Mikl-Leitner: Österreich trägt Schengen-Reform
 voll und ganz mit

 

erstellt am
10. 06. 13
14.00 MEZ

Luxemburg/Wien (bmi) - Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner nahm am 07.06. beim letzten Innenministerrat unter irischer Ratspräsidentschaft in Luxemburg teil. Dabei standen die Schengen-Reform und die Annahme des Asyl-Gesamtpakets im Zentrum.

"Österreich trägt das Ergebnis der Schengen-Reform voll und ganz mit. Wir setzen dort an, wo es bisher gehapert hat: Wenn ein Mitgliedstaat aus den Schengen-Evaluierungen nichts gelernt und bestehende Defizite nicht beseitigt hat, waren wir bisher zahnlos. Mit dem gestärkten Evaluierungsmechanismus tritt bei einem dauerhaften Fehlverhalten eines Mitgliedstaats ein Fahrplan mit klar abgestuften Maßnahmen in Kraft", sagte Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner anlässlich des Innenministerrats. "Das ist eine Art zusätzlicher Schutzmechanismus."

Darin sind etwa der Einsatz von europäischen Grenzschutzteams von Frontex im betroffenen Mitgliedstaat sowie die Vorlage von strategischen Plänen für Personal und Ausstattung vorgesehen. "Erst wenn diese Maßnahmen wirkungslos bleiben und die Sicherheit des Schengen-Raums dadurch gefährdet wird, kann am Ende dieser Maßnahmenkette als allerletzter Schritt die vorübergehende Wiedereinführung der Binnengrenzkontrollen stehen", erklärte die Innenministerin. "Bei den Verhandlungen war uns wichtig, dass wir Bewährtes nicht ändern. Wir haben durchgesetzt, dass die Mitgliedstaaten die Wiedereinführung von befristeten Grenzkontrollen unter bestimmten Umständen weiterhin selbst veranlassen können", sagte Mikl-Leitner.

Die Innenminister nahmen das Asyl-Gesamtpaket an, das am 12. Juni 2013 im Plenum des Europäischen Parlaments beschlossen wird. "Wir haben in den langwierigen Verhandlungen wiederholt darauf gepocht, dass das Ergebnis in der Praxis umsetzbar sein muss. Die ausgearbeiteten Bestimmungen müssen nun ausnahmslos von allen Mitgliedstaaten mit Leben erfüllt werden", sagte die Innenministerin. "Künftig darf es keinen Unterschied mehr machen, in welchem Mitgliedstaat ein Asylantrag gestellt wird. Asylwerber müssen innerhalb der EU überall gleich behandelt werden."

Die Innenminister diskutierten auch über eine neue Rechtsgrundlage für EUROPOL, die europäische Polizeibehörde. Ziel müsse sein, EUROPOL in die Lage zu versetzen, die Mitgliedstaaten künftig noch besser zu unterstützen.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at