Staatssekretär zu Abkommens-Unterzeichnung und Arbeitsgesprächen in Prag
Wien/Prag (bmeia) - „Die heutige Unterzeichnung des Abkommens über die gemeinsame Schengen-Vertretung
zwischen Österreich und der Tschechischen Republik ist ein sichtbares Zeichen der sehr engen Beziehungen und
des Vertrauens zwischen unseren Ländern. Durch die zunehmende Reisetätigkeit unserer BürgerInnen
sind wir gefordert, kreative Lösungen für die Zusammenarbeit im konsularischen Bereich zu finden. Dabei
hat sich die gegenseitige Vertretung bei der Visavergabe durch Schengen-Partner als erfolgreiches Modell etabliert.
Es ist naheliegend und sinnvoll, dass Nachbarn einander in dieser Frage unterstützen“, erklärte Staatssekretär
Reinhold Lopatka anlässlich der Unterzeichnung der Vereinbarung über die Schengenvertretung mit dem tschechischen
Staatssekretär Jiri Schneider.
Als Projektstart wird die Österreichische Botschaft in Dakar Visaanträge für Tschechien bearbeiten,
die tschechische Seite wird Österreich in Bagdad unterstützen.
„Die gegenseitige Unterstützung in Konsularangelegenheiten ist für mich ein weiterer Mosaikstein in einem
bunten Bild eines engen wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungsgeflechts, das wir mit der Tschechischen Republik
haben. So ist Tschechien mit knapp 10 Mrd. Euro Handelsvolumen der wichtigste Handelspartner Österreichs in
Mitteleuropa und nach wie vor das wichtigste Investitionszielland österreichischer Unternehmen. Österreich
ist nach Deutschland und den Niederlanden der drittgrößte Auslandsinvestor“, informierte Lopatka und
weiter: „Diese engen Wirtschaftsbeziehungen müssen sich auch in einem enger werdenden Verkehrsnetz widerspiegeln.
Daher wird Österreich Straßen- und Schienenprojekte Richtung Tschechien mit Nachdruck verfolgen.“
Auch im kulturellen Bereich gibt es wichtige neue Entwicklungen. „Die Arbeit an einem gemeinsamen österreichisch-tschechischen
Geschichtsbuch mit dem Ziel der Überwindung überkommenen Denkens und plakativer Darstellungen soll nunmehr
im Rahmen der seit 2009 tätigen ständigen bilateralen Historikerkonferenz in Angriff genommen werden.
Die sachliche Aufarbeitung leistet einen wichtigen Beitrag, um kritische Fragen der Vergangenheit von Mythen und
Stereotypen zu befreien und einen zukunftsorientierten und partnerschaftlichen Umgang zu fördern“, betonte
Staatssekretär Lopatka abschließend.
Neben Staatssekretär Jiri Schneider, mit dem die Bandbreite österreichischer Anliegen, darunter auch
die Frage des Ausbaus des KKW Temelin, besprochen wurde, traf Lopatka den Staatssekretär für EU-Fragen
im Premierministeramt Vojtech Belling. Mit beiden wurden die aktuellen Entwicklungen auf EU-Ebene wie die Weiterentwicklung
der Wirtschafts- und Währungsunion und die Heranführung der Westbalkan-Staaten an die EU diskutiert.
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