Eröffnung der "Power-Gen Europe"-Konferenz in Wien –
Europa braucht wettbewerbsfähige Energiepreise
Wien (bmwfj) - Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner hat am 04.06. in Wien die "Power-Gen
Europe"-Konferenz eröffnet und dabei unter Verweis auf deren Titel "Keeping Europe's Power Flowing"
die notwendige Sicherung der Versorgungssicherheit in Europa thematisiert: "Die aus den Klimazielen für
2020 resultierenden Maßnahmen sowie der Atomkraft-Ausstieg einiger EU-Staaten, die langfristigen Gaslieferverträge
und deren Bindung an den Ölpreis und der Faktor Schiefergas führen zu Verwerfungen im Energiesektor",
sagte Mitterlehner.
Österreich sei bei der Energie-Versorgungssicherheit gut aufgestellt, aber vor allem bei der Stromversorgung
müsse immer öfter von den Netzbetreibern eingegriffen werden, um die Netzstabilität aufrecht zu
erhalten, wobei die effizientesten Gaskraftwerke oft stillstünden, während Kohlekraftwerke auf Hochtouren
liefen. "Wenn es an einzelnen Tagen sogar negative Strompreise gibt, gleichzeitig aber Industrie und Haushalte
unter den hohen Energiekosten stöhnen, ist eine Kurskorrektur notwendig: Wir müssen die Ökostromtechnologien
in Richtung Marktreife führen, weg von einer einseitigen Ausrichtung auf CO2-Reduktion und hin zu einem weniger
regulierten, mehr europäisierten Marktsystem mit niedrigeren Energiepreisen", so Mitterlehner.
Alleine schon zur Sicherung des Wirtschaftstandortes Europa sei besonderes Augenmerk auf die Energiepreise zu richten.
"Mit einem bis zu viermal höheren Gaspreis und doppelt so hohen Strompreisen in der EU gegenüber
den USA hat es die Industrie schwer, am Standort Europa im internationalen Wettbewerb auf Dauer mitzuhalten",
mahnte der Minister. Um diese Preisdifferenz zu reduzieren, brauche Europa vor allem eine weitere Diversifizierung
der Quellenländer und der Transportrouten sowie mehr Wettbewerb im Markt, wie dies zum Beispiel durch das
geplante Pipeline-Projekt Nabucco erreicht werden könne.
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