Österreich hält weiterhin Spitzenplatz
Wien (bpd) - Am 28.05. wurde der neue E-Government-Benchmark in Brüssel präsentiert. Im Gegensatz
zu den bisherigen Benchmarks gibt es keine europäische Gesamtreihung mehr. Österreich behält aber
auch unter diesen Kriterien einen Spitzenplatz in Europa und zählt bei Verfügbarkeit und Benutzerfreundlichkeit
der "E-Government-Lebenslagen" zu den am besten aufgestellten Ländern Europas.
Gleichzeitig wird bestätigt, dass Österreich mit geringen Investitionskosten ein hohes Niveau erreicht
hat. In der Lebenslage "Grenzüberschreitende Unternehmensgründung" liegt Österreich weit
über dem EU-Schnitt, beim Kriterium "Transparenz" ist Österreich deutlich über dem europäischen
Durchschnitt platziert. Die Einbeziehung der so genannten "Schlüsseltechnologien" (z.B. Integration
der Handy-Signatur/Bürgerkarte) ist in Österreich weit fortgeschritten. Nachholbedarf besteht beim Kriterium
"Grenzüberschreitendes Studieren".
Sektionschef Dr. Manfred Matzka verlautbarte zu dem veröffentlichten Ergebnis der Untersuchung: "Um unser
hervorragendes Angebot im Bereich E-Government weiter auszubauen, ist es künftig notwendig, die Nicht-Nutzerinnen
und -Nutzer ins Boot zu holen. Im Vordergrund stehen die Fokussierung auf einzelne Zielgruppen und die Schaffung
von zusätzlichen Anreizen, etwa für den elektronischen Amtsweg. Ein Teil der Kostenvorteile, die der
Verwaltung durch E-Government entstehen, kann den Bürgerinnen und Bürgern zurückgegeben werden."
Capgemini führte im Auftrag der Europäischen Kommission den insgesamt 10. Benchmark für E-Government
durch. Eine Umfrage unter 28.000 europäischen Internet-Benutzerinnen und Benutzer, eine Betrachtung von drei
Lebenslagen und fünf zentralen Schlüsseltechnologien durch zwei "Mystery Shopper" pro Mitgliedstaat
lieferte die Informationen. Die Erwartungshaltung von Benutzerinnen und Benutzer an elektronische Dienste ist in
den letzten Jahren gestiegen. Für die Befragten der insgesamt 32 Teilnehmerländer gehören Zeitersparnis,
Flexibilität und Kostenersparnis zu den wichtigsten Vorteilen der E-Government-Dienste.
Der Reifegrad der untersuchten Dienste wird durch die Indikatoren "Online-Verfügbarkeit" und "Online-Benutzbarkeit"
gemessen. Österreich liegt dabei jeweils weit über dem EU-Durchschnitt. Beim Indikator "Online-Verfügbarkeit"
erreicht Österreich 85 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt von 74 Prozent. Bei der "Online-Benutzbarkeit"
weist Österreich 86 Prozent auf und liegt damit deutlich über dem Durchschnitt von 70 Prozent. Wichtig
ist die Einbindung jener Internet-Nutzerinnen und -Nutzer, die zwar Interesse am elektronischen Amtsweg haben,
diesen derzeit jedoch noch analog unternehmen. Nur 27 Prozent der österreichischen Internet-Nutzerinnen und
-Nutzer gaben an, das E-Government-Angebot nicht zu kennen und nur zwei Prozent hatten Schwierigkeiten bei der
Anwendung.
Die Europäische Kommission empfiehlt eine systematischere und zielgerichtete Bewusstseinsbildung für
Online-Dienste. Zum Beispiel könnten Nutzerinnen und Nutzer anderer Kanäle an das elektronische Angebot
erinnert und - wo notwendig - darüber informiert werden, wie dieses im Detail funktioniert. Derartige Maßnahmen
könnten durch weitere Anreize, wie schnellere, flexiblere und günstigere elektronische Verfahren ergänzt
werden. Zur Reduktion der Dropouts könnten Aktivitäten wie das Publizieren von Nutzungsdaten, das Einholen
und die Auswertung von Rückmeldungen der Nutzerinnen und Nutzer und die Integration der zentralen Schlüsseltechnologien
beitragen. Die Kommission untersuchte die Einbindung folgender fünf Schlüsseltechnologien: elektronische
Identitäten, authentische Quellen, elektronische Dokumente, Einmalanmeldung (SSO) und elektronische Safes.
"Wir werden diese Vorschläge und Anregungen aufgreifen und sie in der bewährten Bund-Länder-Gemeindekooperation
so weit wie möglich umsetzen, um unsere allseits anerkannte Qualität elektronischer Verwaltungsdienste
weiter auszubauen", schloss Matzka.
|