Neue innovative Studienprogramme, vor allem im Masterbereich
Wien (universtität) - Am 05.06. legte die Universität Wien ihre Leistungsbilanz 2012 vor. Neben
Rektor Heinz W. Engl präsentierten die Philologin Danuta Shanzer, die Neurobiologin Kristin Tessmar-Raible
und der Quantenphysiker Markus Arndt die Leistungen aus Forschung und Lehre.
Die Universität Wien ist die größte Forschungs- und Bildungseinrichtung mit dem breitesten Fächerspektrum
in Österreich. Im Studienjahr 2011/12 waren 92.500 Studierende an der Universität Wien inskribiert. "Mit
einem Budget von EUR 522 Mio. im Jahr 2012 konnte die Universität Wien wesentliche Leistungen in der Forschung
sowie in der Lehre erbringen: Sie ist damit auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die finanzielle Lage der Universität
Wien ist solide, jedoch bleibt wenig Spielraum", kommentiert Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien,
die Bilanz für das Jahr 2012.
Das Gesamtbudget von EUR 522 Mio. setzt sich vor allem zusammen aus: EUR 379 Mio. Zuweisungen Globalbudget (Bund),
EUR 46 Mio. Studienbeitragsersätze (Bund) sowie EUR 77 Mio. Drittmittelerlöse, die seitens der WissenschafterInnen
erfolgreich eingeworben wurden. "Im Vergleich zu 2011 konnten wir neuerlich die Drittmittelerlöse um
7,6 Prozent steigern", sagt Rektor Engl.
"Innovationslabor" Universität Wien
Die Universität Wien betreibt anwendungsoffene Grundlagenforschung und schafft somit die Basis für
künftige Innovationen. Die an der Universität Wien durchgeführten Forschungsarbeiten betreffen alle
Bereiche des täglichen Lebens. Beispiele dafür sind die Verbesserung der Lebensmittelsicherheit (Analytische
Chemie), die Sanierung von verschmutztem Grundwasser (Umweltgeowissenschaft), die Diagnose und Therapie von Krebstumoren
(Organische Chemie) oder die Steigerung der Lebensqualität im Alter (Active Ageing: Ernährungswissenschaft,
Sportwissenschaft). Im vergangen Jahr investierte die Universität Wien in Großgeräte und EDV-Ausstattung
EUR 19,3 Mio. sowie in die Sachmittelausstattung für neuberufene ProfessorInnen EUR 7 Mio.
Darüber hinaus verfügt die Alma Mater über ein breites Fächerspektrum in den Geisteswissenschaften.
"Ich bin an die Universität Wien gekommen, weil dies ein ganz spezieller Ort für philologische Forschung
ist. Die hier vorhandene Breite und Tiefe habe ich sonst noch nirgends erlebt", so Danuta Shanzer, Professorin
für Spät- und Mittellateinische Philologie, die vorher an der University of Illinois und an der Harvard
University lehrte. 2012 sind 31 WissenschafterInnen dem Ruf an die Universität Wien gefolgt. Von 131 neuberufenen
ProfessorInnen (2010 bis 2012) kommen 75 Prozent aus dem Ausland.
Durch eingeworbene Drittmittel können exzellente Forschungsprojekte durchgeführt und neue Forschungsfelder
erschlossen werden. Die Steigerung der Drittmittel seit 2007 beträgt 65 Prozent, die Steigerung des Globalbudgets
im Vergleichszeitraum lediglich 15 Prozent.
Zwei weitere Projekte durch das European Research Council (ERC) bewilligt
Das Forschungsprojekt PROBIOTIQUS unter der Leitung von Markus Arndt, Dekan der Fakultät für Physik,
wird mit insgesamt EUR 2,3 Mio. gefördert. Ziel ist es, Werkzeuge für neue quantenphysikalische Experimente
mit Biomolekülen zu entwickeln. "Die Universität Wien ist derzeit ein weltweit einzigartiger Platz
für diese Forschungsrichtung der molekularen Quantenoptik", so Quantenphysiker Arndt.
Markus Aspelmeyer, Professor an der Fakultät für Physik (Quantenoptik, Quantennanophysik, Quanteninformation),
erhielt einen ERC Proof of Concept Grant in der Höhe von EUR 135.000. Die von Markus Aspelmeyer und Garrett
Cole 2012 gegründete Spin-Off-Firma "Crystalline Mirror Solutions" beschäftigt sich mit der
Herstellung kristalliner Spiegel.
Forschungsplattformen
Derzeit sind an der Universität Wien 19 Forschungsplattformen eingerichtet. Diese förderte die Universität
Wien im vergangenen Jahr mit EUR 5,5 Mio. 2012 wurden drei neue Plattformen bewilligt: "Elfriede Jelinek:
Texte - Kontexte - Rezeption" (Leiterin: Pia Janke), "Quantum Phenomena and Nanoscale Biological Systems"
(Leiter: Alipasha Vaziri) und "Marine Rhythms of Life" (Leiterin: Kristin Tessmar-Raible). "Die
Vielfalt der Universität Wien spiegelt sich auch in den interdisziplinären Forschungsplattformen, die
über Grenzen von Fakultäten und Forschungsgebieten wirken, wider", so die Neurobiologin Kristin
Tessmar-Raible.
Nachwuchsförderung
Derzeit arbeiten 3.500 DoktorandInnen der Universität Wien an ihren Dissertationsprojekten; davon sind
1.700 an der Universität Wien angestellt. "Aus den Doktoratsstudierenden rekrutiert sich die Forschungselite
von morgen, wesentlich für unsere Zukunft", so Rektor Engl. Gefördert wird der wissenschaftliche
Nachwuchs im Rahmen von Doktoratskollegs und Initiativkollegs. Seit 2013 werden mit "uni:docs" zusätzlich
individuelle Doktoratsprojekte unterstützt.
Innovative Lehrprogramme - barrierefreie Lernumgebung
An der Universität Wien sind 92.500 Studierende in 180 Studienprogrammen inskribiert: 55 Bachelorstudien,
4 Diplomstudien, 116 Masterstudien, 12 Doktoratsstudien und 41 Universitätslehrgänge. An die 10.600 StudentInnen
bereiten sich im Rahmen eines Lehramtsstudiums in 26 Unterrichtsfächern auf ihren Beruf vor. Lehramtsstudien,
die seit 2013 im Zentrum für LehrerInnenbildung gebündelt werden, sind an der Universität Wien eng
mit wissenschaftlicher Forschung verbunden. "Professionell ausgebildete PädagogInnen mit starker Verankerung
in Fachwissenschaft und Fachdidaktik sind entscheidend für die Bildung künftiger Generationen",
so Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien.
Im Studienjahr 2011/12 haben 10.500 AbsolventInnen ihr Studium abgeschlossen, das ist eine Steigerung von 28
Prozent gegenüber dem Vorjahr. 624 davon verlieh die Universität Wien das Doktorat. Obwohl rund 30 Prozent
der österreichischen Studierenden an der Universität Wien inskribiert sind, liegt der Budgetanteil im
Vergleich nur bei rund 15 Prozent. Die Investitionen in Maßnahmen zur Verbesserung der Lehr- und Studiensituation
betrugen 2012 rund EUR 10 Mio. In den kommenden Jahren wird die Universität Wien weiter in die Lehre investieren.
So wird das Vorlesungsstreaming ausgebaut und das E-Learning weiter in die Lehre integriert. Auch in eine barrierefreie
Lernumgebung wird weiter investiert.
Sekundäre Wertschöpfung
Die Universität Wien zählt mit 9.500 MitarbeiterInnen zu den größten Arbeitgebern in Wien.
Die sekundäre Wertschöpfung beträgt rund EUR 1,1 Milliarden im Jahr.
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