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Günstig, wirksam und ohne Nadel |
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Uni Graz schafft Grundlage für neuartigen Impfstoff Menschen und Tiere produzieren also Antikörper und Gedächtniszellen, ohne zu erkranken. Dem Biowissenschafter gelang es, unter anderem die abgestoßenen Membranen von Erregern von Atemwegserkrankungen zu isolieren und für weitere Anwendungen bereitzustellen. „Konkret handelt es sich um Stämme der Pasteurellaceae, die zum Beispiel Rindergrippe, Geflügelcholera oder beim Menschen Erkrankungen der oberen Atemwege auslösen“, präzisiert Schild. Bis dato musste bei betroffenen Tierfarmen in der Regel der gesamte Bestand getötet werden, Menschen konnten nur mit Antibiotika behandelt werden. „Das erhöht aber die Gefahr von Resistenzen signifikant“, ergänzt Joachim Reidl. Besonders bei Leuten, die etwa an der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD leiden, wird dies zunehmend zum Problem. Da aber die einzelnen Stämme der Pasteurellaceae so unterschiedlich sind, konnte bislang noch kein wirksamer Impfstoff gefunden werden. Eine Behandlung mit OMVs bietet allerdings – so die überraschende Entdeckung des Grazer Forscherteams – umfassenden Schutz gegen verschiedene Erreger derselben Spezies. Ein weiterer enormer Vorteil des neuen Vakzins ist seine Haltbarkeit. „OMVs müssen zudem nicht gekühlt werden, was die Kosten reduziert und den Einsatz in Entwicklungsländern ungemein erleichtert“, betont Reidl. Außerdem kann der Impfstoff oral oder intranasal verabreicht werden. „Diese Methode ist nicht nur für Menschen wesentlich angenehmer, auch LandwirtInnen können das Mittel selbst anwenden – eine zusätzliche Ersparnis“, so Schild. Nun wird mit Pharmafirmen verhandelt, um den Impfstoff auf den Markt zu bringen. Ein wesentlicher Schritt dazu
ist die Präsentation der Entdeckung am 4. Juni 2013 auf der Biovaria in München, Europas größter
Messe für Biotechnologie. Wer dort teilnehmen möchte, muss zunächst seine Arbeit von einem Komitee
bewerten lassen. Von vierzig internationalen Einsendungen wurde das Projekt der Uni Graz an die zweite Stelle gereiht
– weit vor sämtlichen anderen universitären Projekten. |
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