Bundesheer: 3.726 Soldaten, 29.100 Manntage und ungezählte Bagger im Hochwassereinsatz
Wien (bmlvs) - Seit 1. Juni hilft das Bundesheer im Hochwassereinsatz. Eine erste Zwischenbilanz zeigt,
dass bisher mehr als 29.100 Manntage geleistet wurden. Dabei waren Soldaten aus 26 Kasernen, von Villach bis Ried
im Innkreis und von Absam bis Wien, im Einsatz. 360 Flugstunden wurden von 14 Hubschraubern der Typen Agusta Bell
212, "Alouette" III, S-70 "Black-Hawk" und OH-58 "Kiowa" sowie einem Flächenflugzeug
Pilatus PC-6 "Turbo Porter" geflogen. Dabei wurden 1.317 Passagiere und 1,6 Tonnen Material transportiert.
Bauen, sichern und schaufeln
Die Soldaten, die in allen vier betroffenen Bundesländern eingesetzt waren, bauten Dämme, beseitigten
Erdrutsche, sicherten Hänge, schaufelten Geröll und Schlamm, pumpten Wasser, füllten Sandsäcke,
lösten Verklausungen, reinigten Trinkwasser und verlegten Faltstraßen. Am Höhepunkt des Einsatzes
arbeiteten in Tirol 230 Soldaten, in Salzburg 420, in Oberösterreich 1.329 und in Niederösterreich 1.747
Soldaten, gesamt halfen 3.726 Soldaten der Bevölkerung.
Panzer, Bagger und Faltstraßen
Die Pioniere setzten ihr gesamtes Spektrum an schweren Baumaschinen ein. Insgesamt kamen bisher 32 verschiedene
Modelle an Panzern, Baggern, Lastkraftwagen, Raupen, Faltstraßen und Aggregaten zum Einsatz. Alleine die
Bandbreite der verwendeten Bagger reichte vom Hydraulikbagger über Grabenbagger, Minibagger und Drehkranzbagger
bis zum Schreitbagger. Darüber hinaus wurden von zivilen Organisationen, den Bundesländer und dem Netzwerk
für Katastropheneinsatz zusätzliche Baumaschinen und Lastkraftwagen zur Verfügung gestellt. In Oberösterreich
wurde ein Milizbataillon kurzerhand aus einer Übung gezogen und in die Hochwasserhilfe geworfen.
Der Einsatz dauert noch mindestens drei Wochen
Während der Assistenzeinsatz in Tirol bereits am Donnerstag beendet wurde, geht er in allen anderen Bundesländern
mit unverminderter Energie weiter. Derzeit sind noch rund 670 Soldaten im Einsatz. In Salzburg liegt das Schwergewicht
in Hüttau und Taxenbach. Dort wird das Bundesheer mit der Errichtung von Krainerwänden und Querwerken
noch ca. drei Wochen beschäftigt sein. Im Raum Zell am See werden mit Unterstützung von Hubschraubern
Verklausungen beseitigt. Während in Niederösterreich der Schwerpunkt der Arbeit entlang der Donau liegt
und ebenfalls noch ca. drei Wochen dauern wird, helfen Soldaten aus Oberösterreich in Pechgraben einen rutschenden
Hang zu stabilisieren und stellen in Goldwörth mit einer Trinkwasseranlage pro Stunde 4.000 Liter frisches
Wasser für die Bewohner her.
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