Wirtschafts- und Jugendminister: Modernisierung von mehreren Lehrberufen und neues Spezialmodul
für Elektromobilität und alternative Antriebssysteme
Wien (bmwfj) - Das Wirtschaftsministerium hat ein neues Lehrberufspaket erarbeitet, das am Samstag, 1. Juni,
in Kraft treten wird. "Durch die Anpassung an neue Technologien und Trends stärken wir die Lehre und
unterstützen die Ausbildung der Fachkräfte von morgen. Die jährliche Modernisierung nützt sowohl
den Ausbildungsbetrieben als auch den Jugendlichen", sagt Wirtschafts- und Jugendminister Reinhold Mitterlehner.
Durch neue Ausbildungsordnungen werden insgesamt sechs Lehrberufe modernisiert: Dabei geht es vor allem um die
Anpassung an technische Entwicklungen und neue Arbeitsprozesse in den jeweiligen Branchen oder auch um die Anpassung
an neue umwelt-/chemikalienrechtliche Bestimmungen bzw. die Verwendung umweltschonenderer Produkte. Modernisiert
werden die folgenden Lehrberufe:
- Lackiertechnik (derzeit Lackierer)
- Speditionskaufmann
- Speditionslogistik
- Uhrmacher - Zeitmesstechniker
- Textilchemie: Dieser neue Lehrberuf umfasst die bisherigen Lehrberufe Textilchemie
und Stoffdrucker
- Textiltechnologie: Mit dieser neuen Ausbildungsschiene werden die vier Lehrberufe
Großmaschinensticker, Textilmechanik, Textiltechnik-Maschentechnik & Textiltechnik sowie Webtechnik in
einem neuen, auf die aktuellen Bedürfnisse zugeschnittenen Berufsbild zusammengefasst
Neues Spezialmodul für Hochvolt-Antriebe kommt
Darüber hinaus wird im Modul-Lehrberuf Kraftfahrzeugtechnik ein neues Spezialmodul für Elektromobilität
und andere alternative Antriebssysteme unter dem Titel „Hochvolt-Antriebe“ etabliert. "Damit wollen wir den
langfristig steigenden Bedarf an Fachkräften für die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen mit alternativen
Antrieben abdecken", erläutert Mitterlehner. Gerade bei Arbeiten mit Hochvolt-Komponenten kommen auch
das Elektrotechnikgesetz und die Elektroschutzverordnung zum Tragen, weshalb eine umfassende, fundierte Ausbildung
notwendig ist. Um potenziellen Lehrbetriebe und den Berufsschulen eine ausreichende Vorlaufzeit für die Ausbildung
zu sichern, tritt das neue Spezialmodul mit 1. Jänner 2015 in Kraft, also im übernächsten Lehrjahr.
Modul-Struktur bewährt sich bei High-Tech-Berufen
Gut angenommen werden die mit dem Lehrberufspaket 2011 geschaffenen neuen Modul-Lehrberufe Elektronik und Metalltechnik.
In der neu strukturierten Metalltechnik werden derzeit 3.077 Lehranfänger (davon 222 weibliche Lehrlinge)
und in der Elektronik 267 Lehranfänger ausgebildet. Nach der Umstellung wichtiger Berufsbereiche wie Metalltechnik,
Elektronik, Elektrotechnik, Installations- und Gebäudetechnik und KFZ-Technik auf eine Modulstruktur werden
derzeit rund 25 Prozent der Lehrlinge im ersten Lehrjahr in Modulehrberufen ausgebildet. "Die modularisierte
Ausbildungsform bietet sich besonders für High-Tech Berufe an. Auf Basis eines modernen Baukastensystems sind
nach einer branchen- und spartenübergreifenden Basisausbildung zahlreiche Spezialisierungen möglich",
betont Mitterlehner die Vorteile.
Bewährt hat sich auch die Einrichtung moderner neuer Lehrberufe wie zum Beispiel der Gleisbautechnik. Dort
gibt es nach dem Start im Vorjahr bereits 126 neue Lehrlinge. In dem mit dem Lehrberufspaket 2011 neu eingerichteten
Lehrberuf Steuerassistenz werden inzwischen 255 Lehrlinge ausgebildet.
Weitere Details zu den rund 200 gewerblichen Lehrberufen stehen auf der Webseite des Wirtschaftsministeriums in
der Rubrik "Berufsausbildung" zur Verfügung.
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