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Neue LehrerInnenausbildung
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erstellt am
05. 06. 13
14.00 MEZ
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Töchterle:
Großer Schritt und schafft mehr Qualität
Wissenschafts- und Forschungsminister zur Pädagog/innenbildung Neu im Unterrichtsausschuss
Wien (bmwf) - Die Reform der Lehrerausbildung stand am 04.06. im Zentrum der Sitzung des Unterrichtsausschusses
des Nationalrates. "Diese neue Ausbildung wird auch im Ausland sehr beachtet. Sie wird das Niveau des Unterrichts
deutlich verbessern", so Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle. Künftig
wird jeder Lehrer der Primar- und Sekundarstufe einen universitären Masterabschluss absolvieren, jeder Fachlehrer
erhält eine universitäre fachwissenschaftliche Ausbildung am Puls wissenschaftlicher Forschung. Gleichzeitig
wird auch die Professionsorientierung für Uni-Studierende verbessert. Die etablierten Ausbildungsinstitutionen
Universität und Pädagogische Hochschule bleiben erhalten. "Wir führen zwei lange getrennte
Ausbildungswege näher zusammen und stellen die Weichen für mehr Kooperation und höhere Qualität.
Diese Kooperation wird beide Seiten bereichern, aber sie muss von den Institutionen gewollt sein und darf nicht
per Zwang erfolgen", so Minister Töchterle.
In seiner Stellungnahme vor dem Unterrichtsauschuss ging der Wissenschaftsminister auch auf die zusätzlichen
Angebote im Bereich der Elementarpädagogik ein: "Wir müssen Ausbildungskapazitäten in diesem
Feld aufbauen. Mit diesem Gesetzesentwurf schließen wir bestehende Lücken und geben Universitäten
die Möglichkeit, Forschung und Lehre im wichtigen Bereich der Elementarpädagogik zu betreiben" Das
Lehrangebot für dieses Segment besteht derzeit nur aus einem Lehrstuhl in Graz, weitere sind in Planung, u.a.
eine Brückenprofessur der Uni Innsbruck mit der PH Feldkirch.
Künftig werden Lehrerinnen und Lehrer neben dem notwendigen Fachwissen bzw. der erforderlichen Fachdidaktik
einen sogenannten "pädagogischen Kern" mit allgemeinen bildungswissenschaftlichen Grundlagen absolvieren.
Dazu gibt es bereits ab der Ausbildung für die Primarstufe die Möglichkeit, sich mit einer Schwerpunktsetzung
in anderen, wichtigen Themenbereichen wie z.B. Sozialpädagogik, Sonderpädagogik, Inklusion oder Mehrsprachigkeit
zu vertiefen. Eine wesentliche Neuerung stellt auch die Qualitätsüberprüfung der Curricula durch
einen Qualitätssicherungsrat für Pädagoginnen- und Pädagogenbildung dar. Dieses unabhängige
Expertengremium wird einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der kooperierenden Institutionen leisten und
prüfen, ob die Ausbildungen die Anstellungserfordernisse des Dienstgebers widerspiegeln.
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Mayer: Gemeinsame PädagogInnenausbildung ist bildungspolitischer Meilenstein
SPÖ-Bildungssprecher erfreut über Beschluss im Unterrichtsausschuss
Wien (sk) - "Nach mehr als vier Jahren Verhandlungen haben wir heute mit der PädagogInnenbildung
NEU einen Meilenstein in der Bildungspolitik beschlossen", freute sich SPÖ-Bildungssprecher Elmar Mayer
am 04.06. am Rande des Unterrichtsausschusses gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Das Kernstück der
Reform ist die Vereinheitlichung der Lehrerausbildung: "Die Zwei-Klassen-Gesellschaft unter den Pädagoginnen
und Pädagogen gehört endlich der Vergangenheit an, alle Lehrerinnen und Lehrer werden über eine
gleichwertige Ausbildung auf hohem Niveau an pädagogischen Hochschulen und Universitäten verfügen",
betonte Mayer.
Angehende Lehrerinnen und Lehrer aller Schulstufen werden zukünftig ein vierjähriges Bachelorstudium
absolvieren, entweder an einer Universität oder einer Pädagogischen Hochschule(PH). Anschließend
daran folgt für die LehrerInnen der gesamten Sekundarstufe ein eineinhalbjähriges Master-Studium, das
in jedem Fall in Kooperation mit einer Universität erfolgen wird.
Mayer ist überzeugt, dass die engere Kooperation zwischen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen
für eine gute Mischung aus wissenschaftlicher und pädagogischer Ausbildung sorgt und die Qualität
in jedem Klassenzimmer verbessern wird. Er hob außerdem die Kompetenzorientierung in der neuen Lehrerausbildung
hervor, die den heutigen Anforderungen im Lehrberuf entspricht: "Pädagoginnen und Pädagogen werden
auf einen Unterricht vorbereitet, in dem es in erster Linie um die Aneignung von Kompetenzen geht und nicht um
kurzfristig abrufbares Wissen", erläuterte Mayer.
Das Ziel muss sein, auch Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen in das neue Ausbildungssystem zu integrieren.
"Die Voraussetzungen dafür sind mit der neuen Ausbildung geschaffen, Elementarpädagogik wird als
Schwerpunkt und Erweiterungsmöglichkeit im Lehramtsstudium für die Primarstufe angeboten, jetzt liegt
die Verantwortung bei den Ländern und Gemeinden, das auch umzusetzen", betonte Mayer.
Fest verankert sei auch die inklusive Pädagogik in der neuen PädagogInnenausbildung. "In allen Lehramtsstudien
werden inklusive Kompetenzen in den Bereichen Diagnostik, Beratung, Motorik & Mobilität, Gender, Deutsch
als Zweitsprache und Interkulturalität vermittelt", so Mayer abschließend gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
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Rosenkranz: Lehrerbildung NEU erfordert viele Verbesserungen
Pädagogische Universitäten nach finnischem Vorbild, Praxisausbildung von Beginn
an
Wien (fpd) - Die Eintracht von Unterrichtsministerin Schmied und Wissenschaftsminister Töchterle in
Bezug auf die Lehrerbildung NEU kann der FPÖ-Bildungssprecher und Vorsitzende des parlamentarischen Unterrichtsausschusses
Dr. Walter Rosenkranz nicht nachvollziehen: "Von den 153 Stellungnahmen zum Gesetzesentwurf die Mehrheit ablehnend,
das muss uns zu denken geben." Etliche essenzielle Punkte seien in dem Entwurf vergessen worden - sie gelte
es noch zu berücksichtigen.
"Die Harmonisierung der Lehrerbildung an zwei Orten, PHs und Universitäten, ist nur die zweitbeste Lösung",
fährt Rosenkranz fort, "Die beste Lösung wäre zweifellos die vom Rechnungshof empfohlene Vereinigung
der wissenschaftlichen und didaktischen Kompetenzen unter einem Dach in Form von Pädagogischen Universitäten."
Hier könne - im Gegensatz zur Gesamtschule - auch Finnland als Vorbild dienen. Weitere wichtige Punkte seien
die Berücksichtigung der Praxisausbildung vom ersten Tag als Lehramtsstudent an. Rosenkranz: "Für
gute Lehrer ist nicht entscheidend, dass sie zu Studienbeginn studierfähig sind, sondern letztlich ihre Berufsfähigkeit
im Lehrerberuf."
Wichtige Eigenschaften, wie die Fähigkeit, gute Beziehungen zu den Schülern aufzubauen, Stressresistenz,
aber auch Fachwissen seien dazu nötig. "Hier herrscht vor der Abstimmung über die 'Lehrerbildung
NEU' noch dringender Handlungsbedarf um keine halbherzige Lösung zu bekommen." Bedauerlich sei ebenso,
dass die so wichtige Elementarpädagogik im Kindergarten gänzlich fehle. "Entscheidend für die
Zukunft des Lehrerberufes ist aber auch ein neues Lehrerdienstrecht, das eigentlich gleichzeitig mit der 'Lehrerbildung
NEU' vorgelegt hätte werden müssen", so Rosenkranz.
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