LH Kaiser: Opfer haben Recht auf Erinnerung und Gedenken-Arbeitsgruppe wird Möglichkeiten
zur Errichtung von Gedenk- und Mahntafeln erarbeiten
Klagenfurt (lpd) - Um das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten und als Mahnung an
uns und die künftigen Generationen, dass Menschenwürde und Menschenrechte stets zu achten sind, lässt
Landeshauptmann Peter Kaiser die Möglichkeit zur Errichtung einer Gedenktafel im Eingangsbereich des Amtsgebäudes
der Kärntner Landesregierung für alle Kärntner Landtags- und Nationalratsabgeordneten, die während
des NS-Regimes ermordet wurden, prüfen. "Die Opfer haben ein Recht auf Erinnerung und Gedenken, Erinnerung
an das barbarische Unrecht, das ihnen angetan worden ist, und sie haben ein Recht, dass ihre Namen in Erinnerung
bleiben", sagte Kaiser am 18.05.
Der Landeshauptmann habe die Einrichtung einer Arbeitsgruppe veranlasst, die sich der Realisierung dieses Projektes
widmen werde. Eingebunden seien u.a. Landesarchivdirektor Wilhelm Wadl, das Landeskonservatorat, der Klagenfurter
Hobby-Historiker und Ideengeber Reinhold Gasper und die Amtsgebäudeverwaltung.
Wie Kaiser betont, soll niemals vergessen werden, was die Nazi-Diktatur an Verbrechen und Untaten zu verantworten
habe. Es habe aber auch damals viele Menschen gegeben, die der NS-Diktatur, aus verschiedenen Gründen Widerstand
geleistet hätten. "Es waren mutige Menschen, die anderen geholfen haben, die anders gehandelt haben als
die schweigende Mehrheit. Es gibt neben der persönlichen Schuld auch die moralische und politische Schuld.
Daher ist es wichtig und notwendig, Tatsachen und Verbrechen von einst aufzuzeigen und sie aufzuarbeiten",
stellt Kaiser fest.
Der Landeshauptmann zitiert Bundespräsident Heinz Fischer, dessen Aussage er unterstreiche: "Schlussstriche
unter Verbrechen dieser Dimension können weder von einzelnen Menschen, noch von Regierungen oder Parlamenten
dekretiert werden. Aber ich darf an ein Motto erinnern, das eine große Österreicherin, die jahrelang
die Qualen der Haft in einem Konzentrationslager erleiden musste, nämlich Rosa Jochmann, an ihrem Lebensabend
formuliert hat. Dieses lautet: Vergessen nein, verzeihen ja." Das "Niemals vergessen" und "Wehret
den Anfängen" gehöre somit ganz zentral zum bewussten Umgang mit der Geschichte unseres Landes,
so Kaiser.
Es sei entscheidend, dass aus der tragischen Geschichte die richtigen Lehren gezogen würden. Jeder Form von
Rassismus und Antisemitismus sei mit aller Entschiedenheit entgegenzutreten. Hetze, Rassenwahn und Hass hätten
in die Katastrophe geführt. Europa habe aufbauend auf dem gemeinsamen Bekenntnis des "Nie wieder"
aus der Tragödie des Nazi-Regimes und des Zweiten Weltkriegs gelernt, sagt Kaiser. "Heute dürfen
wir uns über Demokratie, Wohlstand, Chancengerechtigkeit, Solidarität und Freiheit erfreuen. Wir schätzen
und fördern das Friedensprojekt der EU mit all seinen Bemühungen um Wohlstand, Frieden, soziale Sicherheit
und den Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Armut", betont der Landeshauptmann.
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