Vassilakou: "Bekenntnis zum Erhalt und zur Hervorhebung des kulturellen Erbes von Wien
und zur dynamischen Entwicklung der Stadt"
Wien (rk) - Ende 2001 wurde die Wiener Innenstadt in die Liste der UNESCO- Weltkulturerbestätten aufgenommen,
bereits fünf Jahre zuvor hatte Schloss Schönbrunn Weltkulturerbestatus erlangt. Grund genug für
die Stadt Wien, diesem Erbe im Rahmen eines Symposiums eine kritische Reflexion zu widmen. Mehr als 200 Interessierte
und ExpertInnen debattierten am 05.06. gemeinsam mit Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou in diesem Rahmen
über Gegenwart und Zukunft von Wien als Weltkulturerbe. Vassilakou legte ein Bekenntnis zum Erhalt und zur
Hervorhebung des kulturellen Erbes von Wien und zur dynamischen Entwicklung der Stadt ab. "Wien ist die am
schnellsten wachsende deutschsprachige Stadt. Mehr als 20.000 neue WienerInnen gibt es jedes Jahr. Wien befindet
sich in einer neuen Gründerzeit mit Konsequenzen auch für das Weltkulturerbe und seiner Randzonen. Wir
wollen an der Stadt weiterbauen, ohne Sentimentalität, aber mit großem Respekt für unser aller
Erbe."
Vassilakou verwies auf die Herausforderungen, vor die Wien aufgrund seines Wachstums gestellt ist: "Wir befinden
uns auch heute in einer Umbruchssituation für die Stadt: die Entwicklungen der Wende-Jahre 1989 und danach
haben die Lage Wiens völlig verändert. Bereits seit 1989 sind wir um 250.000 Menschen gewachsen, bis
2035 werden es voraussichtlich noch mal so viele sein." Wachstumsschübe in einer Stadt hätten immer
auch Maßstabssprünge in der städtebaulichen Struktur zur Folge. Es komme zu Aufstockungen, Verdichtungen,
Erweiterungen und vielem anderen mehr. "In diesem Spannungsfeld bewegen wir uns und diese Debatten werden
wir in den nächsten Jahren führen müssen."
Vassilakou betonte, ihr gehe es darum, diese Diskussionen offen zu führen. "Wir müssen uns darüber
klar werden, welche Restriktionen aber auch welche Gestaltungsspielräume es gibt, über den Wert des historischen
Erbes und Entwicklungspotentiale hinaus, um Wien als moderne Metropole des 21. Jahrhundert zu positionieren."
An dem hochkarätig besetzten Symposium nahmen unter anderem teil: Andreas Nierhaus, Wien Museum, Dietmar Wiegand,
TU Wien, Institut für Städtebau, Landschafts architektur und Entwerfen, Christoph Luchsinger, TU Wien,
Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen, Manfred Wehdorn, Wehdorn Architekten, Wilfried
Lipp, Präsident des Internationalen Rats für Denkmalpflege ICOMOS Österreich, Vizepräsident
ICOMOS International, Erich Raith, TU Wien, Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen,
Christian Kühn, TU Wien, Institut für Architektur und Entwerfen, Markus P. Swittalek, Vorstand Österreichische
Gesellschaft für Kulturgüterschutz, Bettina Götz, ARTEC Architekten, Vorsitzende des Beirats für
Baukultur im Bundeskanzleramt, Wolfgang Kos, Direktor Wien Museum, Erich Raith, TU Wien, Institut für Städtebau,
Landschaftsarchitektur und Entwerfen.
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