Karlheinz Töchterle: Mehr Forschung, weniger Bürokratie – Wissenschafts- und Forschungsminister
beim Rat Wettbewerbsfähigkeit - bilaterales Treffen mit Amtskollegin aus Luxemburg
Wien (bmwf) - "Mehr Forschung, weniger Bürokratie", fasst Wissenschafts- und Forschungsminister
Dr. Karlheinz Töchterle eines der österreichischen Anliegen für die Ausgestaltung des nächsten
EU-Forschungsrahmenprogramms "Horizon 2020" zusammen. Der aktuelle Stand der Entwicklungen und die Vorbereitung
der weiteren Verhandlungen zu "Horizon 2020" (Laufzeit 2014 - 2020) mit dem EU-Parlament stehen im Mittelpunkt
der Sitzung des Rats Wettbewerbsfähigkeit in Brüssel am 30.05., an der der Minister teilnimmt. Weiters
wird Litauen, das als nächstes Land den Vorsitz übernimmt, einen Ausblick auf dessen Arbeitsprogramm
geben. Am Rande der Ratssitzung wird Minister Töchterle mit seiner Amtskollegin aus Luxemburg zusammentreffen.
Thema des Gesprächs mit Martine Hansen wird auch die "asymmetrische Mobilität" bei Studierenden
sein. Hier stehen Österreich und Luxemburg - wie auch noch mehrere andere europäische Länder - vor
einer ähnlichen Situation. "Wir wollen daher ausloten, welche Wege es geben kann, um ausgewogene Mobilitätsflüsse
zu erreichen, die dem europäischen Gedanken und der europäischen Rechtslage entsprechen."
Die genaue Höhe der Mittel für "Horizon 2020" ist noch in Verhandlung, für Minister Töchterle
ist aber klar, dass in Europa ein besonderer Fokus auf die Finanzierung von Nachwuchsförderung und Mobilität
gelegt werden muss. Weiters betont der Minister das Anliegen, dass es zu einer Vereinfachung der Förderbedingungen
kommt. Töchterle bekräftigt zudem den Schwerpunkt der Geistes- und Sozialwissenschaften, für den
sich Österreich u.a. gemeinsam mit Deutschland stark gemacht hat und wo es aus österreichischer Sicht
zu keiner Kürzung der Mittel kommen soll, denn: "Die Geistes- und Sozialwissenschaften spielen eine entscheidende
Rolle und helfen uns, notwendige Antworten auf aktuelle Fragen zu geben." Als Beispiel nannte Töchterle
die Demographie. Ebenso hat sich Österreich für verbesserte Beteiligungsregeln von kleineren und mittleren
Unternehmen eingesetzt.
Ebenfalls thematisiert wird die Umsetzung des Joint Programming-Prozesses im Europäischen Forschungsraum.
Im Rahmen von Joint Programming ("gemeinsame Programmplanung") arbeiten die EU-Mitgliedsstaaten in verschiedenen
Zusammensetzungen in Joint Progamming Initiatives (JPIs) zusammen, um Forschungsagenden für die großen
gesellschaftlichen Herausforderungen ("Grand Challenges" wie etwa Demographie und Klimawandel) zu erarbeiten
und diese unter Bündelung der Ressourcen gemeinsam umzusetzen. "Wir beteiligen uns an der Mehrzahl dieser
Initiativen, weil wir darin einen klaren Mehrwert für unsere Universitäten und Forschungseinrichtungen
sehen", so Töchterle. Österreich ist an sieben von zehn Joint Programming Initiativen beteiligt.
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