300 Wissenschaftler aus 20 Nationen beim internationalen Nationalparks Austria Forschungssymposium
Mittersill (lk) - Vom 10.-12. Juni 2013 treffen sich an die 300 Wissenschaftler aus 20 Nationen zum ersten
NPs Austria Forschungssymposium für Schutzgebiete in der Nationalparkhauptstadt in Mittersill. Die Hohen Tauern
haben bereits eine sehr lange Forschungstradition. So hat die Erforschung des Gebietes schon im 18. Jahrhundert
begonnen, als die Alpen naturwissenschaftlich noch ein 'weißer Fleck' waren. Heute ist unser Nationalpark
als größtes Schutzgebiet der Alpen prädestiniert dafür, Langzeitforschung und Monitoring zu
betreiben. Nur in Großschutzgebieten ist eine weitgehend unbeeinflusste Entwicklung der Ökosysteme gegeben
und nur hier gibt es auch ein Management, das gleichzeitig Forschungsfragen koordiniert, finanziert und Ergebnisse
nachhaltig verfügbar machen kann.
NP-Dir Wolfgang Urban: "Ökosysteme und deren - gerade in Zeiten der Klimaveränderung sehr dynamischen
- Prozesse zu erforschen, erfordert die Zusammenarbeit unterschiedlicher naturwissenschaftlicher Disziplinen und
nationale wie internationale Kooperation und Koordina-tion der Forschungseinrichtungen, Universitäten und
Schutzgebietsverwaltungen". Bereits 4 Mal zuvor richtete die Nationalparkverwaltung Hohe Tauern zu diesem
Zweck Forschungssym-posien für die alpine Schutzgebietsforschung aus. "Diesmal ist es uns gelungen, diese
hochka-rätige, in der wissenschaftlichen Community geschätzte und etablierte Veranstaltung bedeutend
auszuweiten", berichtet Urban. Hinter der Ausrichtung und Finanzierung stehe nun nicht mehr der Nationalpark
Hohe Tauern alleine sondern die Nationalparks Austria und die wissenschaft-lichen Themen erreichen vom Alpenraum
ausgehend nun auch alle Großschutzgebiete im Donau- und Karpatenraum.
Alleine die 77 Referenten, welche in Plenarsitzungen genauso arbeiten werden wie in 'parallel sessions' und 'workshops'
stammen aus 14 Nationen. Weitere 100 Forscher, die für Vorträge und Moderationen nicht zum Zug gekommen
sind, werden ihre zentralen wissenschaftlichen Ergebnisse in einem eigenen Forscherzelt in Form einer 'poster session'
präsentieren.
Um hier wissenschaftlich fundiert und qualitätsvoll die richtige Programmgestaltung zu treffen wurde das Team
um NP-Dir Wolfgang Urban und der Leiterin der Forschungsabteilung in der Nationalparkverwaltung von einem schon
vor einem Jahr eingerichteten 'International Scientific Board' unter dem Vorsitz von Dr.Günter Köck von
der Österreichischen Akademie der Wissen-schaften und Dr. Thomas Scheurer von der Schweizer Akademie der Wissenschaften
beraten. Dr. Günter Köck: "Diese vom Nationalpark Hohe Tauern bereits zum fünften Mal organisierte
internationale Konferenz ist aus meiner Sicht das wichtigste Forschungs- und Schutzgebiets-symposium im Alpenraum
und genießt in der Wissenschaftscommunity hohes Ansehen".
Schon bei der Eröffnung würdigten nicht nur die Wissenschaftler und Schutzgebietsmanager diese einzigartige
Veranstaltung. "Der Nationalpark ist zu einem nicht mehr weg zu denkenden Faktum im Tourismus geworden. Aber
wir sind uns auch bewusst, dass Nationalpark ein ganz besonderes 'USP' ist und dass eben alle Aufgaben eines Schutzgebietes
im Gleichgewicht sein müssen, um Erfolg zu haben. Wissenschaft und Naturschutz ist für uns im Nationalparktouris-mus
deswegen genauso wichtig wie die attraktiven Angebote der Nationalparkverwaltung in Bildung und Besucherinformation",
so der Direktor der Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern Christian Wörister.
"Mittersill ist gerne Nationalpark Hauptstadt und dazu gehört auch das Bewusstsein und Selbstverständnis
in diese internationale, ja weltweite Idee eingebunden zu sein", freut sich Bürgermeister Dr. Wolfgang
Viertler.
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