Wien (rk) - Landeshauptmann Michael Häupl überreichte am 03.06. dem Oberrabbiner der Israelitischen
Kultusgemeinde Wien, Professor Paul Chaim Eisenberg, das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um
das Land Wien. An der Ehrung nahmen zahlreiche Mitglieder der Wiener Stadtregierung sowie hochrangige Vertreter
der jüdischen Gemeinde teil.
Der Landeshauptmann würdigte Oberrabbiner Eisenberg als sehr humorvollen Menschen, der gerne und gut jüdische
Witze erzähle. Er zitierte Eisenberg mit der Aussage, dass "Lachen ein Zeichen der Offenheit und Toleranz
sei". In Wien seien im Laufe der vergangenen Jahre zahlreiche gemeinsame Projekte mit den jüdischen MitbürgerInnen
realisiert worden. Häupl betonte, dass allen Anzeichen von Intoleranz vehement entgegengetreten werden müsse.
Oberrabbiner Eisenberg stellte in Anspielung auf die Rede Häupls fest, dass es eine sehr ernste Sache sei,
Rabbiner zu sein. Besonders unter den Bürgermeistern Zilk und Häupl hätten sich die Beziehungen
zwischen der Stadt Wien und der jüdischen Gemeinde sehr positiv entwickelt. Abschließend dankte Eisenberg
der Stadt Wien für die Realisierung gemeinsamer Projekte.
Lebenslauf Eisenberg
Prof. Paul Chaim Eisenberg wurde 1950 in Wien geboren. Er stammt aus einer bedeutenden Rabbinerfamilie, so
war bereits sein Vater Oberrabbiner der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde. Nach der Matura studierte er an der
Universität Wien Mathematik und Statistik. Von 1973 bis 1978 widmete er sich dem Rabbinatsstudium in Jerusalem.
1978 wurde er zum Rabbiner bestellt und übernahm 1983 nach dem Tod seines Vaters das Amt des Oberrabbiners
von Wien. 1988 wurde er mit der Funktion des Oberrabbiners des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden
Österreichs betraut. In seiner Funktion als spirituelles Oberhaupt der jüdischen Bürgerinnen und
Bürger Österreichs setzt sich Eisenberg stets für den Dialog mit Vertretern der katholischen Kirche
und des Islam ein. Er verfasste zahlreiche Artikel in jüdischen und theologischen Fachzeitschriften. Neben
seiner Funktion als Oberrabbiner tritt er auch immer wieder als Sänger auf, etwa beim jährlichen KlezMore-Festival
und dem Kantorenkonzert in Wien.
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