationsministerin Doris Bures. Das Thema ist der Ministerin auch deswegen so wichtig, weil sich gerade in den
letzten Jahren gezeigt hat, dass Länder mit einer starken Sachgüterproduktion wie Österreich besser
durch die Wirtschaftskrise kommen.
Jetzt startet das Innovationsministerium eine neue Ausschreibung zur Produktionsforschung, die mit 22 Mio. Euro
dotiert ist. Die Ausschreibung "Produktion der Zukunft" bietet österreichischen Unternehmen und
Forschern mit 23 Themenschwerpunkten aus den Bereichen Produktionsprozesse, Automatisation, Simulation, High-Tech-Materialien
und Nanotechnologie, Rohstoffe, Recycling, Substitution sowie dem Schwerpunkt biobasierte Industrie umfassende
themenspezifische und themenoffene Einreichmöglichkeiten. Die Ausschreibung wird durch die Österreichische
Forschungsförderungsgesellschaft FFG abgewickelt.
Seit 2011 setzt das BMVIT mit seinem Forschungsschwerpunkt "Produktion der Zukunft" gezielt auf Produktionstechnologien.
Dabei geht es um die Modernisierung der Produktionstechnologien und der Produktionsprozesse für neue, wettbewerbsfähige
und nachhaltige Produkte durch Forschung und Entwicklung. 2011 wurde "Produktion der Zukunft" mit 50
Mio. Euro gestartet. 2012 wurden die Fördermittel mit insgesamt 95 Mio. Euro noch einmal massiv erhöht.
Dieses hohe Niveau soll auch heuer gehalten werden. Dass das BMVIT mit diesem Schwerpunkt einen Nerv getroffen
hat, zeigen das enorme Interesse der Industrie und die außerordentlich hohe Qualität der bisher eingereichten
Projekte, die von einer internationalen Jury zur Förderung empfohlen wurden.
Neue Schwerpunkte 2013: Kritische Rohstoffe und Nanotechnologie
Während die Verfügbarkeit der fossilen Energieträger Öl, Gas und Kohle bereits seit den Ölpreisschocks
1973 und 1979/80 ein vielbeachtetes Thema ist, rückt das Risiko der Rohstoffversorgung selbst erst in den
letzten Jahren in den Blickpunkt des Interesses. Hohe Preise, starke Preisschwankungen, Lieferengpässe sowie
restriktive Handelspolitiken verdeutlichen die Risiken für die österreichische Rohstoffversorgung und
die strategische Bedeutung einer sicheren Rohstoffversorgung für Produktion und Wachstum. Ziel ist es, die
Abhängigkeit der heimischen Industrie von kritischen Rohstoffen und potenziell kritischen Rohstoffen zu verringern.
Kritische Rohstoffe sind das Rückgrat einer Hightech-Produktion der Zukunft.
Auch Nanotechnologie wurde in das Themenportfolio des Programms aufgenommen. Nanotechnologie gilt als eine Schlüsseltechnologie
des 21. Jahrhunderts. Von ihr werden grundlegende Veränderungen ganzer Technologiefelder und weitreichende
Auswirkungen auf die industrielle Entwicklung und die Entstehung neuer Produkte erwartet. Österreich weist
gegenwärtig eine solide und breite Basis an Kompetenzen im Bereich Nanotechnologie in unterschiedlichen Wissens-
und Anwendungsfeldern auf, sowohl auf Seite der Forschung als auch der Unternehmen. Es gilt nun, die Nanotechnologie
in die industrielle Praxis überzuführen. So kann es gelingen, neuartige und leistungsfähige Produkte
prozesssicher, wirtschaftlich und kosteneffizient herzustellen.
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