Hundstorfer: Freiwilliges Engagement ist fixer und
 unverzichtbarer Bestandteil in unserer Gesellschaft

 

erstellt am
28. 05. 13
14.00 MEZ

46 Prozent der Bevölkerung leisten Freiwilligenarbeit
Wien (sk) - Fast jeder zweite Österreicher ist ehrenamtlich tätig - und eine Abnahme des freiwilligen Engagements ist nicht festzustellen, eher im Gegenteil. Das besagt eine aktuelle Untersuchung, die am 27.05. im Sozialministerium vorgestellt wurde. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gert Feistritzer vom IFES-Institut und Michael Walk, Geschäftsführer des Vereins Freiwilligenmessen, würdigte Sozialminister Rudolf Hundstorfer im Rahmen der Studienpräsentation die Freiwilligenarbeit. "Das freiwillige, ehrenamtliche Engagement hat in Österreich eine sehr lange Tradition, es ist ein fixer Bestandteil in unserer Gesellschaft und ist ein unverzichtbarer Beitrag für unser tägliches Zusammenleben", betonte der Sozialminister.

"Ohne die vielen Freiwilligen und Ehrenamtlichen könnten über 100.000 Vereine und diverse Organisationen in Österreich nicht bestehen", stellte Hundstorfer fest. Im Europäischen Jahr der Freiwilligen, 2011, und auch im Jahr 2012 wurden Impulse gesetzt, um diese Personen vor den Vorhang zu holen, "um Danke zu sagen, aber auch um nachhaltige Strukturen zu schaffen", erklärte der Sozialminister. Das wurde mit dem Freiwilligengesetz, das vor einem Jahr in Kraft getreten ist, umgesetzt. Mit diesem Gesetz wurde unter anderem das Freiwillige Sozialjahr, das Freiwillige Umweltschutzjahr, der Gedenk-, Friedens- und Sozialdienst im Ausland auf eine rechtliche Grundlage gestellt. Auch wurde ein Anerkennungsfonds eingerichtet, der Zuwendungen für außergewöhnliches Engagement vergibt. Die Vergaberichtlinien werden derzeit erarbeitet.

Mit Oktober soll die Anrechenbarkeit eines 12-monatigen Freiwilligen Sozialjahres oder Umweltschutzjahres als Zivildienst in Kraft treten. Die Novellierung findet derzeit statt und mit der Novellierung wird auch das Rettungswesen als ein weiterer möglicher Einsatzbereich für das Freiwillige Sozialjahr festgeschrieben. Auch das ist eine wichtige Maßnahme zur Förderung der Freiwilligenarbeit.

Weiters wies der Sozialminister auf die Freiwilligenmesse hin, die 2012 erstmals stattgefunden hat und heuer am 12. und 13. Oktober in Wien über die Bühne gehen wird. "Diese Messe war ein wesentliches Signal für die Bevölkerung, um sich über Freiwilligenarbeit zu informieren und auch selbst in die Freiwilligenarbeit einzusteigen", sagte Hundstorfer. Die Messe war sehr erfolgreich. 4.500 Besucher nahmen die Einladung, sich über NGOs zu informieren an, 500 Freiwillige konnten angeworben werden, 90 Prozent von ihnen waren nach drei Monaten immer noch für die anwerbende Organisation tätig.

Um die Situation und die Perspektiven der Freiwilligenarbeit in Österreich zu durchleuchten, wurde das IFES-Institut vom Sozialministerium mit der Durchführung einer repräsentativen Studie zum Thema "Freiwilligenarbeit" beauftragt. 4.000 Personen wurden österreichweit befragt.

3,3 Millionen Menschen in Österreich sind in freiwilligem Engagement tätig. Davon sind 49 Prozent Männer und 42 Prozent Frauen. Am vergleichsweise aktivsten sind die 50-69-Jährigen. Zwei Drittel der Personen, die eine Freiwilligenarbeit leisten, sind berufstätig. Das Engagement steigt mit der Ausbildungsstufe. 35 Prozent der Personen mit Pflichtschulabschluss und 61 Prozent der Personen mit Hochschulabschluss sind freiwillig engagiert tätig. Im Bereich der Nachbarschaftshilfe beteiligen sich zu überdurchschnittlichen Anteil Personen mit Zuwanderungshintergrund. Die meisten Menschen, die ehrenamtlich tätig sind, engagieren sich in Sport- und Turnvereinen (8 Prozent).

Als wichtigste Motive, um freiwillig tätig zu sein, werden genannt: anderen Menschen helfen (93 Prozent); Spaß bei diesem Engagement (88 Prozent); etwas Nützliches zum Gemeinwohl beitragen (85 Prozent); Erfahrungen mit anderen teilen (83 Prozent); mit Menschen in Kontakt kommen (81 Prozent). Die Detailergebnisse der Studie zur Freiwilligenarbeit in Österreich können auf der Website http://www.freiwilligenweb.at nachgelesen werden.

 

 

 

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