Bekämpfung von Kulturgutkriminalität

 

erstellt am
13. 06. 13
14.00 MEZ

Das Innenministerium und das Österreichische Nationalkomitee "Blue Shield" einigten sich auf eine Zusammenarbeit im Bereich der Kulturgutkriminalitätsbekämpfung sowie der Kulturgutfahndung.
Wien (bmi) - Plünderungen von Kulturstätten, illegale Grabungen an archäologisch bedeutsamen Stätten und der massenhafte Diebstahl von Kunstgegenständen aus Kirchen und Museen in aller Welt sind neben Kunstfälschungen die häufigsten Straftaten im Bereich der Kulturgutkriminalität. Diese Taten bedrohen die wissenschaftliche Erschließung, den Erhalt und den allgemeinen Zugang zu unserem gemeinsamen kulturellen Erbe. Mit dem illegalen Handel von Kulturgütern werden Milliarden umgesetzt. Dieser Handel ist eng mit internationaler organisierter Kriminalität verbunden und stellt laut Schätzungen des FBI neben dem Drogen- und Waffenhandel eines der einträglichsten illegalen Geschäftsfelder dar. Wenn kriminelle oder terroristische Organisationen mit dem illegalen Handel von Kulturgütern Geld verdienen, hat das Einfluss auf die nationale und internationale Sicherheit. Aus diesem Grund unterzeichneten Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner und Ursula Stenzel, Bezirksvorsteherin des ersten Wiener Bezirks und Präsidentin des "Österreichischen Nationalkomitees Blue Shield", am 12.06. im Innenministerium ein Memorandum zur Zusammenarbeit in der Bekämpfung der Kulturgutkriminalität und in der Kulturgutfahndung.

"Dem illegalen Handel mit Kulturgütern muss Einhalt geboten werden, damit wir unser kulturelles Erbe über Generationen schützen und weitergeben können. Die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen ist dabei von wesentlicher Bedeutung. Prävention, Ausbildung und Innovationen im Bereich der internationalen Fahndung sind die Werkzeuge, mit denen wir der Kulturgüterkriminalität begegnen können", sagte die Innenministerin anlässlich der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung.

"Blue Schield" ist eine internationale der UNESCO angegliederte Organisation, deren Ziel es ist, Kulturgut vor den Auswirkungen von Kriegen, bewaffneten Konflikten sowie von Natur- oder technischen Katastrophen zu schützen.

"Blue Shield ist das Rote Kreuz der Kultur", sagt Ursula Stenzel, "und die Bekämpfung des illegalen Handels mit Kulturgut muss ein integraler Aspekt des nationalen und internationalen Kulturgüterschutzes sein. Dies ist eine wesentliche Grundlage im Kampf für den Erhalt unseres kulturellen Erbes und gegen die organisierte Kriminalität. Neben der – in Österreich leider immer noch ausstehenden – Ratifikation internationaler Abkommen wie der UNESCO-Konvention von 1970 und der UNIDROIT-Konvention von 1995, sind praktische Maßnahmen wie jene, die wir heute beschließen, von zentraler Bedeutung."

Diese Kooperation zwischen dem Innenministerium und Blue Shield sieht die Gründung eines interdisziplinären Panels vor, in dem Experten aus Kriminalistik, Polizei, Zoll und Justiz sowie Experten aus Universitäten, Museen und aus den Organisationen rund um den Kulturgüterschutz zusammenarbeiten. Im Rahmen dieses Panels ist unter anderem die Schaffung eines mehrstufigen Ausbildungslehrgangs zum Thema Kulturkriminalität vorgesehen. Dadurch sollen Kulturexperten mit den fachlichen Grundlagen für eine professionelle Kooperation mit der Polizei und den Gerichten im Rahmen der Kulturgutfahndung bzw. Bekämpfung der Kulturgutkriminalität ausgestattet werden.

 

 

 

Informationen: http://www.blueshield.at/

 

 

 

 

 

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