Größter österreichischer Schulwettbewerb: Innovative Schüler-Teams aus
Wien, Niederösterreich, Salzburg, Tirol und der Steiermark ausgezeichnet
Wien (bmwfj) - Wirtschafts- und Jugendminister Reinhold Mitterlehner zeichnete am Nachmittag des 29.05.
an der FH Campus Wien die Sieger-Teams der 26. Wettbewerbsrunde von Jugend Innovativ aus und würdigte die
Spitzenleistungen der talentierten Schülerinnen und Schüler. Sieben junge Teams aus Wien, Niederösterreich,
Salzburg, Tirol und der Steiermark konnten sich in ihren Kategorien gegen insgesamt 528 eingereichte spannende
Projekte durchsetzen. "Jugend Innovativ fördert den Forschergeist und die Teamfähigkeit, weil spannende
neue Ideen gemeinsam umgesetzt werden", sagte Mitterlehner bei der Auszeichnung. "Alle Teilnehmer erwerben
Schlüsselqualifikationen für ihre spätere Berufskarriere und knüpfen wichtige erste Kontakte
zur Wirtschaft. Das stärkt die Innovationskultur, die wir dringend brauchen, um auch in Zukunft Wohlstand
und Arbeitsplätze in Österreich zu sichern", betonte Mitterlehner. "Heuer unterstützen
wir die Finalisten daher nicht nur mit Geldpreisen und Reisen zu internationalen Wettbewerben, sondern helfen ihnen
erstmals auch dabei, ihre Erfindung patentieren zu lassen."
Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied gratulierte allen TeilnehmerInnen des Schulwettbewerbs: „Dass es der Jury
gar nicht so leicht fiel, aus der Fülle der angebotenen Projekte letztlich sieben Teams auszuwählen,
ist nachvollziehbar. Ich gratuliere den Siegerprojekten und beglückwünsche gleichzeitig alle anderen
Teams zu ihren hervorragenden Arbeiten – unsere Schülerinnen und Schüler beweisen mit Jugend Innovativ
in einem einzigen Wettbewerb, dass sie sowohl internationale Spitzenleistungen erbringen können als auch die
für die Spitze notwendige breite Basis vorhanden ist. Das Fundament, auf dem diese Leistungen wachsen können,
ist das starke öffentliche Bildungssystem in Österreich, auf das ich stolz bin und für dessen Zukunft
wir gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern täglich engagiert eintreten müssen.“
Kreative Entwicklungen und wissenschaftliche Ergebnisse
In der aktuellen Wettbewerbsrunde stellten 1.663 Schülerinnen und Schüler mit 528 innovativen Projekten
in den Kategorien Design, Business, Science, Engineering sowie den Sonderpreis-Kategorien Sustainability der Raiffeisen
Klimaschutz Initiative, idea.goes.app von T-Systems Austria und tech&society von Saturn, ihr Können unter
Beweis. Den Einzug ins dreitägige Bundes-Finale des Innovationswettbewerbs hatten 34 Teams geschafft. Im Finale
setzten sich folgende sieben Projekte durch (Fotos von den Preisträgern sowie die detaillierten Projektbeschreibungen
sind unter www.jugendinnovativ.at abrufbar):
Engineering
Der erste Platz in der Kategorie Engineering ging an drei Schüler der HTBLuVA Mödling. Die Jungtechniker
Dominik Kovács, Thomas Steinlechner und Yuki Trippel entwickelten im Auftrag einer Wiener Privatklinik ein
neuartiges Operationswerkzeug namens „Anastomose Robot Tool – ART“. Dank dieses mobilen Werkzeugs ist bei einer
OP zur Tumorentfernung am Darm das Verbinden der abgetrennten Enden minimal invasiv und damit weniger risikoreich
möglich. Zudem können alle Bewegungen, die der Chirurg bisher manuell mit dem herkömmlich verwendeten
Instrument „Circular Stapler“ durchgeführt hat, mit dem ART in elektromechanischer Weise ausgeführt werden.
Business
Mit dem Hauptpreis in der Kategorie Business wurde das Projekt „Asyl – Start Your Life“ der BHAK Telfs ausgezeichnet.
Die drei Schülerinnen Selina Neuner, Katrin Oppeneiger und Michelle Uitz haben es sich im Rahmen ihres Projekts
zur Aufgabe gemacht, Asylwerbenden in zwei Tiroler Flüchtlingsheimen den Start in ihr weiteres Leben in Österreich
zu erleichtern. Unter anderem gestalteten sie eine mehrsprachige Willkommensmappe und eine Webseite mit einem Pool
zur Arbeitsvermittlung zwischen Asylwerbenden und öffentlichen Institutionen. Zudem wurde ein örtlicher
Verein für Nächstenhilfe miteingebunden, der die Kooperation mit den Flüchtlingsheimen auch nach
Abschluss des Schulprojekts fortsetzen wird.
Science
In der Kategorie Science konnten die beiden Schüler Lorenz Leutgeb und Moritz Wanzenböck von der
HTL Ottakring die Expert/innen-Jury mit ihrem Projekt „Variable Neighbourhood Search for the Partition Graph Coloring
Problem“ überzeugen. Sie entwickelten einen Algorithmus, der dazu verwendet werden kann, bestehende Glasfasernetze
zur Datenübertragung leistungsmäßig zu optimieren. Hinter dieser Optimierungsaufgabe steht eine
höchst komplizierte mathematische Gleichung, die mit herkömmlichen Mitteln nicht lösbar ist. Dieses
aus dem Bereich der Graphentheorie stammende Problem wurde von den Schülern in Form eines ausgeklügelten
Algorithmus gelöst, der in ein Computerprogramm integriert wurde.
Design
In der Kategorie Design ging der Hauptpreis an ein Trio der Graphischen in Wien für ihr Projekt „Third
Generation“. Mafalda Rakos, Iuna Vieira und Raphael Reichl gestalteten ein sozialdokumentarisches Fotobuch über
den Nahostkonflikt aus Sicht der dritten Generation – nicht umfassend und theoretisch, sondern anhand von Einzelschicksalen.
Ausgerüstet mit Kameras und Diktiergeräten begaben sie sich auf die Reise und interviewten getrennt voneinander
israelische und palästinensische Jugendliche und Familien, um die einzelnen Leben Schritt für Schritt
zu einem differenzierten Gesamtbild zusammenzusetzen. Das fertige Werk kann sich sehen lassen!
Sonderpreis „idea.goes.app Award“ von T-Systems Austria
Verbessern, verändern, erneuern: Mit diesem Appell richtete sich T-Systems Austria als langjähriger
Kooperationspartner an junge Talente mit innovativen, praktischen und smarten Ideen für App-Konzepte oder
-Entwicklungen für die Bereiche Gesundheit, Energie und Mobilität. Der „idea.goes.app Award“ ging an
fünf Schüler der HTL 3 Rennweg in Wien. Michael Dunkel, Nikolaus Müller, Oliver Schebesta, Georg
Schneider und Philipp Unger entwickelten eine innovative Android-Applikation namens „Remotely“, die es ermöglicht,
Bildschirmpräsentationen für alle Zusehenden direkt auf ihre persönlichen Tablet-PCs zu beamen.
Der Clou dabei ist die Verwendung zweier Tools, die plattformübergreifend funktionieren: HTML5 zur Erstellung
und das altbekannte PDF zur Ansicht. Die Zuhörer/innen benötigen dazu die remotely-App nicht, sie können
über einen Link online auf die Präsentation zugreifen.
Sonderpreis „Sustainability Award“ der Raiffeisen Klimaschutz Initiative
Innovative Ideen, Konzepte und Projekte, die die Nachhaltigkeit im Alltag und Arbeitsumfeld fördern, stehen
im Mittelpunkt des von der Raiffeisen Klimaschutz Initiative gestifteten Sonderpreises. Der diesjährige „Sustainability
Award“ ging an die Schülerinnen und Schüler des 4. Jahrgangs der HLFS Ursprung in Elixhausen bei Salzburg
für ihr Projekt „Soilution – Erde mit Zukunft“. Im Sinne einer Entlastung der Umwelt haben die Schüler/innen
einen Weg gefunden, Kohlendioxid durch das Einbringen von Kohle langfristig im Boden zu speichern. Zudem verbessert
dieses als „Terra preta“ bekannte Verfahren auch langfristig die Bodenqualität durch Vermeidung von Auswaschungen.
Zusätzlich wird der geringe Borgehalt des Ausgangsmaterials zur Versorgung mit Nährstoffen herangezogen.
Sonderpreis „tech&society“ von Saturn
Die Technik von morgen schon heute – so heißt die Herausforderung, der sich Saturn stets aufs Neue stellt.
Mit dem neu geschaffenen Sonderpreis „tech&society“ fördert Saturn die aktive Auseinandersetzung mit den
Möglichkeiten moderner Technik und den damit verbunden Themen wie Sicherheit, Vernetzung, Lebensqualität
und die gesellschaftliche Verantwortung eines jeden Einzelnen von uns. Dieser Herausforderung haben sich Georg
Adelmann, Markus Taus, Christoph Teni und Simon Wünscher von der BHAK Weiz mit der Entwicklung von „Gestures-Interpreter-Platform
(GIP)“ gestellt. „GIP“ schafft barrierefreie Kommunikation von Mensch zu Mensch oder, genauer gesagt, von Mensch
zu Gerät und dann von Gerät zu Mensch. Das Team entwarf eine Anwendung mit dem Namen „SLIP – Sign-Language-Interpreter-Platform“,
um eine Schnittstelle zwischen gehörlosen und hörenden Menschen auf Basis der Gebärdensprache zu
schaffen. Ziel war es, einen Datenhandschuh zu entwickeln, der die Gesten der deutschen Gebärdensprache mittels
Motion Tracking an einen Computer weiterleitet, damit dieser die verstandenen Bewegungen in die deutsche Sprache
übersetzt.
Attraktive Preise für die talentierten Nachwuchsforscher/innen
Die Siegerinnen und Sieger von Jugend Innovativ erhielten Geldpreise in der Höhe von insgesamt rund 35.000
Euro. Zudem werden die Teams zu internationalen Innovations- und Wissenschaftswettbewerben in Europa und in die
USA entsandt. „Die Finalistinnen und Finalisten erhalten so die Chance, ihre im Rahmen von Jugend Innovativ erworbenen
Erkenntnisse und Projektresultate auch im internationalen Umfeld zu präsentieren und Erfahrungen auch außerhalb
unseres Landes zu sammeln. Für viele ist das ein erster wichtiger Karriereschritt und eine Möglichkeit,
sich wertvolle Qualifikationen für den späteren Berufseinstieg anzueignen“, betont Bernhard Sagmeister,
Geschäftsführer der austria wirtschaftsservice (aws), der abschließend nochmals allen Preisträgerinnen
und Preisträgern gratulierte.
Jugend Innovativ fördert Schlüsselqualifikationen für die Berufskarriere
Jugend Innovativ ist der größte österreichweite Schulwettbewerb für innovative Ideen. Der
jährlich stattfindende Wettbewerb wird vom Wirtschafts- und Jugendministerium sowie vom Unterrichtsministerium
finanziert und von der Förderbank austria wirtschaftsservice (aws) abgewickelt. Die klassischen Kategorien
wie Engineering, Business, Science und Design werden durch die Unterstützung der Sponsorpartner Raiffeisen
Klimaschutz Initiative, T-Systems Austria und Saturn um die Themen Sustainability, idea.goes.app und tech&society
ergänzt. Jugend Innovativ ermöglicht jungen Menschen im Alter von 15 bis 20 Jahren ihre eigenen Ideen
weiterzuentwickeln, zu verwirklichen und der Öffentlichkeit zu präsentieren. So werden neue Chancen für
die zukünftige Laufbahn der Schülerinnen und Schüler gebildet
Gleichzeitig wird die Innovationskraft und der Ideenreichtum junger Talente und Nachwuchsforscherinnen und - forscher
gefördert und ans Tageslicht gebracht. Bisher haben 6.000 Projekt-Teams bei Jugend Innovativ teilgenommen,
die insgesamt Zuschüsse in der Höhe von 1,4 Millionen Euro für ihre Projekte erhielten. Weitere
Informationen über den Wettbewerb, die Siegerprojekte sowie Fotos der aktuellen Gewinnerinnen und Gewinner
sind unter http://www.jugendinnovativ.at abrufbar.
|