Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Mai 2013 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria
2,3% (April 2,0% revidiert, März 2,3%). Ausschlaggebend für diesen Zuwachs waren einerseits weitere Preisschübe
bei Nahrungsmitteln, andererseits geringere Preisrückgänge bei Treibstoffen als zuletzt.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Mai 2013 lag bei 108,1 (April 2013:
107,9 revidiert). Gegenüber dem Vormonat (April 2013) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,2%.
Ohne teurere Nahrungsmittel hätte die Inflation 1,7% betragen
Die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +4,7%; Einfluss:
+0,55 Prozentpunkte) war Hauptpreistreiber im Jahresabstand. Hauptverantwortlich dafür waren starke Preisanstiege
bei Nahrungsmitteln: Im April hatten sie im Jahresvergleich bereits um 4,1% mehr gekostet, im Mai betrug ihre Teuerung
schon 5,4% (Fleisch +5,5%, Gemüse +12,7%, Brot und Getreideerzeugnisse +2,9%, Obst +9,2%, Milch, Käse
und Eier insgesamt +3,1%, Fisch +15,4%). Alkoholfreie Getränke verbilligten sich hingegen im Jahresabstand
um durchschnittlich 1,0% (Bohnenkaffee -5,4%).
In der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" (durchschnittlich +2,4%; Einfluss: +0,46 Prozentpunkte)
erhöhten sich die Wohnungsmieten insgesamt um 2,9%, die Kosten für die Instandhaltung von Wohnungen stiegen
um 1,9%. Haushaltsenergie verteuerte sich durchschnittlich um 2,3% (Strom +5,8%, Fernwärme +6,3%, Gas +0,1%,
Heizöl jedoch -7,1%). Die Betriebskosten für Mietwohnungen stiegen um 4,0%, jene für Eigentumswohnungen
um 4,6%.
Die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich +3,2%; Einfluss: +0,28 Prozentpunkte) wies
merkliche Preisanstiege bei Bewirtungsdienstleistungen auf (durchschnittlich +3,8%). Moderat stiegen die Kosten
hingegen für Beherbergungsdienstleistungen (insgesamt +0,6%).
Die durchschnittlichen Teuerungen von 5,2% in der Ausgabengruppe "Nachrichtenübermittlung" (Einfluss:
+0,12 Prozentpunkte) waren fast ausschließlich das Resultat eines stark veränderten Angebots bei Mobiltelefonen.
Der Anteil der Gratis-Mobiltelefone ging im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück.
Als Hauptpreisdämpfer im Jahresabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich
-0,5%; Einfluss: -0,07 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren Treibstoffe, die im Jahresabstand um insgesamt
5,2% weniger kosteten (im April waren es noch -7,2% gewesen). Instandhaltung und Reparaturen verteuerten sich allerdings
um 3,2%.
Teuerung gegenüber April 2013: +0,2%
Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +0,9%; Einfluss: +0,09 Prozentpunkte)
war Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Dazu trugen vor allem Pauschalreisen bei, die sich um insgesamt 3,1% verteuerten.
Als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich
-0,3%; Einfluss: -0,02 Prozentpunkte), weil saisonbedingt die Kosten für Beherbergungsdienstleistungen um
2,5% zurückgingen.
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Mai 2013: +2,4%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Mai
2013 bei 119,02 (April 2013: 118,85 revidiert). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,4% (April 2,1%, März
2,4%). Die Differenz zum VPI von 0,1 Prozentpunkten resultiert aus Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI
(siehe methodische Informationen). Deutliche Teuerungen in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels"
(jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) ließen den HVPI merklich gegenüber dem VPI
steigen. Auch Ausgaben in der Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (höhere Gewichtsanteile im
HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI gegenüber dem VPI. Teuerungen für die Instandhaltung von Wohnungen
(geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) und Preisreduktionen bei Treibstoffen (höhere Gewichtsanteile
im HVPI als im VPI) dämpften hingegen den HVPI moderat gegenüber dem VPI.
Teuerung für Pensionistenhaushalte im Mai 2013 bei +2,5%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Mai 2013 2,5% (April
2,3%, März 2,4%). Der Indexstand des PIPH lag bei 108,5. Der Unterschied zum VPI von 0,2 Prozentpunkten wurde
größtenteils von deutlichen Preisanstiegen in der Ausgabengruppe "Gesundheitspflege" und bei
Nahrungsmitteln (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) verursacht. Ausgaben für die Wohnungsinstandhaltung
sowie für Sozialschutzdienstleistungen (jeweils höhere Gewichtsanteile im PIPH) erhöhten den PIPH
ebenfalls gegenüber dem VPI. Zudem dämpften Preisreduktionen bei Treibstoffen (geringere Gewichtsanteile
im PIPH) den PIPH weniger deutlich als den VPI. Teuerungen in den Ausgabengruppen "Erziehung und Unterricht"
sowie "Restaurants und Hotels" (jeweils geringere Gewichtsanteile im PIPH) schlugen hingegen im PIPH
weniger durch als im VPI.
Inflation beim täglichen Einkauf klar über dem Durchschnitt, beim wöchentlichen stark darunter
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der eine Auswahl von Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf
repräsentiert, stieg im Jahresabstand um 3,3% (April: 3,7%). Aufgrund der selektiven Auswahl und der heterogenen
Preisentwicklung bei den Nahrungsmittelpositionen kam die Teuerung des Mikrowarenkorbs im Mai 2013 unter der Inflationsrate
des gesamten Nahrungsmittelkonsums (+5,4%) zu liegen. Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen
Einkauf widerspiegelt und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, erhöhte
sich im 12-Monatsvergleich um 0,9% (April: 0,6%), da die billigeren Treibstoffe deutlich preisdämpfend wirkten.
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