EPU sind Leistungsträger der heimischen Wirtschaft - 4. Symposium der Ein-Personen-Unternehmen
in der WKÖ zeigt Bedeutung der 251.000 EPU in Österreich auf
Wien (pwk) - Die Wirtschaftskammer Österreich(WKÖ) legt seit Jahren einen Schwerpunkt auf Ein-Personen-Unternehmen
(EPU) und hielt am 04.06. ihr bereits 4. EPU-Symposium ab. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung lautete
"Mythos EPU".
251.000 Ein-Personen-Unternehmen sind in Österreich Chef und Mitarbeiter in einer Person und damit eine treibende
Kraft der heimischen Wirtschaft. "Auf den Unternehmergeist und nicht die Mitarbeiterzahl kommt es an. EPU
sind Leistungsträger in unserer Unternehmerlandschaft. Kleinheit ist Größe", brachte es WKÖ-Präsident
Christoph Leitl auf den Punkt. "Es gibt viele, die als EPU erfolgreich sind, keine Mitarbeiter anstellen möchten
und mit ihrer Unternehmensgröße zufrieden sind. Das ist auch gut so und wir wollen dazu als Wirtschaftskammer
die nötigen Rahmenbedingungen schaffen, damit sich diese Betriebe bestmöglich entfalten können.
Aber wir unterstützen natürlich auch jene EPU, die ihren Betrieb durch die Einstellung eines Mitarbeiters
erweitern und wachsen wollen", betonte der WKÖ-Präsident. Als konkrete Unterstützung wurde
dafür die Lohnnebenkostenförderung für den ersten Mitarbeiter ins Leben gerufen. EPU bekommen dabei
25 Prozent der Bruttolohnkosten für den ersten Mitarbeiter im ersten Jahr der Anstellung refundiert.
Der Trend, sich durch den Schritt ins Unternehmertum selbst zu verwirklichen, ist in den letzten Jahren stetig
gestiegen. Rund drei Viertel aller EPU nennen als eines der wichtigsten Gründungsmotive "Selbstverwirklichung".
"Die Anzahl der EPU wird künftig auch weiter ansteigen, denn immer mehr Menschen erfüllen sich den
Wunsch nach Selbstverwirklichung. Hinzu kommt, dass sie sich ihre Zeiteinteilung flexibel gestalten können.
Das fördert die Work-Life-Balance", konkretisierte Anna Maria Hochhauser, Generalsekretärin der
WKÖ. Für EPU besonders relevant ist das Thema Gesundheit. Fällt der Unternehmer aus, steht der ganze
Betrieb. "Wir haben das bereits vor Jahren zum Anlass genommen und die Betriebshilfe eingeführt. Fällt
der Unternehmer aus, bekommt er vorübergehend einen Helfer zur Seite gestellt, der die Geschäftstätigkeit
des Unternehmens aufrecht erhält", erklärte die WKÖ-Generalsekretärin. Als weitere Erleichterung
nannte Hochhauser auch die jüngste Umsetzung des Krankengeldes für Selbstständige. Verbesserungsbedarf
bei den Rahmenbedingungen ist allerdings weiter gegeben. Die Wirtschaftskammer fordert als wesentliche nächste
Schritte die sofortige steuerliche Absetzbarkeit für geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu 1.000 Euro
sowie die steuerliche Absetzbarkeit des Arbeitszimmers im Wohnungsverband.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurde mit Hilfe von Experten wie Politik- und Kommunikationsprofi Peter Filzmaier,
Zukunftsforscher Harry Gatterer sowie Peter Voithofer von der KMU Forschung Austria verbreiteten Vorurteilen über
Ein-Personen-Unternehmen auf den Grund gegangen. So sind EPU etwa keine Erscheinung der letzten Jahre. Lag früher
der Schwerpunkt verstärkt in den Handwerksbranchen, so entwickeln sich heutzutage vor allem im Bereich Internet
und New Media Unternehmenschancen speziell für EPU. Zudem hängt Unternehmergeist hängt nicht von
der Größe des Betriebs ab. Unternehmer ohne Mitarbeiter und solche mit Angestellten haben eines gemeinsam:
sie agieren alle leistungsorientiert, tragen das unternehmerische Risiko und müssen sich mit ihrer Geschäftsidee
erfolgreich am Markt positionieren.
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